07-04-2008, 16:13
Tja Tao-Ho,
die Evolution ist ein genauso weites Feld, wie die Frage nach Gott....
Klar, einen Gott sich als "alten Mann mit weissem Rauschebart vorstellen, der über den Wolken sitzt"... geht realistischerweise nicht. Im GN hatt`ich mal die gleiche Diskussion und bin mit Wolfgang zu einem tragfähigen "Kompromiss" gekommen: Statt personifiziertem Gott - "das Göttliche..." . Wir können Gott/das Göttliche nicht mit unseren Sinnen erfassen; wir hören von den Eigenschaften des Göttlichen (diese können wir zum Beispiel an der Existenz dieses Planeten, dieser Galaxie, dieses Kosmos, der hierfür erschaffenen oder geschaffenen Grundlagen (allgemein "Naturgesetze" genannt, erkennen), aber wir können diese Erkenntnis nicht in einen greifbaren oder sichtbaren Bezug bringen. Gott/das Göttliche lässt sich mit unseren Sinnen nicht beweisen, aber auch die Nicht-Existenz lässt sich nicht beweisen. Es hat sicherlich schon einen Grund gehabt, warum sich Gauthama Buddha nicht so sehr mit der Wesenshaftigkeit eines Gottes befasst hat und auch kein "Bild" eines Gottes entworfen hat - ich denke, der Erleuchtete war sich sehr wohl darüber bewusst, dass wir mit unseren menschlichen Sinnen "Gott/das Göttliche" nie und nimmer erfassen können. Und ich bleibe hier gleichmal beim Buddhismus: Kennzeichen des Erleuchteten ist es, die Welten zu durchschauen, sich von der Erdhaftigkeit zu lösen (im Christentum wird die Verbundenheit mit der "niederen Natur des Menschen, also mit seiner Triebhaftigkeit analog als "Erbsünde" bezeichnet). Den Erleuchteten zeichnet es also aus, die Bedingungen und Erfordernisse der materiellen Welt zu durschschauen, sich davon zu lösen und seinen Blick auf die vollkommene Befreiung des Geistes zu richten. Dies impliziert natürlich sich von "Bildern" oder "wesenshaften Vorstellungen Gottes" zu lösen.
Nun hat Gläubigkeit nicht unbedingt etwas mit dem Bejahen oder Verneinen von Evolution zutun. Ich habe ja schon erwähnt, dass die "Naturgesetze", die erstmal eine Evolution ermöglichten, auch "von irgendwo" her kommen müssen; die enstehen/entstanden ja nicht im "luftleeren nichts". Es ist auch eine Naturgesetz, das durch Nichts Nichts entstehen kann...irgendeine Ursache muss also dagewesen sein, wobei sich rein spekulativ die Frage stellt, ob ein "Nichts" aus dem Nichts entsteht, überhaupt vorhanden
sein kann...oder konnte. Rein biblisch gesehen, entwickelte sich der Kosmos in "sieben Tagen". Nun stellt sich aber die Frage, ob angesichts der Erkenntnisse der Naturwissenschaft diese "sieben Tage" mit dem Tag des Menschen gleichzusetzen ist - oder ob es sich hier nicht eher um sieben Zeitabschnitte handelt, die eben nicht mit "Tagen" gleichzusetzen sind, sondern mehrere Milliarden Jahre nach der menschlichen Zeitrechnung umfassen. Kreationisten sagen da: "Warum steht denn das so nicht im Alten Testament, in der Genesis...?" Antwort: " Wie sollten denn die Propheten des AT den damaligen Menschen auch nur die Zeitspanne von 10.000 Jahren verdeutlichen; solange existierte das Volk Israel garnicht... geschweige denn eine Million oder eine Milliarde Jahre..."? Tage - das war für die Leute verständlich, aber doch keine Milliarden Jahre...
Wenn wir also Religion und Wissenschaft gleichberechtigt unter einen Hut bringen wollen, dann müssen wir uns erstmal von der menschlichen Begriffsvorstellung lösen - und "wunderbarerweise" passen dann Genesis und Enstehungsgeschichte des Kosmos plötzlich zusammen.....
