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Chef lebt von Arbeiterlohn – und erhöht die Löhne
#19
Ekkard schrieb:... dass gerade die "einfachen Tätigkeiten" weggefallen sind, entfallen oder demnächst entfernt werden. Das genau meine ich. Da läuft etwas aus dem Ruder und zwar (unter anderem) umso stärker, je mehr Massenprodukte auf den Markt drängen und je "rationeller" (???) sie (durch Maschinen) hergestellt werden.

Um wie viel 'rationeller' eigentlich lässt sich ein Auto in der Schmiede oder einer vergleichbaren Handwerkerwerkstatt herstellen als in Fabrikhallen bestückt mit Industrierobotern, in denen kaum noch ein Mensch zu sehen ist? Selbst "Fließband" ist da ja schon Vergangenheit (und immerhin, an dem standen ja noch Menschen und nicht Roboter). Und schließlich: [k]möglich[/k] wäre es, Autos in Handwerksbtrieben herzustellen, und es gibt heute noch Luxuskarossen, in denen viel 'Handwerk' steckt. Wäre dies - für alle Autos - sinnvoll oder wünschenswert? - Die Dinger wären sauteuer. Eine Massenproduktion fände kaum statt. Die Motorisierungswelle der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts wäre wohl ausgeblieben, die in deren Folge aufgetretenen Verkehrs- und Umweltprobleme wohl auch.

Fakt ist: die derzeitige Autoproduktion (beispielsweise) ist sehr kapitalintensiv, wird von Maschinen erledigt ("Kapital" ist hier insoweit 'Geld', als es per 'Kauf' quasi in den Maschinen steckt. Damit steigt aber auch die Produktivität - was auch meint: weniger menschliche Arbeit ist benötigt, dasselbe Ergebnis zu erzielen - oder auch: dieselbe menschliche Arbeit produziert mehr. - Sicher: auch in den Maschinen steckt ja auch menschliche Arbeit, denn zu ihrer Herstellung haben ja auch Menschen gearbeitet, ihre Arbeit sozusagen 'vergegenständlicht' (wie auch Marx dies nannte). Doch dies in einer Weise, dass ein industriell hergestelltes Auto heute 'bezahlbar' ist, eines aus einem Handwerksbetrieb für die Masse wohl eher nicht, da in letzterem sehr viel mehr 'vergegenständlichte' Arbeitsstunden steckten. Oder aber: die 'Maschine' bindet zunächst 'Arbeit' - um anschließend einen Teil 'Arbeit' zu ersetzen, und zwar einen größeren, als zu ihrer Herstellung benötigt. Wäre es anders, wäre die Herstellung von Maschinen oder auch nur Werkzeugen hirnrissig:

Technischer Fortschritt zielt auf Produktivitätszuwachs.

Beispiel: Fischen: - Fische fangen kann ich mit der Hand - Ergebnis: na ja ... Einen Produktivitätsfortschritt erziele ich mit (dem 'Kapital') einer Angel. Die also hat wer hergestellt und dafür eine Tag gebraucht. Also, wenn ich gut drauf bin, fange ich vielleicht zehn Fische m Tag. Also hat der dann zehn Fische für die Angel gekriegt - und vielleicht noch mal zehn, weil ich mich so freue - denn nun fange ich nicht nur zehn, sondern fünfzehn Fische, noch dazu in kürzerer Zeit ... nicht nur zwei Tage: jeden(!) Tag(bis ich irgendwann eine neue Angel oder nur einen neuen Angelhaken Brauche). - Als nächste 'Steigerung' (der Produktivität) käme dann das Fischernetz ... und vielleicht schwimmt denn bald ein Trawler ohne Besatzung über das Meer und fängt Fische ...

Nun liegt es in der Natur der Sache, dass sich Arbeitsabläufe umso eher automatisieren lassen, je einfacher (unqualifizierter) sie sind. Heißt; je einfacher (strukturiert) eine Tätigkeit ist, umso eher kann sie von Maschinen übernommen werden (außer, sie ist so selten - ein im Wandel technischen Fortschritts relative Begriff - dass ihre 'Ersetzung' nicht lohn)t.

Somit liegt es 'in der Natur' technischen Fortschrittes, dass einfache und einfach strukturierte Arbeiten zuerst entfallen, nicht mehr 'nachgefragt' sind - und durch Maschinen ersetzt werden. Dafür entstehen andere Arbeitsplätze neu (Maschinen müssen ja hergestellt und gewartet werden). Was 'läuft' da 'aus dem Ruder'? - Sollen ernsthaft E- und Dieselloks mit zwei Lokführern besetzt werden, um den 'Arbeitsplatz' des Heizers (auf Dampfloks) zu erhalten?
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RE: Chef lebt von Arbeiterlohn – und erhöht die Löhne - von Dieter - 09-12-2007, 13:39

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