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warum sieht man keine moslems gegen islamismus protestieren?
#28
t.logemann schrieb:Hinterfragen, Moski, ist gut, sehr gut. Fundiert krirtiseren genauso...

[...]

Der von Dir erwähnte Publizist und Schriftsteller Ralph Giordano sieht angesichts der tatsächlich stattfindenden Greuel, die fanatische Muslime in der Welt begehen, keinerlei positive Wirkung des Islams.

Da setzen bereits Betrachtungsunterschiede ein. Wo sind die positiven Wirkungend es Islam?

Ich halte diese Suche nach "positiven Wirkungen" radikaler Weltanschauungen für gefährlich. Das geht mir zu sehr in Richtung "Hitler war nicht nur schlecht. Er hat die Arbeitslosen von der Straße geholt und die Autobahnen gebaut". Totalitären Systemen kann man immer irgendwo "prositive Wirkungen" nachweisen - deshalb werden sie keinesfalls besser.

Zur Ergänzung ein paar Zeilen aus dem Offenen Brief von Ralph Giordano vom 16.08.2007 an Bekir Alboga, dem Beauftragen für interreligiösen Dialog der türkischen DITIB:

Ralph Giordano schrieb:Ich würde an Ihrer Stelle, Herr Alboga, die Befindlichkeit der Mehrheitsgesellschaft und ihrer Furcht vor einer schleichenden Islamisierung angesichts immer neuer, wie Pilze aus dem Boden schießender Moscheen in Deutschland sehr ernst nehmen (wobei es so gut wie unbekannt ist, dass die großen Moscheen nach osmanischen Eroberern benannt werden, wie Mehmet II., Erstürmer von Konstantinopel). Was bedeutet: üben Sie den Rückzug! Aber nicht die Moschee, der Islam ist das Problem!

Die Schicksalsfrage: Ist er überhaupt vereinbar mit Demokratie, Menschenrechten, Pluralismus, mit Aufklärung und kritischer Methode? Es sind Muslime selbst, die dieser Frage am skeptischsten gegenüberstehen, ja, sie offen verneinen und, unter Gefährdung einer Fatwa, die eigene Religion haftbar machen als die wahre Ursache für die Schwierigkeiten, die der Islam bei seinen Anpassungsversuchen an die Moderne hat. Gerade die Türkei befindet sich derzeit in der akuten Zerreißprobe eines Spagats zwischen dem laizistischen Segment ihrer Geschichte und einem expandierenden islamischen Traditionalismus. Unweigerlich werden sich diese inneren Spannungen außenpolitisch bemerkbar machen und sich in der türkisch-muslimischen Minderheit Deutschlands widerspiegeln. Und auch davor fürchtet sich die Mehrheitsgesellschaft. Wie sie sich fürchtet vor dem Terror im Namen Allahs.

Ja, Allah... Ich lese den Koran - und verstumme. Eine Lektüre des Schreckens und der Fassungslosigkeit, mit ihren unzähligen Wiederholungen, Ungläubige zu töten, besonders aber Juden. Ich frage mich, wie jemand, dem der Koran, diese Stiftungsurkunde einer archaischen Hirtenkultur, heilig ist, auf dem Boden des Grundgesetzes stehen kann... Das eine schließt das andere aus, und Lippenbekenntnisse werden auch durch ihre Wiederholung nicht anders.

[...]

Wie die Dinge stehen, sehr geehrter Herr Alboga, könnte bei einem Gespräch zwischen Ihnen und mir nichts anderes herauskommen, als der Austausch gegenseitig bekannter, aber unvereinbarer Meinungen. Deshalb, und wegen der gleich eingangs genannten Gründe, werde ich, noch einmal, Ihrer Einladung nicht folgen. Dazu kommt, dass ich mich mit Leuten, die den Völkermord an den Armeniern 1915/16 leugnen, ebenso wenig an einen Tisch setzen werde, wie mit den Lügnern von der „Auschwitzlüge".