Liebe Grüsse
Thomas
die Evolution ist ein genauso weites Feld, wie die Frage nach Gott....
Klar, einen Gott sich als "alten Mann mit weissem Rauschebart vorstellen, der über den Wolken sitzt"... geht realistischerweise nicht. Im GN hatt`ich mal die gleiche Diskussion und bin mit Wolfgang zu einem tragfähigen "Kompromiss" gekommen: Statt personifiziertem Gott - "das Göttliche..." . Wir können Gott/das Göttliche nicht mit unseren Sinnen erfassen; wir hören von den Eigenschaften des Göttlichen (diese können wir zum Beispiel an der Existenz dieses Planeten, dieser Galaxie, dieses Kosmos, der hierfür erschaffenen oder geschaffenen Grundlagen (allgemein "Naturgesetze" genannt, erkennen), aber wir können diese Erkenntnis nicht in einen greifbaren oder sichtbaren Bezug bringen. Gott/das Göttliche lässt sich mit unseren Sinnen nicht beweisen, aber auch die Nicht-Existenz lässt sich nicht beweisen. Es hat sicherlich schon einen Grund gehabt, warum sich Gauthama Buddha nicht so sehr mit der Wesenshaftigkeit eines Gottes befasst hat und auch kein "Bild" eines Gottes entworfen hat - ich denke, der Erleuchtete war sich sehr wohl darüber bewusst, dass wir mit unseren menschlichen Sinnen "Gott/das Göttliche" nie und nimmer erfassen können. Und ich bleibe hier gleichmal beim Buddhismus: Kennzeichen des Erleuchteten ist es, die Welten zu durchschauen, sich von der Erdhaftigkeit zu lösen (im Christentum wird die Verbundenheit mit der "niederen Natur des Menschen, also mit seiner Triebhaftigkeit analog als "Erbsünde" bezeichnet). Den Erleuchteten zeichnet es also aus, die Bedingungen und Erfordernisse der materiellen Welt zu durschschauen, sich davon zu lösen und seinen Blick auf die vollkommene Befreiung des Geistes zu richten. Dies impliziert natürlich sich von "Bildern" oder "wesenshaften Vorstellungen Gottes" zu lösen.
Nun hat Gläubigkeit nicht unbedingt etwas mit dem Bejahen oder Verneinen von Evolution zutun. Ich habe ja schon erwähnt, dass die "Naturgesetze", die erstmal eine Evolution ermöglichten, auch "von irgendwo" her kommen müssen; die enstehen/entstanden ja nicht im "luftleeren nichts". Es ist auch eine Naturgesetz, das durch Nichts Nichts entstehen kann...irgendeine Ursache muss also dagewesen sein, wobei sich rein spekulativ die Frage stellt, ob ein "Nichts" aus dem Nichts entsteht, überhaupt vorhanden
sein kann...oder konnte. Rein biblisch gesehen, entwickelte sich der Kosmos in "sieben Tagen". Nun stellt sich aber die Frage, ob angesichts der Erkenntnisse der Naturwissenschaft diese "sieben Tage" mit dem Tag des Menschen gleichzusetzen ist - oder ob es sich hier nicht eher um sieben Zeitabschnitte handelt, die eben nicht mit "Tagen" gleichzusetzen sind, sondern mehrere Milliarden Jahre nach der menschlichen Zeitrechnung umfassen. Kreationisten sagen da: "Warum steht denn das so nicht im Alten Testament, in der Genesis...?" Antwort: " Wie sollten denn die Propheten des AT den damaligen Menschen auch nur die Zeitspanne von 10.000 Jahren verdeutlichen; solange existierte das Volk Israel garnicht... geschweige denn eine Million oder eine Milliarde Jahre..."? Tage - das war für die Leute verständlich, aber doch keine Milliarden Jahre...
Wenn wir also Religion und Wissenschaft gleichberechtigt unter einen Hut bringen wollen, dann müssen wir uns erstmal von der menschlichen Begriffsvorstellung lösen - und "wunderbarerweise" passen dann Genesis und Enstehungsgeschichte des Kosmos plötzlich zusammen.....
Liebe Grüsse
Thomas