31-10-2008, 18:20
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Lieber Petrus,
Ich möchte es lieber nicht riskieren, aus der Erinnerung heraus die Meinung anderer im Einzelnen zu begründen. Sie hatten Bibelstellen, die ich nun nicht mehr weiß. Eventuell wird Marlene das besser können, denn sie sieht es ja auch so.
Meine Begründung, auf die Du Dich beziehst, hatte die Ausgangsbasis, dass viele oder alle erst mal selber Erkenntnisse haben und diese dann in der Bibel gespiegelt finden. Sie können das nicht anders lesen als so, wie sie es vorher schon verstanden haben.
Diese individuellen Erlebnisse oder Erkenntnisse versucht man durch Dogmen zu verhindern, aber es gelingt eben nicht. Wenn jemand nun mal deutlich spürt - als Beispiel -, dass das ganze All erlöst oder erlösbar ist, dass alles und jedes in Gott ruht, dann werden solche Christen entsprechend diesem pantheistischen Grundgefühl auch die richtigen Bibelstellen dazu finden. Sie können das einfach in sich nicht trennen.
Begrifflich war ich da nicht ganz korrekt, kann aber leider nicht korrekter sein, ich weiß da keine Lösung. Das ChrstienTUM - als Organsiation - ist wahrscheinlich mit der Kirche selber entstanden. Aber viele sehen ja in der Botschaft Jesu rein die Nächstenliebe, manche seine Erlösungstat. Diese Erkenntnisse bedürfen keinerlei Organisation, keiner Riten, keiner Dogmen.
Viele heutige Christen haben auch den Weg des Buddha studiert, kennen sich im Zen aus und verbinden das alles miteinander. Sie bleiben in der angestammten Religion, weil sie zwischen Buddha und Jesus im Prinzip keinen Unterschied sehen. Einige sehen in Jesus einen Menschen, der seinen Weg zum Göttlichen sehr weit geschafft hat, und für sie ist ganz selbstverständlich alles, was ist, göttlich, oder Teil des Göttlichen. Sie kommen sowohl durch Jesus als auch durch Buddha weiter.
Und Ansätze dazu gibt es jede Menge schon auch in der katholischen Kirche. Ich erinnere mich dunkel an ein Buch eines Mönches, der vom immerwährenden Gebet sprach. Das war letztlich der Weg des Zen, oder des Tao.
Man bekommt das dann unter einen Hut, wenn man nicht ein logisches System aufstellen will, sondern zu ergründen sucht, was denn nun genau das "Göttliche" ist. Wenn tatsächlich alles und jedes "göttlich" ist, oder, wie ich vorsichtiger sagen will, auf dem Weg ist, es zu werden:
dann kann sich diese Zielrichtung in allem Möglichen manifestieren. Ich meine, das auch aus christlichen Mündern schon oft gehört zu haben, dass Christus aus jedem Menschen sprechen kann, sich in allem und jedem offenbaren kann.
Solange der Mensch Person ist, kann er das Göttliche - ich sag das jetzt mal etwas respektlos - auch in Form einer Person anzapfen. Das Göttliche kann Gestalt annehmen, aber ist nicht Gestalt.
Wer einen Vater braucht, kann sich Gott so vorstellen, und diese Vorstellung wird auch wirksam werden. Da gibt es kein richtig oder falsch. Manche Menschen stellen sich Gott wie einen Engel vor, der sie leitet, und sie werden dann auch geleitet werden. Die Religionen haben uns viele solcher Manifestationen überliefert, und sei gehören zu unserem Besitz, wir können daraus schöpfen. Und wir können neue bilden.
Und wer sagt: das ist gar nicht das Göttliche, sondern einfach nur die normale überall herumfliegende Energie - man nehme nur mal die vielen Managerkurse, die darin ausbilden, diese Energie anzuzapfen, um erfolgreich im Beruf zu sein - hat dann auch wieder Recht. Der Aspekt ist dann eben auch da.
Lieber Petrus,
(31-10-2008, 12:21)Petrus schrieb: Mich würde dabei sehr interessieren, wie die Leute, die Du kennst, und die aus dem Neuen Testament eine pantheistische Christus-Vorstellung herleiten bzw. (so interpretiere ich Dich mal) Christus pantheistisch sehen, wie sie das verstehen. Wie kann Jesus Christus pantheistisch gedacht werden?