Ich wiederhole mal einen Teil:

Ich lese den Koran - und verstumme. Eine Lektüre des Schreckens und der Fassungslosigkeit, mit ihren unzähligen Wiederholungen, Ungläubige zu töten, besonders aber Juden. Ich frage mich, wie jemand, dem der Koran, diese Stiftungsurkunde einer archaischen Hirtenkultur, heilig ist, auf dem Boden des Grundgesetzes stehen kann...

Nach Meinung einiger Forumsmitglieder müsste Ralph Giordano ein Rechtsradikaler sein. Ausgerechnet der ...


t.logemann schrieb:Dabei hat Ralph Giordano völlig vergessen oder verdrängt, das gerade Juden in der finsteren Zeit des christlichen Mittelalters, in einer Zeit in der christliche Kaiser, Könige und Päpste die jüdische Bevölkerung auf das Schlimmste terrorisierten, die Kalifen in Bagdad und Damaskus ihren jüdischen Verwandten Schutz und Bürgerrecht im osmanischen Reich gewährten.

Die Frage hier ist, welche Bedeutung solche Dinge aus der Vergangenheit für unsere Gegenwart haben. Und ganz so unbedingt positiv war die Zeit damals für die Juden nun wirklich nicht. Da wird ganz erheblich verklärt. Bereits unter Kalif Al-Mutawakkil (847-861) kam es im Orient und Nordafrika zu umfassenden Pogromen gegen Juden und Christen. Der Islam in Spanien wird immer als fortschrittlich und liberal dargestellt. Dabei fanden ausgerechnet dort die ersten Pogrome auf europäischem Boden statt. 891 wurden in Elvira (nahe Granada), 891 in Sevilla reihenweise "Ungläubige" abgeschlachtet. 1033 wurden mehr als 6.000 Juden im marokkanischen Fez massakriert - und das in der Zeit. bevor sich ein fundamentalististischer Islam ab dem 13. Jahrhundert durchsetzte.

Merke: Eine liberale Haltung gegenüber Andersgläubigen findet nur dann statt, wenn es von finanziellem Vorteil ist.


t.logemann schrieb:Und in der seiner berechtigten Kritik an den Angriffen der Hamas, der Hisbollah in Israel, hat Ralph Giordano völlig vergessen, dass seine "eigenen Leute" gegenüber den muslimischen Palästinensern den "Herrenmenschen" genauso heraushängen lassen, wie vor 70 Jahren dies die Nazipartei in Deutschland bei den jüdischen Mitbürgern gemacht hat.

So, so. Israel agiert wie die Nazis. Vielleicht kannst du mir auch sagen, wo ich in Israel Massenvergasungsanlagen finde.

t.logemann schrieb:Ralph Giordano zeichnet sich bei der Beurteilung des Islams nicht gerade mit Objektivität aus...

Bist du objektiv gegenüber Giordano?

Ganz abgesehen davon: Was ist Objektivität?

Wenn in den Nachrichten eine Meldung kommt, dass in Indonesien eine Passagiermaschine mit 86 Menschen an Bord abgestürzt ist - ist das objektiv? Oder wird das subjektiv in Panik gemacht? Objektiv wäre doch wohl, wenn gleichzeitig mit der Nachricht über den Tod von 86 Menschen bei dem Absturz auch dei Meldung käme, dass etwa 17 Millionen Menschen ihre Flüge unbeschadet überstanden haben. Was also ist objektiv?

t.logemann schrieb:Satiriker und Kabarettisten - überspitzen Situationen und Geschehnisse, um die Tragweite eben dieser Geschehnisse deutlich zu machen. Aber um überspitzen zu können - muss man auch vom Gegenstand der Überspitzung etwas verstehen. Hier waren die Kabarettisten der "Münchner Lach- und Schiessgesellschaft" ebenso vorbildlich, wie wie Nachfolger des "Scheibenwischer"`s

:cheesygrin: :cheesygrin: :cheesygrin:

Letzte Folge vom "Scheibewischer" nicht gesehen, was? :cheesygrin:

Bruno Jonas auf der Bühne und beginnt von der "Dritten Islamkonferenz" zu erzählen ... und meint: "Islamkonferenz? Die hatten wir doch schon mal. 732 bei Poitiers ... Karl Martell"

Betretenes Schweigen im Publikum ... Witze über den Islam, so was macht man doch nicht ...

