26-10-2008, 21:46
Liebe Karla,
schauen wir und doch mal einige der Stellen an, die die Grundlage für die "Verdammnistheologie" fundamentalischtischer christlicher Kreise liefern:
1:18 Denn Gottes Zorn wird vom Himmel her offenbart über alles gottlose
Wesen und alle Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit durch
Ungerechtigkeit niederhalten.
(Neues Testament, N06ROEMER)
2:1 Darum, o Mensch, kannst du dich nicht entschuldigen, wer du auch
bist, der du richtest. Denn worin du den andern richtest, verdammst
du dich selbst, weil du ebendasselbe tust, was du richtest.
Mt 7,2; Joh 8,7; Jak 4,12
(Neues Testament, N06ROEMER)
3:21 Nun aber ist ohne Zutun des Gesetzes die Gerechtigkeit, die vor Gott
gilt, offenbart, bezeugt durch das Gesetz und die Propheten.
Kap 1,17; 4,1-25; Apg 10,43
3:22 Ich rede aber von der Gerechtigkeit vor Gott, die da kommt durch
den Glauben an Jesus Christus zu allen, die glauben. Denn es ist
hier kein Unterschied:
Phil 3,9
(Neues Testament, N06ROEMER)
6:4 So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit,
wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des
Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln.
Kol 2,12; 1. Petr 3,21
6:5 Denn wenn wir mit ihm verbunden und ihm gleichgeworden sind in
seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein.
6:6 Wir wissen ja, daß unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt ist, damit
der Leib der Sünde vernichtet werde, so daß wir hinfort der Sünde
nicht dienen.
Gal 5,24
6:7 Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde.
6:8 Sind wir aber mit Christus gestorben, so glauben wir, daß wir auch
mit ihm leben werden,
6:9 und wissen, daß Christus, von den Toten erweckt, hinfort nicht
stirbt; der Tod kann hinfort über ihn nicht herrschen.
Apostel Paulus, Römerbrief
Was für eine "wunderbare Argumentation" den Gläubigen Angst einzujagen und gleichzeitig Hoffnung zu geben - das wirkt bis in die Gegenwart hinein.
Sicher, niemand der neben Jesus gestanden hat, hat dessen Worte aufgezeichnet - aber die Apostel schrieben ja anscheinend immerhin Briefe an die jungen christlichen Gemeinden, und so ist wenigstens die Zusammenstellung der Briefe als Teil des Neuen Testamentes als "ziemlich authentisch" anzusehen. Von den Apostel haben Paulus und Lukas Jesus nie selbst gesehen, insoweit geben sie in ihren Darstellungen vom Leben und Wirken Jesu auch nur Erzählungen weiter - es stellt sich da die Frage, ob diese Erzählungen "Volksphantasie" waren.....
Nun sind die Erzählungen über Jesus abweichend - kann man im neuen Testament an den verschiedenen Erzählweisen der verschiedenen Apostel ablesen. Nichts desto Trotz gibt`s "Kernpunkte", die in allen Erzählungen übereinstimmen, und aus diesen Kernpunkten kann man schon mal ableiten, das es Jesus tatsächlich gegeben hat, das dieser mindestens als Rabbi wirkte und das er unter dem Druck der ihn umgebenden Glaubensgesellschaft starb, bevor es hätte weisse Haare kriegen können....
Für eine "Autorenschaft" ist es der damaligen Zeit nicht unbedingt erforderlich, schreiben zu können - das konnten damals die wenigsten Menschen. Über Jahrhunderte hinweg wurden die Geschichten erstmal erzählt - bevor sie jemand aufschrieb - soll das Anhaltspunkt für den Zweifel darüber sein, ob und was Jesus wortwörtlich gesagt hat? Muhammad diktierte seinem Schreiber Osman den Qur`an - da könnten jetzt Muslime auch einfach behaupten, das die eine oder andere Sure der Osman nicht richtig verstanden hat - und deshalb falsch aufgeschrieben hat.... Der Bab und Baha`u`llah schrieben ihre Heiligen Bücher selbst - könnte man jetzt auch einfach so behaupten, sie hätten die "Botschaft Gottes im Geiste" nicht richtig" gehört" und deshalb Falsches aufgeschrieben.....
