Hallo Petrus :)
- och, ich finde das nicht, fuer 1931 war das nicht so ueberraschend, denn er protestierte zwar etwas und es entstand dann die "alt-katholische" Konfession mit der Absicht, Katholizismus auf Nationale-Landeskirchen -Niveaus herunter zu kuerzen, was ja nun mit diesem Dogma, das alle Jubeljahre mal beansprucht werden wuerde (- ich meine erst 2 mal seit 1871 gab es eine Formulierung auf diesem Niveau) gar nichts zu tun hatte
- da trat genau derselbe Bischof Döllinger auch aus jener Bewegung der Alt-Kastholiken wieder aus und vertrug sich dann lieber wieder mit seiner bisherigen Kirche, und zwar grad, als es der dann am schlechtesten in der Neuzeit seiner Tage ging, nach 1871 gab es doch die Bismarck'schen Schul-Erlasse etc., nach denen ein protestantischer kaiserlicher Verwaltungs-Apparat allen Religions-Gemeinschaften im Kaiserreich vorschreiben wollte, wer ihre Religion lehren und ihre Riten mit den Gemeinden praktizieren duerfe, um was ueberhaupt gebetet werden duerfe und worueber sie ueberhaupt predigen duerften.
Dafuer, das abzulehnen, verbrachten fast alle dt.Bischoefe und viele Priester (als auch Geistliche anderer Konfessionen) die naechsten Jahre teils im Gefaengnis und teils als illegal Untergetauchte im angrenzenden Ausland, bis man das 1886 endlich durch ein Konkordat und dergleichen regelte und jede Religion ihre Konfession selbstbestimmt lehren liess.
Und dann - 1931 - hast Du das Jahr beachtet? - 1933 begann eine neue Regierung sogleich mit dem Konzept, einen ev.Reichsbischof herzustellen (Protestanten sind Landeskirchen neben einander, ohne Zentral-Bischof) von dem man noch staerkere Bevormundungen erbracht sehen wollte, unter anderm planten schon welche die Idee durchzusetzen, das Christentum zu ent-judaisieren, also "Altes Testament" und jegliche Zitatbezuege darauf weg, Paulus-Briefe und Apostelgeschichte wohl auch, und Jesus zu einem illegitimen Sohn eines flotten "blonden roemisch-germanischen Soeldners" werden zu lassen - weil sie meinten, ganz drauf verzichten moechte das Volk denn doch nicht.
Sie beriefen Pastor Fritz v.Bodelschwingh jr aus Bethel dazu, Reichsbischof zu werden, weil der im Norden und ueber die Grenzen hinaus als treuer und gern deutscher Christ bekannt war, wie dessen gleichnamiger Vater.
Der trat, als er merkte, wozu er missbraucht werden sollte, sofort erschrocken zurueck.
Damals erst musste die Protestantenkirche ihr bis dahin schlicht immer noch einverstandenes Verhaeltnis zum Staat richtig hastig ueberdenken, denn auf so einen Staat war doch keiner gefasst. Diese Bewegung mit Widerstand im Sinn hiess dann EC, Entschiedenes Christentum, und nicht wenige davon mussten das dann schwer buessen.
mfG WiT :)
Zitat:Petrus: wobei Döllinger vielleicht der überraschendste zu Ehrende ist, denn er war durch seine Opposition gegen Papst Pius IX und gegen dessen Unfehlbarkeitsdogma, das er bei ersten Vatikanischen Konzil 1870 verkünden liess, einer der Gründer der Altkatholischen Kirche...
Ich finde das recht vielsagend.
- och, ich finde das nicht, fuer 1931 war das nicht so ueberraschend, denn er protestierte zwar etwas und es entstand dann die "alt-katholische" Konfession mit der Absicht, Katholizismus auf Nationale-Landeskirchen -Niveaus herunter zu kuerzen, was ja nun mit diesem Dogma, das alle Jubeljahre mal beansprucht werden wuerde (- ich meine erst 2 mal seit 1871 gab es eine Formulierung auf diesem Niveau) gar nichts zu tun hatte
- da trat genau derselbe Bischof Döllinger auch aus jener Bewegung der Alt-Kastholiken wieder aus und vertrug sich dann lieber wieder mit seiner bisherigen Kirche, und zwar grad, als es der dann am schlechtesten in der Neuzeit seiner Tage ging, nach 1871 gab es doch die Bismarck'schen Schul-Erlasse etc., nach denen ein protestantischer kaiserlicher Verwaltungs-Apparat allen Religions-Gemeinschaften im Kaiserreich vorschreiben wollte, wer ihre Religion lehren und ihre Riten mit den Gemeinden praktizieren duerfe, um was ueberhaupt gebetet werden duerfe und worueber sie ueberhaupt predigen duerften.
Dafuer, das abzulehnen, verbrachten fast alle dt.Bischoefe und viele Priester (als auch Geistliche anderer Konfessionen) die naechsten Jahre teils im Gefaengnis und teils als illegal Untergetauchte im angrenzenden Ausland, bis man das 1886 endlich durch ein Konkordat und dergleichen regelte und jede Religion ihre Konfession selbstbestimmt lehren liess.
Und dann - 1931 - hast Du das Jahr beachtet? - 1933 begann eine neue Regierung sogleich mit dem Konzept, einen ev.Reichsbischof herzustellen (Protestanten sind Landeskirchen neben einander, ohne Zentral-Bischof) von dem man noch staerkere Bevormundungen erbracht sehen wollte, unter anderm planten schon welche die Idee durchzusetzen, das Christentum zu ent-judaisieren, also "Altes Testament" und jegliche Zitatbezuege darauf weg, Paulus-Briefe und Apostelgeschichte wohl auch, und Jesus zu einem illegitimen Sohn eines flotten "blonden roemisch-germanischen Soeldners" werden zu lassen - weil sie meinten, ganz drauf verzichten moechte das Volk denn doch nicht.
Sie beriefen Pastor Fritz v.Bodelschwingh jr aus Bethel dazu, Reichsbischof zu werden, weil der im Norden und ueber die Grenzen hinaus als treuer und gern deutscher Christ bekannt war, wie dessen gleichnamiger Vater.
Der trat, als er merkte, wozu er missbraucht werden sollte, sofort erschrocken zurueck.
Damals erst musste die Protestantenkirche ihr bis dahin schlicht immer noch einverstandenes Verhaeltnis zum Staat richtig hastig ueberdenken, denn auf so einen Staat war doch keiner gefasst. Diese Bewegung mit Widerstand im Sinn hiess dann EC, Entschiedenes Christentum, und nicht wenige davon mussten das dann schwer buessen.
mfG WiT :)