27-05-2008, 12:33
Das "Verständigungsproblem", Fritz, hat doch eigentlich zwei ganz einfache Ursachen: 1. die theologische Entwicklung - im Christentum 2000 Jahre, im Islam 1400 Jahre, bei uns "nur" 160 Jahre, im Judentum "ein paar Jahrhunderte" mehr, im Buddhismus, Hinduismus, im Glauben Zarathustra`s ebenso.... Da sind Generationen gutgläubige, fromme und überzeugte Menschen damit beschäftigt die Lehre zu erklären - und je mehr sie in bester Absicht die Erklärungen varangegangener Gelehrten aufnehmen, um so mehr laufen sie Gefahr, sich von dem ursprünglichen Inhalt der Lehre "zu verabschieden". Wo steht -auch im katholischen Christentum- in dem Neuen Testament geschrieben, das Maria die "Mutter Gottes" sei? - seit wann hat Gott eine mit dem Menschen vergleichbare Mutter... Wo steht im ursprünglichen Qur`an geschrieben, dass Muhammad für alle Zeiten der letzte Prophet ist?.... selbst im heutigen Qur`an ist die Sache mit dem letzten Prophet eine theologische Annahme; einen Beweis dafür gibt es nicht.
2. Ursache: die Unterschiedlichkeit der Kultur und Zivilisation. Warum können unsere buddhistischen Freunde sowenig mit dem Begriff "Gott" anfangen? Ganz einfach: der asiatischen Kultur im weitesten Sinne ist ein "Gottesbild", ein "alter Mann mit Strohhut" ein "Herr", ein "Vatergott" schlicht und einfach fremd. Warum konnten die alten Juden vor 2000 Jahre mehrheitlich Jesus als den Messias nicht akzeptieren? Auch ganz einfach: Weil sie einen weltlichen Königssohn erwarteten - und keinen König im Geist. Warum taten sich Christen und Juden so schwer damit, Muhammad als Gesandten und Propheten anzuerkennen?: Weil ihre Vorstellungswelt in einem Gesandten und Propheten ein nahezu mythisches Wesen sah - und keinen Kaufmann aus der Wüste....
Natürlich entwickeln sich Religionen genauso weiter wie die Zivilisationen der Menschheit selbst. Und natürlich ist das auch vollkommen in Ordnung. Aber man muss doch bei aller Fortentwicklung noch die eigenen religiösen Wurzeln im Auge behalten. Hätte man in der Christenheit die Wurzeln über die Jahrhunderte im Auge behalten - gäbe es vielleicht heute nicht soviele phantasievollen Theorien über Jesus; Theorien die letztlich in Christus "nur" noch einen Sozialrevolutionär sehen, einer Art "Vorläufer von Karl Marx", und Seiner Person keinerlei Bezug zu Gott zutrauen.
Das Miteinader der Religionen im Heute ist eigentlich garnicht so schwer - wenn die Anhänger der Religionen sich mal ein wenig mehr darum bemühen würden, die erlernten, die anerzogenen und überlieferten Vorurteile abzubauen. Die Anerkennung des Gottgesandten Muhammad als Bote Gottes bedeutet ja nicht zwangsläufig für einen Christen, Buddhisten, Juden oder Baha`i, das dieser auch Muslim werden muss - und umgekehrt genauso. Wenn in den Apostelbriefen auf die Gleichwertigkeit der frühen Gemeinden untereinander hingewiesen wird - was ist dann so schwer daran, auch eine buddhistische Schule oder eine muslimische Gemeinde als gleichwertig und gleichberechtigt anszusehen?
"Geschlossene Weltdeutungssysteme" vermitteln natürlich erstmal aufgrund ihrer Geschlossenheit einen Hauch von Exklusivität - da kann man sich schon `drinn wohlfühlen. Allerdings bedeutet jede Geschlossenheit im System auch eine Ausgrenzung - nämlich derjenigen, die von der eigenen kulturellen Umgebung her eben nicht zu diesem mehr oder minder erlesenen Zirkel passen... Da muss man sich dann aber schon fragen: Hat irgendeiner der Boten Gottes jemals irgendeinen der Menschen mit einem anderen kulturellen Hintergrund jemals ausgeschlossen? Was ist denn so schlimmdaran, die geschlossenen Weltdeutungssysteme zu öffnen, sie nebeneinander zu stellen - und den Menschen die Möglichkeit zu eröffnen, sich das Beste aus allen Systemen für das System, das sie bevorzugen, herauszusuchen? Klar, Theologen, Klerikalen, Priestern, Rabbi`s, Guru`s, Imane, Mullah`s, Räten - die aufgrund ihrer theologischen Vorbildung darauf bestehen, eine Leitung ihrer Glaubensgemeinschaft innezuhaben - denen gefällt das natürlich nicht. Es bedeutet für sie ein ganzes Stück weit Machtverlust. Aber haben die Apostel, die Gefährten Mose, die Jünger Buddha`s, die Märtyrer Muhammad`s, die "Buchstaben des Lebendigen" je nach Macht gestrebt?
