16-09-2008, 00:58
Von Nichts kommt Nichts
Lieber Lichtträger,
Schau auch mal, was Epicharm gefragt hat.
Kein Gesetz ohne ein Gesetzgeber
Du überträgst ohne nachzudenken Alltagserfahrungen auf einen Vorgang, der sich den gegenwärtig bekannten Naturgesetzen, damit auch den Vorgängen in unserem Kopf und damit wiederum auch unserem Denken fundamental entzieht.
Der nächste Deiner Abschnitte befasst sich mit der Frage, ob Selbstorganisation möglich ist. Ich kann Dir aus wissenschaftlicher Sicht sagen: Ja, es gibt in der Chemie jede Menge selbstorganisierender Vorgänge, die ohne die Einwirkung einer Intelligenz ablaufen.
Eine solche Vorgehensweise gehört in das Reich der Demagogie. Zu Deinen Gunsten will ich annehmen, dass Du selbst auf solche Argumentationsketten hereingefallen bist.
Also: Die Zufälligkeiten bei selbst organisierten Prozessen bewegen sich im Nanometer- und Mikrosekundenbereich und werden in der überwiegenden Zahl der Fälle keine Auswirkungen haben. Das gilt aber nicht immer. Wenn solch eine Mikro-Änderung Auswirkungen hat, dann stellt sich ein neuer Zustand der "Suppe" ein. Man beobachtet also etwas Neues. Das kann einige tausend Versuche so weiter gehen, bis sich wieder ein neuer Zustand einstellt. Die Randbedingungen entscheiden darüber, welche Zustände länger "überleben" und welche nicht.
Je komplizierter das Produkt umso intelligenter muss der Schöpfer dieses Produktes sein.
Glaube ohne zu sehen
Nein, Lichtträger, wir wissen rein gar nichts über Gott. Es gibt kein Experiment, welches uns Gott verfügbar machen würde. Man kann Gott nur durch Lebensgeschichten im Glauben beschreiben; erst der Glaube macht gewiss, dass es eine Macht gibt, die uns wollte.
Aber das ist eine Konvention unter Glaubenden und lässt sich nicht objektivieren.
Dankbarkeit sehe ich aus einem völlig anderen Grund als wichtig an, als es angebliche Gottesgeschenke sind: Dankbarkeit verändert unsere Haltung den Mitmenschen und unserer Umwelt gegenüber und zwar in der gleichen Weise, wie wir Verantwortung einem/einer Vertragspartner/in gegenüber wahrnehmen. Wir werden bescheidener der Welt gegenüber. Im christlichen Sinne: So und in der Nächstenliebe vollzieht sich Gott.
Anscheinende Beweise für die Lehre der Evolution
Wenn es einen Gott gibt WARUM LÄSST ER DAS BÖSE ZU!!!
Gehen wir nochmals zurück: Die Vorstellung "Gott" ist eine Konvention unter Gläubigen. Unser Glaube ist deren aktive Umsetzung zu einem Lebensweg, der durch eine Art Vertrag mit dem Gegenstand des Glaubens gezeichnet ist. Folglich vollzieht sich Gott in dem, was Menschen einander tun. Ist dies das Leben Achtende und Fördernde, das Nachhaltige, die Bewahrung der Schöpfung, dann tun wir "Gottes Wille", wenn nicht, geschieht Das Böse.
Nochmal: Wir wissen rein gar nichts über Gott. ER ist nach unserem Glauben nicht für uns verfügbar.
Folglich ist es unsinnig, eine Frage zu stellen, deren Antwortmenge eine Aussage über Gott impliziert. Tun wir das Gute! Mehr ist nicht unsere Aufgabe in dieser Sache.
Lieber Lichtträger,
(15-09-2008, 22:24)Lichtträger schrieb: - Uns umgibt alles andere als NICHTSWir sind umgeben von Beziehungen, die sich in ihrer globalen Summe aufheben können zu einem zeitlosen Punkt im Nirgendwo. Für uns selbst sind diese Beziehungen natürlich fühlbar und messbar – aber eben nur in Relation zu uns und unseren Messinstrumenten. Gewiss hat alles Materielle einen Anfang – zu unserer Zeit: Ja. Bleibt die Frage, ob dies immer so war! Was dies bedeutet, hängt von unserer geistigen Verfassung ab. Du kannst nicht einfach behaupten:
Lichtträger schrieb:Und dass Das bedeutet vor dem Nichts (materiell) etwas sein musste was in der Lage war Materie zu erschaffen.Woher nimmst Du diese Gewissheit. Dies ist ein Glaubenssatz, nichts weiter.
