20-12-2007, 11:28
Fritz7 schrieb:Voraussetzungsloses Grundeinkommen setzt einen Umbau des GANZEN Sozial- und Steuersystems voraus. ... Die Bezahlbarkeit wird zunehmend voraussetzen, dass JEDE ökonomisch wirksame Aktivität staatlich zu Sozialbeiträgen/Steuern erfasst und abgeschöpft wird. Schattenwirtschaft und ganze nicht erfasste Eigenkapitalbildungsbereiche können immer weniger augenzwinkernd geduldet werden.
Dieter schrieb:finde ich ein "voraussetzungsloses Grundeinkommen aus ökonomischen Gründen eher schädlich. "Voraussetzungen" aber können sein: - unverschuldete Notlagen (wie Behinderung, Krankheit)); Arbeitslosigkeit (trotz Arbeitswille und Bemühen um Arbeit, wie ganz überwiegend der Fall - hier sehe ich durch lange Arbeitslosigkeit bedingte psychische Störungen eher als 'Krankheit'); ... Was speziell Arbeitslosigkeit anbelangt: auf diese bezogene Ansprüche haben zumeist ihre 'Voraussetzung' in Form einer Beitragszahlung in die Arbeitslosenversicherung.Alles unter Neidaspekten und Druckausübungs-Bedürfnissen ganz nachvollziehbar. "Ökonomisch" ist der Aufwand der Gängelung eher unsinnig und verfassungsrechtlich ganz daneben. Aus §1 GG "Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu schützen ist Auftrag JEDER staatlichen Gewalt" folgt allgemein unbestritten die Sicherung von Mindest-Lebenshaltungsvoraussetzungen durch die Gemeinschaft ohne jedes wenn und aber. Unbequem aber unabänderlich ... Übrigens auch für Millionäre unbestritten anerkannt durch Steuerfreibeträge und Steuersatzstaffelung ergibt sich Steuerlass zur Lebenshaltung.
Dieter schrieb:Im folgenden Teil finde ich die Betonung der (Geld-)'Bezahlbarkeit' verkürzt. Salopp ausgedrückt: Geld kann ich nicht essen - und auch in Form einer neuen Grafikkarte nicht auch sonstwie konsumieren: Geld ist allgemeines Tauschmittel, Waren - Produkte - zu erwerben, zu 'konsumieren'.Also sag ich eindeutiger "staatliche Liquidität" wird im Umbau der Systeme stark strapaziert. In Zeiten der längst verbrauchten Rücklagen und ebenfalls erreichten Kreditlinien der staatlichen/ kommunalen Haushalte muss schon auch aus Gerechtigkeitsgründen ALLES Einkommen steuerlich erfasst werden. Geldphilosophie ist dafür ganz nebensächlich ...
Dieter schrieb:Was die Geldmenge anbelangt: diese entspricht je der Warenmenge.Geldtheorie 60er Jahre für Erstsemester. Aber wie ist das in Globalisierungszeiten? Da kann ein Staat kaum noch auf solche Trivialisierungen bauen ... Und Deine Gleichung war NIE ein Selbstläufer, sondern nur Geldmengen-SteuerungsZIEL. Was nun, wenn die Gewinne ins Ausland entfliehen, die produktiven und administrativen Arbeitsangebote ebenso, wenn letzte High-Tech-Inlandsprodukte auf dem Weltmarkt angedient werden müssen unter oft ungünstigen Währungskursrelationen? Aber im Inland weiterhin alle Fußkranken zu versorgen sind ... und stetig mehr werden, breitgestreutes Eigenkapital längst im Kilopack verbrannt wird wegen Überschuldung, immer weniger Menschen selbst für sich sorgen können, die Wettbewerbsfähigkeit durch Verfall der Kultur-, Bildungs- und Gesundheitsversorgungsangebote sinkt und sinkt ...?
Klar ist, dass JedeR nach Kräften zum eigenen Lebenserwerb und zum Volkseinkommen beizutragen hat ... aus Gründen akzeptierter gesellschaftlicher Moral und aus praktischer Vernunft. Nur das Existenzminimum bleibt ihm sicher unabhängig davon ... sollte zumindestens ... Ängst ums tägliche Brot zu verbreiten zur Aktivierung ist einfach NUR schäbig und bei genauerem Hinsehen übergriffiges UNRECHT!
Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)
Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!