16-09-2008, 11:25
Hallo Jörg,
Gut und Böse umfasst im AT schlicht "alles", das ganze menschliche Leben, wie wir heute sagen: "mit allen Höhen und Tiefen". Selbst das existentielle Scheitern, Schmerzen und Tod gehören zur Schöpfung. Unsere Aufgabe als Gläubige ist das Tun, damit unser Leben und das "unserer Nächsten" möglichst gelingt. Handeln wir absichtlich dagegen, tun wir das Böse (und handeln nach unserem Glauben / nach unseren Normen wider Gott.)
(16-09-2008, 08:54)Flat schrieb: (zur Frage: ) "Wenn G'tt alles geschaffen hat und allmächtig und allwissend ist, wie kann dann das Böse nicht von ihm sein?"Du weißt aber auch um eine Regel des Alten Testaments: Mache dir kein Bildnis noch Gleichnis und bete es nicht an! Das aber geschieht, wenn man sich "Eigenschaften Gottes" denkt und damit argumentiert. Wir kennen keine Eigenschaften Gottes. Was wir einander mitteilen sind "Ehrenbezeugungen", gewisse "Dankbarkeiten" für die normative Kraft, mit deren Hilfe wir "menschlich leben" können. Jeder Atheist wird solche normativen Kräfte aus gleichen Gründen anerkennen nur eben nicht auf etwas Göttliches, Jenseitiges beziehen.
Schon mal daran gedacht, dass das Gute bedingt, dass es das Böse geben muss?
Gut und Böse umfasst im AT schlicht "alles", das ganze menschliche Leben, wie wir heute sagen: "mit allen Höhen und Tiefen". Selbst das existentielle Scheitern, Schmerzen und Tod gehören zur Schöpfung. Unsere Aufgabe als Gläubige ist das Tun, damit unser Leben und das "unserer Nächsten" möglichst gelingt. Handeln wir absichtlich dagegen, tun wir das Böse (und handeln nach unserem Glauben / nach unseren Normen wider Gott.)
Flat schrieb:Und Du solltest die menschlichen Kategorien Gut und böse nicht auf G'tt annwenden.Den Satz möchte ich ausdrücklich unterstützen, obgleich meine Herleitung etwas pragmatischer daherkommt (klaro: wie ich meine).
Flat schrieb:Im Gegensatz zu Dir als Christ, der Du an das Ergebnis glaubst, glaube ich als Noachide an die Sinnhaftigkeit des Weges.Ich denke, das Letztere lässt sich auch für den christlichen Weg sagen. Nach Teilen der modernen Theologie vollzieht sich Gott im Tun im Sinne der Nächstenliebe. Deshalb sehe ich Grundsatzdiskussionen über Gott und seine Eigenschaften mit sehr großer Skepsis, weil sie an der vorgenannten normativen Kraft des Handelns unter dem Aspekt Nächstenliebe (Berufswahl, Ehrenamt, Engagement für gleiche Rechte, Gerechtigkeit) vorbeigeht oder droht, vorbei zu gehen!
Flat schrieb:Ja, so ging es mir auch nach 21 Jahren Christsein (sehr engagiert übbrigens). Etwa 4 Jahre später wurde mir klar, dass das ein Trugschluss war.Glaube ist eine höchst persönliche Leistung der Akzeptanz bestimmter Lehren. Das zu hinterfragen liegt mir ferne. Mich würde die Konversion jedoch schon interessieren.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