Und ist man nicht "nahe am Menschen", wenn man dem Menschen die Möglichkeit aufzeigt, aus seinen vorgegebenen Mustern auszubrechen und Erfüllung im eigenen Leben und Glauben zu finden, ohne ihn dabei zwingen zu wollen, traditionellen Dogmen blind zu folgen?
2. Ursache: die Unterschiedlichkeit der Kultur und Zivilisation. Warum können unsere buddhistischen Freunde sowenig mit dem Begriff "Gott" anfangen? Ganz einfach: der asiatischen Kultur im weitesten Sinne ist ein "Gottesbild", ein "alter Mann mit Strohhut" ein "Herr", ein "Vatergott" schlicht und einfach fremd. Warum konnten die alten Juden vor 2000 Jahre mehrheitlich Jesus als den Messias nicht akzeptieren? Auch ganz einfach: Weil sie einen weltlichen Königssohn erwarteten - und keinen König im Geist. Warum taten sich Christen und Juden so schwer damit, Muhammad als Gesandten und Propheten anzuerkennen?: Weil ihre Vorstellungswelt in einem Gesandten und Propheten ein nahezu mythisches Wesen sah - und keinen Kaufmann aus der Wüste....
Natürlich entwickeln sich Religionen genauso weiter wie die Zivilisationen der Menschheit selbst. Und natürlich ist das auch vollkommen in Ordnung. Aber man muss doch bei aller Fortentwicklung noch die eigenen religiösen Wurzeln im Auge behalten. Hätte man in der Christenheit die Wurzeln über die Jahrhunderte im Auge behalten - gäbe es vielleicht heute nicht soviele phantasievollen Theorien über Jesus; Theorien die letztlich in Christus "nur" noch einen Sozialrevolutionär sehen, einer Art "Vorläufer von Karl Marx", und Seiner Person keinerlei Bezug zu Gott zutrauen.
Das Miteinader der Religionen im Heute ist eigentlich garnicht so schwer - wenn die Anhänger der Religionen sich mal ein wenig mehr darum bemühen würden, die erlernten, die anerzogenen und überlieferten Vorurteile abzubauen. Die Anerkennung des Gottgesandten Muhammad als Bote Gottes bedeutet ja nicht zwangsläufig für einen Christen, Buddhisten, Juden oder Baha`i, das dieser auch Muslim werden muss - und umgekehrt genauso. Wenn in den Apostelbriefen auf die Gleichwertigkeit der frühen Gemeinden untereinander hingewiesen wird - was ist dann so schwer daran, auch eine buddhistische Schule oder eine muslimische Gemeinde als gleichwertig und gleichberechtigt anszusehen?
"Geschlossene Weltdeutungssysteme" vermitteln natürlich erstmal aufgrund ihrer Geschlossenheit einen Hauch von Exklusivität - da kann man sich schon `drinn wohlfühlen. Allerdings bedeutet jede Geschlossenheit im System auch eine Ausgrenzung - nämlich derjenigen, die von der eigenen kulturellen Umgebung her eben nicht zu diesem mehr oder minder erlesenen Zirkel passen... Da muss man sich dann aber schon fragen: Hat irgendeiner der Boten Gottes jemals irgendeinen der Menschen mit einem anderen kulturellen Hintergrund jemals ausgeschlossen? Was ist denn so schlimmdaran, die geschlossenen Weltdeutungssysteme zu öffnen, sie nebeneinander zu stellen - und den Menschen die Möglichkeit zu eröffnen, sich das Beste aus allen Systemen für das System, das sie bevorzugen, herauszusuchen? Klar, Theologen, Klerikalen, Priestern, Rabbi`s, Guru`s, Imane, Mullah`s, Räten - die aufgrund ihrer theologischen Vorbildung darauf bestehen, eine Leitung ihrer Glaubensgemeinschaft innezuhaben - denen gefällt das natürlich nicht. Es bedeutet für sie ein ganzes Stück weit Machtverlust. Aber haben die Apostel, die Gefährten Mose, die Jünger Buddha`s, die Märtyrer Muhammad`s, die "Buchstaben des Lebendigen" je nach Macht gestrebt?
Und ist man nicht "nahe am Menschen", wenn man dem Menschen die Möglichkeit aufzeigt, aus seinen vorgegebenen Mustern auszubrechen und Erfüllung im eigenen Leben und Glauben zu finden, ohne ihn dabei zwingen zu wollen, traditionellen Dogmen blind zu folgen?
