09-09-2008, 16:12
Hallo Thoddy,
Gefahren gehen nicht vom Islam per se aus - Gefahren gehen von Fanatikern aus. Und solche Fanatiker findest Du in allen Religionen (meine eigene mit eingeschlossen).
Im Abendland wird gerne eingewendet, dass der Islam "demokratiefeindlich" sei - weil es so schwierig ist, westliche Vorstellungen von Demokratie im Morgendland einzuführen. Nun "kennt" der Islam kein "Staatsregierungskonzept" - aber Humanismus kannte Muhammad schon bevor dieser Begriff im Abendland entwickelt wurde. Leider, leider sind die hochstehenden humanistischen Grundsätze des Islam im Laufe der Zeit dem zügellosen Machtstreben einiger Fanatiker geopfert worden - genauso wie die ethisch und humanistisch hochstehende Lehre des Jesus von Nazareth auf dem Altar machtgieriger Päpste und Bischöfe geopfert wurde. Und im Bemühen, "sklavisch genau" die Worte unseres Gottesgesandten zu befolgen, verabschieden sich "mit besten Absichten" auch einige "meiner Leute" von Ethik und Humanismus.
Ich denke, Ähnliches kennen leider auch Buddhisten, Hinduisten und Juden aus und in ihren religiösen Zusammenhängen - es scheint immer noch das wesentliche Manko des Menschen zu sein, das geistig Hochstehende zugunsten der Befriedigung des eigenen Macht- und Herrschaftstriebes zu unterdrücken.
Die traurige Tatsache, dass Ideologien und Religionen die Menschen nicht nur zu kulturellen und zivilisatorischen Höchstleistungen befähigten, sondern auch zum tiefsten Fall in die dunkelste Barbarei beitrugen, kann nicht automatisch zu dem Schluss führen, dass die "Schuld" daran ausschliesslich bei Ideologien und Religionen liegt. Ein Beispiel: Wenn Du in die Disco gehst, Dir "einen ansäufst", nacht um drei mit Deinem Fahrrad im Strassengraben liegst - ist dann das Fahrrad daran schuld, oder Du....? Wenn die Mullah`s im Iran eine Fatwah gegen Salman Rushdie verhängen - ist dann der Islam daran schuld oder die Mullah`s...? Wenn der Papst einen Priester mit Geliebter und drei Kindern exkommuniziert - ist dann das Christentum daran schuld, oder der Papst...?
Sunna und Schiia im Islam, also die Rechtsmeinungen der Rechtsgelehrten, die in einigen islamischen Staaten einen rechtsstaatlichen Verfassungsrang geniessen, sind - Erfindungen des Menschen, ebenso wie die Regelungen der sogenannten "Heiligen Inquisition" auf menschlichen "Regelungen" basierten. Schau Dir den "Kopftuchstreit" an - im Qur`an steht dass sich Frauen "züchtig bedecken" sollen - da steht nix von einem Tschaddor, einer Burkha, einer Art "weiblichen Ganzkörperkondoms". Es steht auch nichts davon im Qur`an, dass das Tragen eines Kopftuches als Identifizierungsmerkmal einer Geisteshaltung gewertet werden muss oder soll. Unsere grossartigen Demokraten, unsere ach so politisch erfahrenen Humanisten - die haben das Märchen aufgestellt, dass das Tragen eines Kleidungsstückes einen Rückschluss auf die politische Identität des Tragenden zulässt.... Da hat sich Alice Schwarzer im TV hingesetzt und behauptet, dass das Kopftuch Ausdruck der Unterdrückung sei... - gut, in manchen islamischen Ländern trifft das zu. Aber wir sind hier in Deutschland - und da gehört es zur freien Entfaltung der Persönlichkeit, das jeder Mensch, egal ob Frau oder Mann, selbst entscheiden kann, was er oder sie trägt. Und wenn dann solche Thesen von einer an sich anerkannten Kämpferin für Emanzipation vorgetragen werden - dann sagt mein türkischer Nachbar Osman: " ... die Alte ist auch nicht besser als der Imam; nur das die ihre Auslegung von Emanzipation zum Masstab aller Dinge erhebt - und der Imam halt seine Auslegung...".
