07-09-2008, 23:18
(03-09-2008, 13:08)M0TTE schrieb: Im Übrigen, wenn es ums Missionieren geht, dann bin ich für friedliche Mittel und Begeisterung. ZB. sowas wie Weltjugendtag, etc.
Hallo motte,
war heute auf dem Gospeltag in Hannover. Eigentlich ein wunderschönes Event. Was mich dabei etwas nachdenklich gemacht hat, war die Massenekstase, die nicht nur durch die Musik ausgelöst wurde.
Dass in den Gospelsongs die Person Jesu stark verherrlicht wird, ist ja nichts Neues. Ich mag diese Musik auch eigentlich sehr, kann mich manchmal mit den Texten aber nicht so recht identifizieren...
Wenn aber zu diesen Texten, die sich fast ausschließlich auf Jesus als den großen Erlöser, Retter der Welt und als Allheilmittel gegen Not und Ungerechtigkeit beziehen, auf einer Großbildleinwand monströse, mystisch anmutende Bilder(Jesusdarstellungen) gezeigt werden, gleichzeitig von der Bühne aus Anweisungen gegeben werden, wie man mit den Füßen zu stampfen und zu klatschen hat, bis der ganze Boden im gemeinsamen Rhytmus erbebt, wird mir schon ein bischen komisch.
Irgendwie fühlte ich mich leicht an den Film:"die Welle" erinnert.
Ganz normal wirkende Menschen springen plötzlich von ihren Sitzplätzen auf, grölen, stampfen und klatschen rhytmisch, tragen mit Stolz ihren gerade erworbenen "Gospeltagschal"(Unifomierung!) und gucken komisch, wenn man, als nicht von der Ekstase Erfasster, einfach nur sitzenbleibt und das ganze Schauspiel beobachtet.
Glaube als "Jesus Christ Superstar"? --- Jesus als Kultfigur wie einen Götzen anbeten? --- Nein danke!
Viele der Teilnehmer werden morgen ganz normal an ihrem Arbeitsplatz sitzen, ihre Kollegen mobben, vielleicht sogar, ohne es selbst so richtig zu registrieren... Die edlen Gedanken werden unter: "Für besondere Anlässe" abgespeichert, und das Leben geht weiter wie bisher. --- Bis zur nächsten Kirchenparty?

Gruß - Gudrun
Jedes Mal, wenn ein Traum in Erfüllung geht, geht er verloren.

