30-04-2008, 11:57
Die "aktuelle Auslegungspraxis" des Qur`an, liebe Sonne, hat nix mit den tatsächlichen Gegebenheiten um 606 n.Chr. zutun - das in dem jeweiligen dem religiösen Zeitgeist entsprechenden Licht die Religionsgeschichte auch anders ausgelegt wird, setze ich mal als bekannt voraus. Wenn die Taliban oder Bin-Laden ihren Terrorismus damit rechtfertigen, dass Muhammad ja Mekka "eroberte" und die Ungläubigen "vertrieb", dann bedeutet das in der Denkungsart der Taliban und des Bin-Laden natürlich, das Muhammad mit seinen Anhängern wie ein wütender Mob durch die Strassen gezogen sind.... ob das aber tatsächlich so war, darf und muss doch bezweifelt werden. Die "aktuelle Auslegungspraxis" widerspiegelt lediglich die heutige Meinung zur Flucht von Mekka nach Medina und zur späteren Rückkehr nach Mekka - sie kann jedoch für sich keinerlei Authentität in Anspruch nehmen.
Die "islamische Expansion" entspricht in Art und Weise in weiten Teilen der Überzeugung, das "empfangene Heil weitertragen zu wollen". Insoweit ist der Beginn dieser Expansion durchaus mit dem Beginn der Missionierungen im Christentum gleichzusetzen. Da sich aber sowohl bei den frühen Christen, als auch bei den ersten Muslimen sehr schnell die Erkenntnis eingefunden hat, dass diese "Missionierungsexpansion" auch erheblich etwas mit Machtzuwachs zutun haben kann, liefen die Expansionen halt nicht immer friedlich ab, zumal sich die gesammelte Christenheit im Abendland erbittert gegen diese Expansion zur Wehr setzte und ebenfalls Expansionsversuche bis in den Nahen Osten unternahm. Insoweit war die Auseinandersetzung mit dem jeweils "anderen" Glauben über weite Teile der Geschichte von Krieg geprägt - anders im "Morgenland". Der Übergang von der zoroastrischen Hochkultur Persiens zur islamischen Hochkultur lief vergleichsweise friedlich ab; die Expansion des Islam in die hinduistischen und buddhistischen Einflussgebiete lief ebenfalls weitgehend friedlich ab. Konflikte gab es nur dann, wenn hinduistische Maharadschah`s ihren Einfluss auf die Bevölkerung am Schwinden sahen, weil sich die Bevölkerung eben nach und nach zum Islam bekannte. Da wurden dann auch schon mal die Schwerter geschwungen... aber längst nicht in dem Ausmass wie im Balkan oder in Cordoba...
Die "islamische Expansion" entspricht in Art und Weise in weiten Teilen der Überzeugung, das "empfangene Heil weitertragen zu wollen". Insoweit ist der Beginn dieser Expansion durchaus mit dem Beginn der Missionierungen im Christentum gleichzusetzen. Da sich aber sowohl bei den frühen Christen, als auch bei den ersten Muslimen sehr schnell die Erkenntnis eingefunden hat, dass diese "Missionierungsexpansion" auch erheblich etwas mit Machtzuwachs zutun haben kann, liefen die Expansionen halt nicht immer friedlich ab, zumal sich die gesammelte Christenheit im Abendland erbittert gegen diese Expansion zur Wehr setzte und ebenfalls Expansionsversuche bis in den Nahen Osten unternahm. Insoweit war die Auseinandersetzung mit dem jeweils "anderen" Glauben über weite Teile der Geschichte von Krieg geprägt - anders im "Morgenland". Der Übergang von der zoroastrischen Hochkultur Persiens zur islamischen Hochkultur lief vergleichsweise friedlich ab; die Expansion des Islam in die hinduistischen und buddhistischen Einflussgebiete lief ebenfalls weitgehend friedlich ab. Konflikte gab es nur dann, wenn hinduistische Maharadschah`s ihren Einfluss auf die Bevölkerung am Schwinden sahen, weil sich die Bevölkerung eben nach und nach zum Islam bekannte. Da wurden dann auch schon mal die Schwerter geschwungen... aber längst nicht in dem Ausmass wie im Balkan oder in Cordoba...