Schau auch mal, was Epicharm gefragt hat.
Lichtträger schrieb:Wenn wir nun die Wissenschaftliche Aussage nehmen das Energie Ewig besteht, dann …… und schon tappst du in die nächste philosophische Falle! Energie (= Materie), Raum und Zeit hatten einen Anfang und waren aus unserer Perspektive vorher nicht. Dass wir (zeitlich existierende) Wesen aus der Jetztzeit uns dies nicht vorstellen können, heißt nicht, dass es so nicht gewesen ist. Die Anspielung auf den Energiesatz ist somit genauso geschenkt, wie dass Zeit oder Raum ewig bestanden hätten. In der Anfangssingularität gelten auch unsere Naturgesetze nicht und alles, was wir sind und denken kann – nach derzeitigem Wissensstand – nicht in und über den Beginn unserer Welt hinaus greifen.
Kein Gesetz ohne ein Gesetzgeber
Du überträgst ohne nachzudenken Alltagserfahrungen auf einen Vorgang, der sich den gegenwärtig bekannten Naturgesetzen, damit auch den Vorgängen in unserem Kopf und damit wiederum auch unserem Denken fundamental entzieht.
Der nächste Deiner Abschnitte befasst sich mit der Frage, ob Selbstorganisation möglich ist. Ich kann Dir aus wissenschaftlicher Sicht sagen: Ja, es gibt in der Chemie jede Menge selbstorganisierender Vorgänge, die ohne die Einwirkung einer Intelligenz ablaufen.
Lichtträger schrieb:Kein logisch denkender Mensch wird behaupten, das die Gesetze für den Straßenverkehr von selbst entstanden ist. Genauso wenig kann man behaupten, dass die Abläufe in der Natur dem blinden Zufall zuzuschreiben ist.Diese Art Doppelsätze sind erhellend für die Art Deiner Argumentation. Man nehme ein alltägliches Beispiel und schalte einen Satz nach, der den Leser veranlasst, diese Erfahrung auf Vorgänge zu übertragen, die dadurch ganz unmöglich erscheinen.
Eine solche Vorgehensweise gehört in das Reich der Demagogie. Zu Deinen Gunsten will ich annehmen, dass Du selbst auf solche Argumentationsketten hereingefallen bist.
Also: Die Zufälligkeiten bei selbst organisierten Prozessen bewegen sich im Nanometer- und Mikrosekundenbereich und werden in der überwiegenden Zahl der Fälle keine Auswirkungen haben. Das gilt aber nicht immer. Wenn solch eine Mikro-Änderung Auswirkungen hat, dann stellt sich ein neuer Zustand der "Suppe" ein. Man beobachtet also etwas Neues. Das kann einige tausend Versuche so weiter gehen, bis sich wieder ein neuer Zustand einstellt. Die Randbedingungen entscheiden darüber, welche Zustände länger "überleben" und welche nicht.
Lichtträger schrieb:Dass wir jedoch ein Teil der Natur sind und uns von der Natur vieles abgucken, denke ist ist es kein vergehen wenn man ein Vergleich zwischen den Naturgesetzen und den Gesetzen macht um zu verdeutlichen das es keinen Gesetz geben kann ohne das ein intelligenter Gesetzgeber diese aufstellt.Diese Behauptung ist schlicht falsch. Viele "Gesetze" der natürlichen Vorgänge kommen durch innere Freiheitsgrade zustande oder werden verhindert (bei Molekülen ist eine Ursache von bestimmten Gesetzmäßigkeiten ihrer Reaktion die räumliche Anordnung ihrer Komponenten.)
Je komplizierter das Produkt umso intelligenter muss der Schöpfer dieses Produktes sein.
