24-08-2008, 12:23
Zitat:Was aber ein Thema ist, mit dem ich mich beschäftigen muss, weil es das Leben mir einfach aufgezwungen hat, ist die Angst vor dem Tod, sowohl vor dem eigenen als auch vor dem von Menschen, die mir wichtig sind. Ich habe das, als ich noch um einiges jünger war, nicht sehr ernst genommen, konnte mir nicht vorstellen, dass ich mich vor dem Tod sonderlich fürchten würde, und bin mit dem Thema auch teilweise recht leichtfertig und respektlos umgegangen, was ich heute für ziemlich dumm halte.
Wie viele, die das Maul zu voll nehmen, habe ich meine Lektion gelernt, als es mich plötzlich betroffen hat. Ich bin vor ein paar Jahren in eine Situation geraten, in der ich mich meiner Angst vor dem Tod stellen musste, und das hat mich doch sehr erschüttert. Weniger die Erkenntnis, dass der Tod mich betreffen kann (was ich nie hätte leugnen können), sondern viel mehr die Entdeckung, dass ich tatsächlich Angst vor dem Tod habe – wie es wahrscheinlich jeder Mensch hat, außer er ist wirklich sehr verzweifelt oder sehr schicksalsergeben - aber gerade diese bloßgestellte Menschlichkeit, die Erfahrung, dass man mit all seinem Denken auf so grundlegende Instinkte wie die Angst vor dem Tod reduziert werden kann, das hat mich irgendwie… ungeheuer aus der Bahn geworfen. Das und die Macht, die die eigene Angst anderen Menschen über einen geben kann.
Ich denke heute, man kennt einen bedeutenden Teil seiner selbst nicht, bevor man nicht weiß, wer und wie man in dem Moment ist, in dem man sich dieser Angst stellen muss – auch wenn die Gefahr besteht, dass das, was man da über sich erfährt, alles andere als schmeichelhaft ist.
Hallo, Melmoth,
so in etwa habe ich das auch erlebt. Man kann gut und leicht philosophieren über Sterben und Tod, wenn man entweder noch nie einen geliebten Menschen verloren hat, oder aber selbst noch nie ernsthaft krank oder in einer Situation gewesen ist, in der man "den Atem des Todes gerochen" hat.
>Wenn ich in Bezug auf den Tod tatsächlich schon ein „Ziel“ habe,
>dann, meine Angst in den Griff zu bekommen. Nicht sie zu besiegen,
>da würde ich mir zu viel vornehmen, und auf keinen Fall möchte
>ich in den Zustand zurück, mir einfach vorzumachen, ich hätte keine
>Angst, um dann im entscheidenden Moment womöglich wieder
>erbärmlich eines besseren belehrt zu werden
Auch dem möchte ich zustimmen. Eigentlich kann ich Deinen gesamten Beitrag unterschreiben und danke Dir sehr dafür.
Einen lieben Gruss
Petrus
Hallo, Ekkard,
gibt es denn heute noch Situationen, in denen Du Todesangst spürst?
Lieben Gruss
Petrus
JETZT FÄNGT DAS WIEDER AN!!!
Ich habe mit einem separaten "Antworten"-Beitrag geantwortet, und warum hängt meine Antwort an Ekkard nun in meiner Antwort an Melmoth als Anhängsel? Ich verstehe die Technik dieses Forums nicht (habe ich auch schon an entsprechender Stelle beschrieben, aber keine Antwort bekommen...)
http://religionsforum.de/showthread.php?tid=2518
P.