Liebe Grüsse
Thomas
Gefahren gehen nicht vom Islam per se aus - Gefahren gehen von Fanatikern aus. Und solche Fanatiker findest Du in allen Religionen (meine eigene mit eingeschlossen).
Im Abendland wird gerne eingewendet, dass der Islam "demokratiefeindlich" sei - weil es so schwierig ist, westliche Vorstellungen von Demokratie im Morgendland einzuführen. Nun "kennt" der Islam kein "Staatsregierungskonzept" - aber Humanismus kannte Muhammad schon bevor dieser Begriff im Abendland entwickelt wurde. Leider, leider sind die hochstehenden humanistischen Grundsätze des Islam im Laufe der Zeit dem zügellosen Machtstreben einiger Fanatiker geopfert worden - genauso wie die ethisch und humanistisch hochstehende Lehre des Jesus von Nazareth auf dem Altar machtgieriger Päpste und Bischöfe geopfert wurde. Und im Bemühen, "sklavisch genau" die Worte unseres Gottesgesandten zu befolgen, verabschieden sich "mit besten Absichten" auch einige "meiner Leute" von Ethik und Humanismus.
Ich denke, Ähnliches kennen leider auch Buddhisten, Hinduisten und Juden aus und in ihren religiösen Zusammenhängen - es scheint immer noch das wesentliche Manko des Menschen zu sein, das geistig Hochstehende zugunsten der Befriedigung des eigenen Macht- und Herrschaftstriebes zu unterdrücken.
Die traurige Tatsache, dass Ideologien und Religionen die Menschen nicht nur zu kulturellen und zivilisatorischen Höchstleistungen befähigten, sondern auch zum tiefsten Fall in die dunkelste Barbarei beitrugen, kann nicht automatisch zu dem Schluss führen, dass die "Schuld" daran ausschliesslich bei Ideologien und Religionen liegt. Ein Beispiel: Wenn Du in die Disco gehst, Dir "einen ansäufst", nacht um drei mit Deinem Fahrrad im Strassengraben liegst - ist dann das Fahrrad daran schuld, oder Du....? Wenn die Mullah`s im Iran eine Fatwah gegen Salman Rushdie verhängen - ist dann der Islam daran schuld oder die Mullah`s...? Wenn der Papst einen Priester mit Geliebter und drei Kindern exkommuniziert - ist dann das Christentum daran schuld, oder der Papst...?
Sunna und Schiia im Islam, also die Rechtsmeinungen der Rechtsgelehrten, die in einigen islamischen Staaten einen rechtsstaatlichen Verfassungsrang geniessen, sind - Erfindungen des Menschen, ebenso wie die Regelungen der sogenannten "Heiligen Inquisition" auf menschlichen "Regelungen" basierten. Schau Dir den "Kopftuchstreit" an - im Qur`an steht dass sich Frauen "züchtig bedecken" sollen - da steht nix von einem Tschaddor, einer Burkha, einer Art "weiblichen Ganzkörperkondoms". Es steht auch nichts davon im Qur`an, dass das Tragen eines Kopftuches als Identifizierungsmerkmal einer Geisteshaltung gewertet werden muss oder soll. Unsere grossartigen Demokraten, unsere ach so politisch erfahrenen Humanisten - die haben das Märchen aufgestellt, dass das Tragen eines Kleidungsstückes einen Rückschluss auf die politische Identität des Tragenden zulässt.... Da hat sich Alice Schwarzer im TV hingesetzt und behauptet, dass das Kopftuch Ausdruck der Unterdrückung sei... - gut, in manchen islamischen Ländern trifft das zu. Aber wir sind hier in Deutschland - und da gehört es zur freien Entfaltung der Persönlichkeit, das jeder Mensch, egal ob Frau oder Mann, selbst entscheiden kann, was er oder sie trägt. Und wenn dann solche Thesen von einer an sich anerkannten Kämpferin für Emanzipation vorgetragen werden - dann sagt mein türkischer Nachbar Osman: " ... die Alte ist auch nicht besser als der Imam; nur das die ihre Auslegung von Emanzipation zum Masstab aller Dinge erhebt - und der Imam halt seine Auslegung...".
Liebe Grüsse
Thomas