10-07-2008, 17:42
Keiner schrieb:"Kein einziges Wunder beruht auf Taten - religiöse Wunder beruhen stets auf frei erfundenen Legenden (keine Beweise aber viele Zeugen) - bestenfalls auf Manipulationen (blutige Tränen von Marien-Statuen).Ich habe mich wohl nicht verständlich ausgedrückt:
Religiöse Ideologien (Worte statt Taten) beruhen stets auf psychologisch erbaulichen Märchen (z.B. Auferstehungen)." Keiner
Nicht die Wunder in den Legenden beruhen auf Taten,
sondern der Glaube an den Wundertäter, den man mit den Wundern anpreist und für den man damit wirbt.
Dieser Mensch muss sich aber mit Taten legitimiert haben, sonst klappt das nicht!
Wenn jemand viel Gutes getan hat, Arme versorgt oder Ähnliches, dann werden auch Wunder in Legenden akzeptiert, weil dieser Mensch den Anhängern mehr bedeutet, als er in seinen Taten für andere zeigt.
Interessant sind in dem Zusammenhang die sog. "apokryphen Evangelien":
Da wimmelt es von Wundern, aber sie wurden nicht in den Kanon der Bibel aufgenommen, weil diese Wunder (in der Regel sog. Schau-Wunder) nicht zu Jesus passten, nichts über ihn und seine Botschaft von der sozialen Gerechtigkeit aussagten.
Märchen sind in Religionen selten.
In der Bibel gilt lediglich die Tobias-Geschichte als Märchen, ansonsten finden wir Mythen und Legenden.
Alle sind aber Ausdrucksformen von Wahrheiten, die sich in einer Kultur im Laufe der Zeit angesammelt haben und Orientierungshilfen für Knackpunkte des Alltagslebens sein sollen. Ich würde sie nicht abwerten (siehe Bettelheim), sie werden in jeder Kultur gebraucht (siehe auch Karl Rainer Poppers "Dritte Welt").
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)