Es scheint mir eher so zu sein, als ob Du hier unüberlegt schreibst. Und es scheint mir hier auch so zu sein, als ob Du nach Begründungen suchst, warum die Person Jesus als Begründer der Religion des Christentums eher "literarisch-mythisch" sein soll(te)....
Betrachte Dir mal die geschichtlichen Überlieferungen der Zeit, in der jesus und die ersten Christen lebten - römische, griechische und altägytische Quellen gibt`s genug. Verglichen zu heute war das ein recht barbarisches Zeitalter - schau Dir die verschiedenen Bestrafungen der Menschen in den damaligen Kulturen an, schau Dir die Intrigen in Sachen Machterhalt und Machtfestigung an, schau Dir die Kriegszüge an..... So, und wie kann ein Prophet in einer solchen Gesellschaft anders wirken als durch die "Erziehung zum Besseren"? Anders herum: Wäre Erziehung nicht der Masstab zur Wandlung des Menschen - hätte Jesus wohl eher ein diktatorischen Zwangskonzept vorgelegt, um die Gesellschaften zu ändern. Jesus sagte aber: "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst".... (die Aussage wirst Du jetzt sicherlich auch bezweifeln, weil ja niemand gehört hatte, das Jesus dies sagte....).
Wie "erfolgversprechend" heutige Strafandrohungen sind, siehste daran das es genügend statistisches Material darüber gibt, das durch die Todesstrafe in den USA sich kein nachher verurteilter Mörder hat abschrecken lassen. Du siehst in Deutschland, das kein Räuber sich von der Androhung auf mindestens 5 Jahre Knast vom Raub abschrecken lässt. "Immägnäre Strafen" wie "Hölle und Fegefeuer" nehmen eine Sonderstellung ein - solange noch niemand auf der Erde erscheint und beweisbar die Hölle und das Fegefeuer schildert, sind solche immägniären Strafandrohungen Mittel um verunsicherte Seelen "bei der Stange zu halten". Es liegt aber faktisch an jedem Menschen selbst, ob er oder sie verunsichert sein muss - eben weil ja noch keiner "Zeugnis" über die Hölle abgelegt hat, muss sie deswegen auch nicht existent sein.
Ich habe in meinem Leben genug wohlmeinde Prediger kennengelernt, die in ehrlicher mitmenschlicher Besorgnis um das "jenseitige Schicksal" ihrer Mitmenschen denen zunächst Angst eingejagt haben, um sie dann mit der "christlichen Heilsbotschaft" in die Arme der Gemeinde zu treiben..... Da hat man "in bester Absicht" erstmal die Verzweiflung geschürt, entfacht, um dann den Menschen im nachhinein "Trost" zukommen zu lassen. Man hat "das Haus angezündet, um die Wirksamkeit des Feuerlöschers" zu demonstrieren. Ich sage hier mal: Wenn man Menschen die notwendige Bildung und das notwendige Wissen um die eigene Beeinflussung durch psychologische Manipulation vermittelt - werden diese sich auch nicht mehr so einfach beeinflussen lassen!". DSie Gläubigen zur Zeit der Abfassung der Apostelbriefe - hatten dieses Wissen nicht. Und diejenigen, die sich in die Fänge der sektierrischen Abspaltungen der grossen Religionen heute begeben - haben dieses Wissen leider auch nicht.