:cheesygrin: :cheesygrin: :cheesygrin:


t.logemann schrieb:Doch nicht bei allen, die sich "Kabarettist" schimpfen, ist heute noch etwas  von der Beschäftigung mit der zugrunde liegenden Materie zu erkennen - es ist quotenfördernd, gegen den Islam aufzutreten... was der Islam nun tatsächlich ist, braucht ja keinen zu interessieren. Und esrt recht braucht es keinen zu interessieren, dass 99% aller Muslime weltweit ein friedliches Völkchen sind.... Ich behaupte mal ganz einfach: Vor 75 Jahren hat man die tatsächlich vorhandene soziale innere Unzufriedenheit durch die Hetze auf die Juden "kanalisiert" -heute nimmt man dafür die Muslime zum Prügelknaben...

Blödsinn! (sorry!)

Es gibt zwei hervorstechende Eigenschaften in Europa, die sich seit der Zeit der Aufklärung herausgebildet haben. Das eine ist "Kritik", das andere "Zweifel". Alles darf und muss kritisiert werden können, und alles darf und muss in Zweifel gezogen werden. Daran muss sich auch der Islam in allen seinen Schattierungen gewöhnen. Kritik bis hin zur Lächerlichmachung zu untersagen, heißt das Rad der Geschichte um 200 Jahre zurückdrehen zu wollen. Das Christentum mit seinen Kirchen ist kritisiert und bezweifelt worde - und es existiert noch immer. Und vermutlich liberaler und dynamischer, als es je gewesen ist. Genau das, Kritik und Zweifel, muss sich auch der Islam gefallen lassen, egal ob es dabei um den Islam selbst, den Koran oder Mohammed geht. Blöderweise fühlen sich Muslime bei der kleinsten Kritik bereits beleidigt, und statt sich mit der Kritik auseinander zu setzen, hagelt es Todesdrohungen. Denn Allah hat den Muslimen das Recht zur Vergeltung in den Koran geschrieben.

t.logemann schrieb:Bei der Menge an Sarkasmus, Zynismus, Hohn und Spott, die Harald Schmidt über Menschen ausgiesst - wundert`s mich nicht, wenn der tatsächlich "Angst" davor hat, sich an der allgemeinen Muslimenhetze zu beteidigen. Er braucht sich aber nicht zu fürchten - 99% der Muslime sind sogar solch einem Ekelpaket noch tolerant gegenüber...

1% intolerante Muslime dürften bereits ausreichen, um Angst und Schrecken zu verbreiten. 1% - das 33.000 in Deutschland. Nur zum Vergleich: Es gibt etwa halb so viele organisierte Rechtsradikale in Deutschland. Und gegen die gehen Hunderttausende auf die Straßen - und das zu Recht. Wer aber demonstriert gegen radikale Muslime, die bereits sechsjährige Mädchen unter das Kopftuch zwingen, die Ehrenmorde akzeptabel finden und Zwangsehen mit Importbräuten arrangieren?

t.logemann schrieb:Kein Muslim denkt ernsthaft darüber nach, die Sunna oder die Scharia anstelle des Grundgesetzes in Deutschland einführen zu wollen.

Wenn dem so ist, warum gab es dann auf der Dritten Islamkonferenz von den islamischen Verbänden keine eindeutige Aussage, dass das deutsche Grundgesetz der Wertekanon für alle in Deutschland lebende Menschen ist?

Sicherlich ist das Grundgesetz wandelbar - wenn es eine entsprechende Mehrheit im Parlament gibt. Allerdings hoffe ich inständig, dass die Vernunft siegt und solche unsäglichen Zustände wie parallele Rechtssysteme, wie sie bereits in Großbritannien existieren, verhindert.

Grüße
Moski
Ich bin gegen Religion weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen (Richard Dawkins)


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RE: warum sieht man keine moslems gegen islamismus protestieren? - von Moski - 11-04-2008, 01:29

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