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warum sieht man keine moslems gegen islamismus protestieren?
Moski,

DEN ISLAM gibt`s genausowenig oder genausoviele wie pauschalisiert "DIE MUSLIME" - die Welt des Islam`s ist genauso vielfältig wie die Welt der Christenheit. Der Mufti von Kairo, einer der höchsten sunnitischen Würdenträger, beziffert den Islam als eine einigende Religion mit knapp 800 verschiedenen Richtungen... Sunniten und Schiiten, Aleviten, Wahabiten, Sufi und noch ganz viele andere... Da gibt es die verordnete staatliche Mittelalterdoktrin, die brutale Anwendung der Sunna und Schia wie im Iran oder in Saudi-Arabien - und es gibt wesentlich liberalere Auslegung der Sunna z.B. in Oman, in Kuwait, in den Emiraten. Der Islam ist als Religion genausowenig homogen wie das Christentum oder das Judentum - sunnitische Türken prügeln sich seit Jahrzehnten mit ebenso sunnitischen Kurden `rum, genauso wie schiitische Iraner auf ebenso schiitische Kurden in ihrem Gebiet einprügeln. Auf die Ahmadia und die Aleviten prügeln wiederum alle ein, obwohl die Aleviten noch die liberalste Denkart des Islam darstellt (wahrscheinlich ist genau die Liberalität der Aleviten der Grund für den Hass, den die Radikalen ihnen entgegenbringen). Die Ahmadia versteht sich als Reformbewegung mit eigenem Mahdi (Gulam Ahmad), dem genau gegenüber gestellt ist die Reformbewegung des "Nur-Qur`an", also die Muslime, die sich nur nach demn Qur`an richten wollen und grundsätzlich überlieferte Traditionen und Geschichten - Hadithe/Ahadithe - misstrauisch bis ablehnend betrachten. Die übergrosse Mehrheit der Muslime sind aber diejenigen, die ganz normal jeden Freitag in die Moschee gehen, die ihre Gebete zuhause verrichten, die Fasten - und ansonsten genauso normal wie alle anderen Menschen in Istanbul, in Berlin, in Wien oder in Daressalam wohnen, leben, arbeiten... Die grosse, meistenteils schweigende Mehrheit der Muslime hat mit Chommeny, Osama-bin-Laden, mit der Hisbollah, der Hamas oder den Taliban absolut nix am Hut. Gerade die grosse Mehheit der schweigenden türkischen Muslime beobachtet die Bestrebungen einiger radikaler Kreise, Sunna und Schiia als Basis eines Staatswesens zu verankern, mit grossem Misstrauen - man hat die Freiheit einer Trennung von Staat und Religion im Staatswesen kennen- und schätzen gelernt.Es hat schon seinen Grund, dass Erdogan als islamischer Vertreter nicht mehr ganz so hoch angesehen ist - im türkischen Parlament. Obwohl: Dem Herrn Beckstein als Vertreter eine Partei mit grossem "C" kann man aufgrund seiner Religionszugehörigkeit ja auch nicht nachsagen, er würde einen "kreationistischen Staat" anstreben - warum also unterstellt man dem bekennenden Sunniten Erdogan nun sowas...?

Das Gerede von der angeblichen "islamischen Gefahr für das Abendland" ist nichts weiter als blosse und platte Biertischpolemik - das hat nichts mit Kritik zutun, sondern mit dem Aufhetzen des Volkes. Ich sehe absolut keine "islamische Gefahr" - ich sehe nur Menschen, die sich in ihren eigenen Wahn hineingesteigert haben und ihre Mitmenschen mit Krieg, Not und Terror verfolgen - und das hat absolut nix mit auch nur irgendeiner der Weltreligionen zutun. Das sind keine "Islamisten" - das sind ganz einfach Kriminelle, sowie das die RAF leztlich auch war und wie es die Neo-Nazis heute noch sind.


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RE: warum sieht man keine moslems gegen islamismus protestieren? - von t.logemann - 03-05-2008, 16:06

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