Die Zeit in der ich lebe, analysiere ich - und meine Rückschlüsse sind sicher anders als die Deinigen. Aber, liebe Karla, das gibt Dir nicht das Recht hier von "Müll" zu reden.
schauen wir und doch mal einige der Stellen an, die die Grundlage für die "Verdammnistheologie" fundamentalischtischer christlicher Kreise liefern:
1:18 Denn Gottes Zorn wird vom Himmel her offenbart über alles gottlose
Wesen und alle Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit durch
Ungerechtigkeit niederhalten.
(Neues Testament, N06ROEMER)
2:1 Darum, o Mensch, kannst du dich nicht entschuldigen, wer du auch
bist, der du richtest. Denn worin du den andern richtest, verdammst
du dich selbst, weil du ebendasselbe tust, was du richtest.
Mt 7,2; Joh 8,7; Jak 4,12
(Neues Testament, N06ROEMER)
3:21 Nun aber ist ohne Zutun des Gesetzes die Gerechtigkeit, die vor Gott
gilt, offenbart, bezeugt durch das Gesetz und die Propheten.
Kap 1,17; 4,1-25; Apg 10,43
3:22 Ich rede aber von der Gerechtigkeit vor Gott, die da kommt durch
den Glauben an Jesus Christus zu allen, die glauben. Denn es ist
hier kein Unterschied:
Phil 3,9
(Neues Testament, N06ROEMER)
6:4 So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit,
wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des
Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln.
Kol 2,12; 1. Petr 3,21
6:5 Denn wenn wir mit ihm verbunden und ihm gleichgeworden sind in
seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein.
6:6 Wir wissen ja, daß unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt ist, damit
der Leib der Sünde vernichtet werde, so daß wir hinfort der Sünde
nicht dienen.
Gal 5,24
6:7 Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde.
6:8 Sind wir aber mit Christus gestorben, so glauben wir, daß wir auch
mit ihm leben werden,
6:9 und wissen, daß Christus, von den Toten erweckt, hinfort nicht
stirbt; der Tod kann hinfort über ihn nicht herrschen.
Apostel Paulus, Römerbrief
Was für eine "wunderbare Argumentation" den Gläubigen Angst einzujagen und gleichzeitig Hoffnung zu geben - das wirkt bis in die Gegenwart hinein.
Sicher, niemand der neben Jesus gestanden hat, hat dessen Worte aufgezeichnet - aber die Apostel schrieben ja anscheinend immerhin Briefe an die jungen christlichen Gemeinden, und so ist wenigstens die Zusammenstellung der Briefe als Teil des Neuen Testamentes als "ziemlich authentisch" anzusehen. Von den Apostel haben Paulus und Lukas Jesus nie selbst gesehen, insoweit geben sie in ihren Darstellungen vom Leben und Wirken Jesu auch nur Erzählungen weiter - es stellt sich da die Frage, ob diese Erzählungen "Volksphantasie" waren.....
Nun sind die Erzählungen über Jesus abweichend - kann man im neuen Testament an den verschiedenen Erzählweisen der verschiedenen Apostel ablesen. Nichts desto Trotz gibt`s "Kernpunkte", die in allen Erzählungen übereinstimmen, und aus diesen Kernpunkten kann man schon mal ableiten, das es Jesus tatsächlich gegeben hat, das dieser mindestens als Rabbi wirkte und das er unter dem Druck der ihn umgebenden Glaubensgesellschaft starb, bevor es hätte weisse Haare kriegen können....
Für eine "Autorenschaft" ist es der damaligen Zeit nicht unbedingt erforderlich, schreiben zu können - das konnten damals die wenigsten Menschen. Über Jahrhunderte hinweg wurden die Geschichten erstmal erzählt - bevor sie jemand aufschrieb - soll das Anhaltspunkt für den Zweifel darüber sein, ob und was Jesus wortwörtlich gesagt hat? Muhammad diktierte seinem Schreiber Osman den Qur`an - da könnten jetzt Muslime auch einfach behaupten, das die eine oder andere Sure der Osman nicht richtig verstanden hat - und deshalb falsch aufgeschrieben hat.... Der Bab und Baha`u`llah schrieben ihre Heiligen Bücher selbst - könnte man jetzt auch einfach so behaupten, sie hätten die "Botschaft Gottes im Geiste" nicht richtig" gehört" und deshalb Falsches aufgeschrieben.....
