30-09-2008, 12:16
(30-09-2008, 11:03)Fritz7 schrieb: Interessante Gedanken oder schon Konzepte?
Vielleicht etwas dazwischen. Entwickelt habe ich das bislang nur in Foren, in der konkreten Reibung mit anderen Usern. Aber die Konzeption ist umrissen. Ob ich das je durchführen werde, wage ich zu bezweifeln. Ich habe nicht ausreichend die Ausbildung dafür, müsste mir das erst aneignen. Es schließt empirische Untersuchungen ein. Aber vielleicht ist in dem Fall ja mal Teamarbeit möglich. Jedenfalls stricke ich da ab und zu weiter.
Zitat:Ich bezweifele sehr, ob man so ganz allgemein von "wissenschaftlicher Methodik" reden kann. Naturwissenschaftliche Methoden sind notwenigerweise andere als philosophische oder theologische.
Das sehe ich genauso. Darum ist es Nonsens, eine naturwissenschaftliche Methode eins zu eins zum Beispiel auf die Untersuchung dichterischer Literatur oder existentieller Fragen zu übertragen. Dennoch ist die Exaktheit der Naturwissenschaft mein Vorbild. Mir geht es da vor allem um die DEskription, nicht die Präskription.
Zitat:Wenn nun religiöses Glauben, also Religion anthropologisch zum Menschen gehören, dann sollte man auch zu unterscheiden habe, was davon dienlich oder nicht mehr zweckmäßig ist, ab wann har krankhaft oder krankmachend? So ganz einfach beschreibend wird es dann wohl auch nicht gehen ...
Der wissenschaftliche Weg ist die Deskription. Allerdings eben nach einer Methode, und die von mir gewählte oder seit langem favorisierte ist aus der strukturalen Sprachwissenschaft und - komischerweise - aus der Theaterwissenschaft entwickelt. In beiden Fällen wird Text und Subtext unterschieden bzw. Oberflächenstruktur und Tiefenstruktur. Insofern werden 'Phänomene' nicht einfach beschrieben, sondern durchleuchtet. Roland Barthes hat das in den Fünfzigern anhand moderner Mythen (Werbung zum Beispiel) durchgeführt.
Die Frage ist dann auch, ob man auf "Konstanten" stoßt, die überall auftauchen, Noam Chomsky hat das mit der Sprache versucht. Wenn man die Strukturen aller Sprachen beschreibt - im Sinne von Oberflächen- und Tiefenstruktur - und dann von allen Tiefenstrukturen wiederum die Tiefenstruktur herausfiltert, dann hat man - vielleicht - sowas wie anthropologische Konstanten.
Das daran wirklich Schwierige - aber für mich vor allem Reizvolle - ist, herauszukriegen, wie genau die Gottesvorstellungen aussehen, was die einzelnen Menschen damit KONKRET verbinden. Meist schweigen sie sich darüber aus, darum ist eine ausgefeilte Fragetechnik das A & O dabei.
