29-10-2008, 15:51
(29-10-2008, 10:43)Sangus schrieb: Eben - sie wurden "hineingetragen", und zwar nicht von Jones selbst, sondern von dem Verfasser des Zeitungsartikels. ...; die plakativen Aussagen von der "Krone der Schöpfung" oder dem "erfolgreichen" Abschluss sind demnach sicher reißerisch, aber nicht notwendigerweise ideologisch.Warum denn nicht. Der Ausdruck "Krone der Schöpfung" und "erfolgreicher Abschluss" enthält ideologiebedingte Wertungen, die ich ablehne.
(29-10-2008, 10:43)Sangus schrieb: Nochmal: Die These ist, dass aufgrund kultureller Einflüsse die Selektionsmechanismen biologischer Evolution beim Menschen(!) nicht mehr greifen. Und wenn dem so ist, dann kann man mit Fug und Recht davon reden, dass die biologische Evolution beim Menschen zum Stillstand gekommen ist. Wir bilden im Baum des Lebens also gewissermaßen einen Zweig, der keine weiteren Knospen mehr treibt.Gewiss! Der feine Unterschied ist: Das weiß man nicht. Im Moment - und das gilt für alle möglichen Momente in der langen genetischen Tradition - gibt es Sondereinflüsse. Vielleicht überlebt der eine oder andere Diabetiker und gibt seine Gene weiter. Diese werden aber im Lauf hunderter Generationen verdünnt und sind dann im Genpool latent vorhanden. Ob sie zu diesem späten Zeitpunkt gerade günstiger als andere sind, oder das Gegenteil der Fall ist, das kann man heute nicht wissen. Folglich redet der Beitrag Stuss. Da dieser Stuss, wie ich zugeben muss, logisch klingt, darum ist er geprägt von der Ideologie oder Anschauung des Autors (wer auch immer).
(29-10-2008, 10:43)Sangus schrieb: Ein Argument gegen diese These könnte doch nur so aussehen, dass wir entwederDu hast es einfach nicht gemerkt, weil du genauso denkst bzw. dir die gleiche Ideologie zu eigen gemacht hast.
a) zivilisatorisch in die Steinzeit zurückfallen (damit selektionspositive Mutationen sich wieder durchsetzen können) oder
b) genetische Veränderungen durch Eingriffe in die Keimbahn selbst vornehmen (was auch immer dabei rauskommen würde).
(Genveränderungen via Alternative b) wären überdies noch nicht einmal primär das Ergebnis biologischer Evolution, sondern ebenfalls kulturellen Ursprungs.)
Davon hast Du aber nirgends gesprochen, ...
Das sind alles "momentane Einflüsse", die in summa natürlich in den Genpool einfließen. Die Selektion findet aber über Zeiträume statt, die wir nicht übersehen. Das ist der Knackpunkt: Variationen am Genpool und Selektion sind die Antriebsmotoren der Evolution. Diese kommt nie - und schon gar nicht durch ein paar kurzfristige Einflüsse - "zum Stillstand". Ebenso wenig gibt es ein Ziel dabei, das ein krönender Abschluss sein könnte.
Richtig ist: Wenn wir uns durch unsere Verhaltensweisen incl. Massenvermehrung selbst aus der Welt schaffen, dann war unser jetziger genetischer Zustand der "Endzustand" - wohl wahr.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

