23-10-2008, 22:24
(23-10-2008, 12:31)Ekkard schrieb:wojciech schrieb:Ich denke dass ich nicht näher erklären muss warum das die Religion verbietet.Frag mal die mit Suizid-Gefährdeten Erfahreneren, ob Angst auf Dauer ein guter Ratgeber ist oder nicht eher Depressionen vertieft? Die Priester und Religionslehrer sollen ruhig mal über ihre Verhaltenslehren nachdenken und ein paar Erkenntnisse der Psychologie übernehmen. Die alten Zöpfe nachzubeten, ist nicht der Weisheit letzter Schluss.
Hallo Ekkard,
da will ich dann doch etwas näher darauf eingehen.
Und ich spreche aus eigener Erfahrung, wobei ich aber doch nicht auf Details eingehen möchte.
Mich hat der Glaube an eine Bestrafung wirklich daran gehindert, es zu tun.
Sonst wäre ich weg, ganz sicher.
Da war nicht mal diese Angst wie man das vielleicht als Außenstehender annehmen kann,
das war anders.
Ich habe mehr darüber nachgedacht warum man dafür bestraft werden soll wenn man sich umbringt.
Die Gedanken es tun zu wollen hielten sich mit den Gedanken warum man es nicht tun darf etwa die Waage,
und dann bin ich zum Arzt gegangen und es war nicht unbedingt angenehm was dann folgte...
Es ist jedenfalls wirklich nicht so, dass diese Vorstellungen einer unangenehmen Zukunft im Jenseits Depressionen vertieft,
es macht sie zwar nicht besser,
aber sie können einem wirklich daran hindern sich etwas anzutun, und das ist wohl das Wichtigste erstmal.
Und ich musste auch verschiedene Mittelchen "ausprobieren" bis es mir dann doch endlich wieder besser ging
und mein Leben wieder erträglich wurde, ich habe dadurch zuerst meinen Arbeitsplatz verloren,
später konnte ich wieder arbeiten gehen doch nicht für lange.
Die Nebenwirkungen so mancher Psychopharmaka führen manchmal eben auch zur Arbeitsunfähigkeit,
jedenfalls in einem Beruf bei dem man den ganzen Tag fit sein muß.
Zum Glück habe ich eine Familie und komme eben so lala rum, aber immer noch unter dem Mindestsatz für Armut...
Aber ich beschwere mich nicht und bin damit wirklich zufrieden, es hätte schlimmer ausgehen können.
Was ich damit sagen will ist dass ich keine Angst wegen der oder durch die Religion hatte, sondern sie hat mich vor dem Schlimmsten bewahrt.
Viele Gläubige nehmen an, dass man nicht depressiv werden kann wenn man nur den richtigen Glauben hätte,
dem ist wirklich nicht so, Depression ist eine Krankheit die Jeden treffen kann, schlimm ist nur wenn man aufgibt und sich nicht helfen lässt.
Vielleicht hast Du recht mit Deiner Meinung über einige Religionsgelehrte,
das können dann aber auch nur Leute sein, die kaum oder keine Erfahrung haben, mir ist jedenfalls noch keiner begegnet
mit dem ich darüber gestritten habe.
Bisher waren alle einsichtig.
Wenn sich Jemand umbringen will dann ist er nicht normal, und wer nicht normal ist ist im Allgemeinen als Krank anzusehen.
Und wer krank ist dem kann in den meisten Fällen geholfen werden, so jedenfalls sehe ich das.
Das Problem dabei ist das, dass sich Viele als Minderwertig ansehen weil es ihnen so geht,
nicht wert genug um Hilfe zu bekommen, und das ist ein Problem der Gesellschaft mit ihren falschen Werten.
Hier zählt doch nur der Erfolgreiche, und was Erfolg ist wird vorgeschrieben.
Aber der wahre Erfolg kommt erst im Jenseits, im ewigen Leben.
Das ist Erfolg.
Und nicht Kohle oder schöne Frauen.
Und wie man erfolgreich werden kann findet man, jedenfalls meiner Meinung nach, im Glauben.
Aber es ist Jedem freigestellt darüber so zu denken wie er will.
Ich möchte es nur nochmal sagen, ich hatte keine Angst wegen einer Srafe im Jenseits, nur sehr schwere Bedenken,
und das ist ein Unterschied, jedenfalls für mich.
Viele Grüße,
Wojciech