01-10-2008, 14:36
(01-10-2008, 08:39)Petrus schrieb: Ich glaube, es war Marx, der die These aufstellte, dass das Sein das Bewusstsein prägt. Ich denke, das sagt ähnliches aus.
Das sind jetzt allerdings wieder dualistische VORSTELLUNGEN, Denkmodelle. Wie weit tragen sie, ab wann sind sie ein Hindernis?
Die Behauptung, dass es ein Sein ohne ein Bewusstsein gibt, ist ja auch erst mal nur eine Behauptung. Ich kann nichts erkennen, ohne dass ich mir dessen bewusst werde.
Ich sehe das so: einer Sache bewusst werden geht nie ohne Perspektive. Ich muss immer eine Perspektive einschalten, um überhaupt irgendetwas wahrnehmen zu können. Ohne Perspektive ist alles nur ein einziges graues Nichts. Das heißt dann also: das Wahrgenommene ist zumindest MIT ein Produkt der gewählten Perspektive. Insofern gibt es kein reines Sein, sondern nur ein wahrgenommenes, und zwar perspektivisch wahrgenommenes.
