18-09-2008, 10:29
(17-09-2008, 17:25)Faranox schrieb: Danke sehr für den Link. Dieser Text hat mir, denke ich, in vielerlei Hinsicht weitergeholfen. Nicht zuletzt meinem Verständnis dem Judentum gegenüber.
Moin,
die Texte auf hagalil sind generell sehr gut, wenn auch manche etwas schwer verdaulich sind.
Zitat:Deine Konsequenz wäre nun aus der Kirche auszutreten? Aber was ist mit all den positiven Dingen meines Glaubens, die diese Organisation verkörpert?
Das wäre nur meine Konsequenz, wenn die ganze Zielrichtung dieser Organisation auf etwas schlechtes hinaus laufen würde oder ich gar keine Möglichkeiten hätte, hier etwas zu verändern.
Es gibt 2 Aspekte der Verantwortung:
Verantwortlich sein und
Verantwortung übernehmen
Wenn ich bewusst in einer Organisation bin, übernehme ich auch die Verantwortung mit für die Vergangenheit. Das ist nicht negativ sondern ein positiver Prozeß (zumindest in der Regel).
Das bedeutet eben bei Religionen, Dogmen zu überdenken und das heutige Handeln nicht von der Vergangenheit zu trennen.
Insofern meine ich nicht, dass ein Christ nicht mehr Mitglied in einer Kirche sein sollte sondern dass er sich der Vergangenheit seines Glaubens bewusst sein sollte, insbesondere im Handeln gegenüber anderen Menschen.
Glauben wohnt immer auch ein bisschen Fanatismus inne (bei manchen mehr, bei manchen weniger). Das kann leicht dazu führen, vergangenes Unrecht vergessen zu machen oder zu verdrängen und Fehler zu wiederholen. Und damit würde man dann zur Schuld kommen, aber eben auch nur dann.
Tschüss
Jörg
PS: Mal ein Beispiel aus meiner unmittelbaren Umgebung:
Eine Nachbargemeinde der EKD engagiert sich massiv bei der Missionierung von Juden und findet dieses auch glaubensmäßig völlig richtig. Eine andere Gemeinde der EKD, genau der Nachbarort, hilft der jüdsichen Gemeinde mit Räumen und mitunter auch finanziell und weist Mission glaubhaft weit von sich.
Beides heutige Christen, beides EKD.