Es scheint mir eher so zu sein, als ob Du hier unüberlegt schreibst. Und es scheint mir hier auch so zu sein, als ob Du nach Begründungen suchst, warum die Person Jesus als Begründer der Religion des Christentums eher "literarisch-mythisch" sein soll(te)....
Betrachte Dir mal die geschichtlichen Überlieferungen der Zeit, in der jesus und die ersten Christen lebten - römische, griechische und altägytische Quellen gibt`s genug. Verglichen zu heute war das ein recht barbarisches Zeitalter - schau Dir die verschiedenen Bestrafungen der Menschen in den damaligen Kulturen an, schau Dir die Intrigen in Sachen Machterhalt und Machtfestigung an, schau Dir die Kriegszüge an..... So, und wie kann ein Prophet in einer solchen Gesellschaft anders wirken als durch die "Erziehung zum Besseren"? Anders herum: Wäre Erziehung nicht der Masstab zur Wandlung des Menschen - hätte Jesus wohl eher ein diktatorischen Zwangskonzept vorgelegt, um die Gesellschaften zu ändern. Jesus sagte aber: "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst".... (die Aussage wirst Du jetzt sicherlich auch bezweifeln, weil ja niemand gehört hatte, das Jesus dies sagte....).
Wie "erfolgversprechend" heutige Strafandrohungen sind, siehste daran das es genügend statistisches Material darüber gibt, das durch die Todesstrafe in den USA sich kein nachher verurteilter Mörder hat abschrecken lassen. Du siehst in Deutschland, das kein Räuber sich von der Androhung auf mindestens 5 Jahre Knast vom Raub abschrecken lässt. "Immägnäre Strafen" wie "Hölle und Fegefeuer" nehmen eine Sonderstellung ein - solange noch niemand auf der Erde erscheint und beweisbar die Hölle und das Fegefeuer schildert, sind solche immägniären Strafandrohungen Mittel um verunsicherte Seelen "bei der Stange zu halten". Es liegt aber faktisch an jedem Menschen selbst, ob er oder sie verunsichert sein muss - eben weil ja noch keiner "Zeugnis" über die Hölle abgelegt hat, muss sie deswegen auch nicht existent sein.
Ich habe in meinem Leben genug wohlmeinde Prediger kennengelernt, die in ehrlicher mitmenschlicher Besorgnis um das "jenseitige Schicksal" ihrer Mitmenschen denen zunächst Angst eingejagt haben, um sie dann mit der "christlichen Heilsbotschaft" in die Arme der Gemeinde zu treiben..... Da hat man "in bester Absicht" erstmal die Verzweiflung geschürt, entfacht, um dann den Menschen im nachhinein "Trost" zukommen zu lassen. Man hat "das Haus angezündet, um die Wirksamkeit des Feuerlöschers" zu demonstrieren. Ich sage hier mal: Wenn man Menschen die notwendige Bildung und das notwendige Wissen um die eigene Beeinflussung durch psychologische Manipulation vermittelt - werden diese sich auch nicht mehr so einfach beeinflussen lassen!". DSie Gläubigen zur Zeit der Abfassung der Apostelbriefe - hatten dieses Wissen nicht. Und diejenigen, die sich in die Fänge der sektierrischen Abspaltungen der grossen Religionen heute begeben - haben dieses Wissen leider auch nicht.
Die Zeit in der ich lebe, analysiere ich - und meine Rückschlüsse sind sicher anders als die Deinigen. Aber, liebe Karla, das gibt Dir nicht das Recht hier von "Müll" zu reden.