17-10-2008, 22:52
Hallo SchmetterMotte
der Sinn des staatlichen Gewaltmonopols ist es ja gerade, dass Selbstjustiz unterbleibt. Manche "Beweise" dürfen aus guten Gründen vor Gericht nicht verwendet werden. In der Regel sind sie manipulierbar oder illegal gewonnen. Darauf muss auch der empörte Bürger zugunsten des Rechts verzichten. Das ist eine bittere Erkenntnis - gewiss. Aber die Erfahrung zeigt, dass damit die Rechtsprechung sehr gut fährt.
Der gerne zitierte Vers 24 wirkt, für sich allein gestellt, vollkommen unsinnig wie ein Rachegebot.
der Sinn des staatlichen Gewaltmonopols ist es ja gerade, dass Selbstjustiz unterbleibt. Manche "Beweise" dürfen aus guten Gründen vor Gericht nicht verwendet werden. In der Regel sind sie manipulierbar oder illegal gewonnen. Darauf muss auch der empörte Bürger zugunsten des Rechts verzichten. Das ist eine bittere Erkenntnis - gewiss. Aber die Erfahrung zeigt, dass damit die Rechtsprechung sehr gut fährt.
(17-10-2008, 22:11)SchmetterMotte schrieb: Hätte ein Angehöriger des Opfers das Recht, de Mörder selbst zu töten, wüßte er genau, dass dieser die tat begangen hat?Illegale (unzulässige) "Beweise" haben es so an sich, dass sie eben nicht zweifelsfrei sind. Also ist der "Angehörige" nicht wirklich schlauer als das Gericht. Im Übrigen kann das Prozessergebnis revidiert werden, falls weitere Gesichtspunkte auftauchen, die für die Schuld des Angeklagten sprechen.
SchmetterMotte schrieb:Auge um Auge, Zahn um Zahn?(2. Mose 21, 24) So, wie du dieses Zitat verwendest, war und ist es nicht gemeint. Es geht dort im 2. Buch Mose, Kapitel 21, Verse 18 bis 37 um die Entschädigungen für schuldhaft erlittene Unbill, also im weitesten Sinne um Schadensersatz in Geld oder Leistung. Ein ausgeschlagenes Auge soll z. B. durch Entlassung aus der Sklaverei bezahlt werden oder unter Bürgern entsprechend in Geld. Ebenso bei Verlust eines Zahnes. Diese Regeln machten der Willkür durch die Stammesfürsten ein Ende - für damalige Verhältnisse ein wahrer Fortschritt, weil die Leistungen "sachgerecht" zu erstatten waren.
Der gerne zitierte Vers 24 wirkt, für sich allein gestellt, vollkommen unsinnig wie ein Rachegebot.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