Lichtträger schrieb:Ich denke mal zu diesem Punkt brauche ich nichts weiter zu erläutern.Eben doch! Um im Beispiel allein der Chemie zu bleiben: Dort spielen sich hochkomplexe Reaktionen ab, die zwar der Katalyse bedürfen, die aber dann ganz von selbst ablaufen. Also beruht deine Behauptung auf schlichter Unkenntnis vieler Dinge und Vorgänge dieser Welt.
Glaube ohne zu sehen
Lichtträger schrieb:Es fällt uns jedoch nicht schwer an den Wind zu glauben oder dem Strom aus der Steckdose obwohl wir es nicht sehen können. Wir können diese Dinge wahrnehmen weil wir die Auswirkungen sehen oder messen.Die Deduktion durch Analogie knallt hier wirklich gegen die Wand, weil natürlich folgt: "Können wir nicht genauso gut das sehen was Gott gemacht hat ich denke sogar wir können es in gewisser Weise auch `messen´ wenn wir ein wenig unser Gefühl dafür schulen."
Nein, Lichtträger, wir wissen rein gar nichts über Gott. Es gibt kein Experiment, welches uns Gott verfügbar machen würde. Man kann Gott nur durch Lebensgeschichten im Glauben beschreiben; erst der Glaube macht gewiss, dass es eine Macht gibt, die uns wollte.
Aber das ist eine Konvention unter Glaubenden und lässt sich nicht objektivieren.
Dankbarkeit sehe ich aus einem völlig anderen Grund als wichtig an, als es angebliche Gottesgeschenke sind: Dankbarkeit verändert unsere Haltung den Mitmenschen und unserer Umwelt gegenüber und zwar in der gleichen Weise, wie wir Verantwortung einem/einer Vertragspartner/in gegenüber wahrnehmen. Wir werden bescheidener der Welt gegenüber. Im christlichen Sinne: So und in der Nächstenliebe vollzieht sich Gott.
Anscheinende Beweise für die Lehre der Evolution
Lichtträger schrieb:Die Evolution sagt das die Menschen sich von den Tieren entwickelt hätten und das dies durch Zufall nicht durch Intelligenz passiert wäre. Diese ist nicht gegen die Existenz eines Gottes aber es ist ein Wiederspruch gegen den Schöpfungsbericht weil diese das einwirken eines Intelligenten Schöpfers für notwendig hält.Wer von den Bibelautoren stand denn dabei, als Gott tätig wurde? Es gibt doch viel bessere Deutungen, beispielsweise die, dass die Menschen sich ihre Situation durch eine Werdensgeschichte erklärt haben.
Wenn es einen Gott gibt WARUM LÄSST ER DAS BÖSE ZU!!!
Gehen wir nochmals zurück: Die Vorstellung "Gott" ist eine Konvention unter Gläubigen. Unser Glaube ist deren aktive Umsetzung zu einem Lebensweg, der durch eine Art Vertrag mit dem Gegenstand des Glaubens gezeichnet ist. Folglich vollzieht sich Gott in dem, was Menschen einander tun. Ist dies das Leben Achtende und Fördernde, das Nachhaltige, die Bewahrung der Schöpfung, dann tun wir "Gottes Wille", wenn nicht, geschieht Das Böse.
Nochmal: Wir wissen rein gar nichts über Gott. ER ist nach unserem Glauben nicht für uns verfügbar.
Folglich ist es unsinnig, eine Frage zu stellen, deren Antwortmenge eine Aussage über Gott impliziert. Tun wir das Gute! Mehr ist nicht unsere Aufgabe in dieser Sache.
Lichtträger schrieb:Das Böse ist in keinster Weise ein Teil des Göttlichen.Dem stimme ich sogar zu.
Lichtträger schrieb:Ich behaupte jedoch das es einen Gott im Himmel gibt der das kann.Ich stehe Deiner christlichen Glaubensaussage durchaus positiv gegenüber. Was ich angreife, sind philosophische oder wissenschaftliche Positionen, die ich für nicht tragfähig halte: Glaube kommt durch Akzeptanz von Glaubensausagen der Religionslehren zustande und kann nicht mit moderner (Natur-) Wissenschaft begründet werden.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard