11-07-2008, 11:00
nadia schrieb:...Was ist an diesen Wundern anders? Zunächst einmal der »Vollbringer« hat es nicht nötig sich mit Wundern in Szene zu setzen oder seine Macht zu demonstrieren; haShem hat die Welt geschaffen, da braucht es keine Auftritte tiefster Provinz um irgendetwas zu beweisen.Was ein Wundertäter nötig hat oder nicht,
spielt bei den Erzählern von Wundergeschichten wohl keine Rolle.
Die wollen den Retter feiern und als den Mächtigeren darstellen, auch in der ganzen Exodus-Geschichte mit ihren vielfältigen Wundern.
Was hinter dem literarischen Prozess selbst in der "tiefsten Provinz" steht, ist bei allen Religionen dasselbe:
Bekenntnis zu Gott, Dank, Lob, Werbung, Verherrlichung usw., ob es Gott oder sein Gesandter nötig hat oder nicht. Als "Beweise" sind sie kaum gedacht, eher als Materialien zum Religionsunterricht und Einigung eines Volkes auf eine gemeinsame Glaubensbasis.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)