13-08-2008, 20:59
(13-08-2008, 16:37)t.logemann schrieb: mehr Einblick in eine jüdische Religion bekommen, deren angebliche Grundlagen zuletzt ein evangelischer Pfarrer vor meiner Konfirmation gelehrt hatte. Damals war es völlig normal für mich, das der Pfarrer die Grundlage des Judentum erklärt - Juden gab`s ja leider in Eschborm 1970 nicht mehr..... Rückblickend: Es wäre besser gewesen, einen Rabbi aus Frankfurt zu holen - der hätte inhaltlich authentischer seinen Glauben vertreten. Insoweit kann ich es schon verstehen, wenn Nadia empfindlich darauf reagiert, wenn Andersgläubige das Judentum "erklären" wollen.Hmm, unbestreitbar ist es auch für Nichtjuden am besten, über Judentum von Juden zu lernen, die dazu bereit und fähig sind ... Aber davon gibts viel zu wenige, selbst für das eher magere Interesse im chr. Deutschland. Wunschträume helfen nicht weiter. Zu deiner Schulzeit mag es vielleicht 10 -20 deutsprechende Gemeinderabiner gegeben haben für ca. 50.000 in Gemeinden organisierte Juden. Wieviele davon werden willens und fähig gewesen sein, zusätzlich zu ihren eigentlichen Aufgaben noch den chr. Religionslehrern in den deutschen Schulen auszuhelfen mit Vermittlung von Kenntnissen über Judentum an chr. Schüler? Es mag sein, dass dein Religionslehrer seine Arbeit in dem Bereich nicht so gut beherrscht hat, wie dies wünschenswert wäre, mag sein, dass die Schüler damals auch schon desinteressiert waren und intensiver weg- als hingehört haben und den Rest nicht verstanden haben ... Aber es ist real damals wie in weiten Bereichen Deutschlands heute KEINE Lösung, für Information über Jüdisches nach Juden zu schreien. Es gibt sie nicht ausreichend häufig.
Notgedrungen müssen kompetente Nichtjuden hilfsweise so gut informieren wie möglich ... sonst fällt allzuoft Wissensvermittlung über Judentum ganz aus ... und das wäre imho noch unverantwortbarer und in der Konsequenz schädlicher und Neonazis und ihrer Propaganda in die Hände spielend.
Dank kann man dafür kaum erwarten, eher Verdächtigungen und Beschimpfungen. Also wird sich niemand danach drängen, wenns denn anders ginge.
(13-08-2008, 16:37)t.logemann schrieb: Gerade Vorurteile gegenüber unseren jüdischen Mitbürgern kursieren 60 Jahre nach Hitler noch mehr als genug. Manche dieser Vorurteile haben als mehr oder minder "wissenschaftliche Argumentation" schon feste Plätze in der Literatur erobertTscha, nur Wissen und Kennenlernen hilft letzlich gegen Vorurteile. Welche Vorurteile meinst Du konkret in aktueller "Wissenschaft" ausmachen zu können? Oder lancierst Du gerade ein weiteres Voruteil mangels eigener Kenntnis oder aus weltanschaulicher Wissenschaftsfeindlichkeit?
Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)
Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!