17-01-2008, 17:10
Karla schrieb:Kann mir mal jemand erklären, was die Schuldfrage mit der Vorstellung von Mengen zu tun hat?Hallo Karla,
ich kanns versuchen! :eh:
Von den Vorstellungen vom Jesu Kopf fordernden jüdischen Mob als Volksmenge gehts direkt zur antijüdsichen Schuldzuweisung: DIE Juden haben Christus gemordet! Und das ist, wie wir alle heute eigentlich wissen könnten, von Grund auf verzerrend und irreführend.
Genau darum gehts bei der Argumentation von Ruth Lapide:
Eine große Menge hatte gar keinen Platz, Juden waren nicht befugt zu Kapitalstrafen, nur der römische Statthalter konnte diese Strafen für wenige festgelegte Vergehen von Sklaven und politischen Aufrührern verhängen. Also können DIE Juden gar nicht schuld gewesen sein ...
http://www.religionslehrer.lu/spirituali...Ruth.htm#4
Ich meine NICHT, dass man irrige historische Vorstellungen und die daraus sich in kirchlicher Überlieferung erwachsenen judenfeidlichen Vorurteile dadurch mindern lassen, dass man immer wieder weghört, wenn sich ihre Versatzstücke mal wieder wiederholen im 21. JH. Es ist mir dazu piepegal, obs DICH stört.
Zu fragen hätte ich allenfalls, WARUM denn so penetrant tatsachenwidrig drauf bestanden werden muss, dass da eine Menge DER Juden fanatisisiert Todesurteile forderte. Ob das nicht wirklich zu einer absichtsvoll einseitigen Beantwortung der Schuldfrage führen soll: Historisch seien DIE Juden DOCH schuld. DAS will ich nie mehr stehen lassen, schon wegen der historisch bekannten Folgen von solchen Schuldzuweisungen.
Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)
Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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