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Chef lebt von Arbeiterlohn – und erhöht die Löhne
#62
Fritz7 schrieb:Wettbewerb findet nur sehr marginal statt, abgestimmtes Handeln umso mehr.

Mir ists allemal lieber, wenn das geld via Staat der Bevölkerung in D zugute käme als irgendwo in der Welt Aktionären das Leben angenehmer machte ...

Erstes Problem: "abgestimmtes Handeln" offenbart sich meistenteils als Handeln im Kartell. Und Preisabsprachen, Marktaufteilungen entsprechen nicht dem Wettbewerb; ein fehlender Wettbewerb wiederum stabilisert Preise. Der Verbraucher muss die Preise akzeptieren - sonst bekommt er nämlich nix...

Man benötigt jedoch nicht unbedingt ein Kartell um die eigene Preispolitik zu stabilisieren: Nach der weitestgehenden tariflichen Einigung zwischen der Lokführergewerkschaft und der DB AG war der Tagesschau (ARD, 15.00 Uhr, heute) zu entnehmen, dass die Bahn AG nun Preise erhöhen und Mitarbeiter entlassen will. Betrachten wir uns die derzeitige Struktur der Bahn AG, so stellen wir fest: Die Bahn AG ist beim Ticketverkauf von der MwSt. befreit. Die Bahn AG verwaltet ein Netz, das zu 60-80% aus Steuermitteln erstellt wurde. Die Bahn AG nötigt ihren Mitbewerbern sogenannte Trassenpreise ab, die kalkulatorisch über den selbst abzurechnenden Trassenpreis liegen. Und die Konkurrenz der Bahn AG, die OHE/AKN/TWE/OEBG/SWEG/FKE/PEG usw. fahren trotzdem deutlich günstiger, bieten mehr an Service für Personal und Kunden und eine höhere Rate der Pünktlichkeit. Dabei tut die Bahn AG alles, um Mitbewerber vom Markt fern zu halten: Die 1998 gegründete Karsdorfer Eisenbahn -Gesellschaft musste 2005 Konkurs anmelden - Hintergrund: Das Eisenbahn-Bundeszentralamt hat aufgrund der technischen Anforderungen an Schienenfahrzeugen, aufgestellt durch -na wen wohl: die DB AG...- die Zulassung der gebraucht von den "Karsdorfern" erworbenen Dieselloks (aus rumänischer Produktion) solange verzögert, bis die Karsdorfer ihre Aufträge nicht mehr abwickeln konnten.... Gleich nach dem Konkurs kaufte die DB AG 6 der 8 Dieseloks; zugelassen waren sie innerhalb von vier Wochen - und nun stehen sie dem "CARGO-POOL" der DB AG zur Verfügung....(und, lieber Fritz, falls Du wieder fragen solltest, woher ich das weiss: Ursprünglich wollt`ich meinen Lehrberuf bei der Bahn antreten -ist aber dann doch "nur" die MAFABI in Wiesbaden-Biebrich geworden... und mit dem Eisenbahnwesen beschäftige ich mich seit meiner Lehrzeit...).

Mir ist`s auch lieber, wenn der Staat als Gesamtgesellschaft in Deutschland Gewinne abschöpft, anstatt das der Löwenateil der Gewinne an ausländische Hedge-Fonds oder an irgendwelche Aktionäre fliesst. Leider aber ist die Politik, die dieses Geld dann verwaltet, so grottenschlecht....
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RE: Chef lebt von Arbeiterlohn – und erhöht die Löhne - von t.logemann - 15-01-2008, 19:10

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