Ich möchte es lieber nicht riskieren, aus der Erinnerung heraus die Meinung anderer im Einzelnen zu begründen. Sie hatten Bibelstellen, die ich nun nicht mehr weiß. Eventuell wird Marlene das besser können, denn sie sieht es ja auch so.
Meine Begründung, auf die Du Dich beziehst, hatte die Ausgangsbasis, dass viele oder alle erst mal selber Erkenntnisse haben und diese dann in der Bibel gespiegelt finden. Sie können das nicht anders lesen als so, wie sie es vorher schon verstanden haben.
Diese individuellen Erlebnisse oder Erkenntnisse versucht man durch Dogmen zu verhindern, aber es gelingt eben nicht. Wenn jemand nun mal deutlich spürt - als Beispiel -, dass das ganze All erlöst oder erlösbar ist, dass alles und jedes in Gott ruht, dann werden solche Christen entsprechend diesem pantheistischen Grundgefühl auch die richtigen Bibelstellen dazu finden. Sie können das einfach in sich nicht trennen.
Zitat:>Aber das Christentum hat für mich letztlich überhaupt nichts
>mit der Kirche zu tun.
Ja, das höre ich oft von Menschen. Mir ist das damals nicht gelungen, das zu trennen. Bei mir kam dann nach der inneren Abkehr von der Kirche, auch die innere Abkehr vom Christentum, und dann der Kirchenaustritt.
Begrifflich war ich da nicht ganz korrekt, kann aber leider nicht korrekter sein, ich weiß da keine Lösung. Das ChrstienTUM - als Organsiation - ist wahrscheinlich mit der Kirche selber entstanden. Aber viele sehen ja in der Botschaft Jesu rein die Nächstenliebe, manche seine Erlösungstat. Diese Erkenntnisse bedürfen keinerlei Organisation, keiner Riten, keiner Dogmen.
Viele heutige Christen haben auch den Weg des Buddha studiert, kennen sich im Zen aus und verbinden das alles miteinander. Sie bleiben in der angestammten Religion, weil sie zwischen Buddha und Jesus im Prinzip keinen Unterschied sehen. Einige sehen in Jesus einen Menschen, der seinen Weg zum Göttlichen sehr weit geschafft hat, und für sie ist ganz selbstverständlich alles, was ist, göttlich, oder Teil des Göttlichen. Sie kommen sowohl durch Jesus als auch durch Buddha weiter.
Und Ansätze dazu gibt es jede Menge schon auch in der katholischen Kirche. Ich erinnere mich dunkel an ein Buch eines Mönches, der vom immerwährenden Gebet sprach. Das war letztlich der Weg des Zen, oder des Tao.
Zitat:>Ich kann mir ohne Weiteres einen Menschen denken, der grundlegend
> pantheistisch empfindet, dennoch mit einem personalen Gott lebt.
> Das schließt einander nicht aus. Das "Göttliche" wird auf
>verschiedenen Ebenen erfahren oder konstituiert sich da.
Hm. Ich weiss nicht, ob ich das jetzt verstehe. Ich muss da noch mal drüber nachdenken. Der Gedanke "Gott ist alles in allem" und "Gott ist personaler Schöpfer und Vater aller Menschen (Wesen?)" kriege ich noch nicht unter einen Hut. Aber vielleicht kommt das ja im Laufe der Diskussion.
Man bekommt das dann unter einen Hut, wenn man nicht ein logisches System aufstellen will, sondern zu ergründen sucht, was denn nun genau das "Göttliche" ist. Wenn tatsächlich alles und jedes "göttlich" ist, oder, wie ich vorsichtiger sagen will, auf dem Weg ist, es zu werden:
dann kann sich diese Zielrichtung in allem Möglichen manifestieren. Ich meine, das auch aus christlichen Mündern schon oft gehört zu haben, dass Christus aus jedem Menschen sprechen kann, sich in allem und jedem offenbaren kann.
Solange der Mensch Person ist, kann er das Göttliche - ich sag das jetzt mal etwas respektlos - auch in Form einer Person anzapfen. Das Göttliche kann Gestalt annehmen, aber ist nicht Gestalt.
Wer einen Vater braucht, kann sich Gott so vorstellen, und diese Vorstellung wird auch wirksam werden. Da gibt es kein richtig oder falsch. Manche Menschen stellen sich Gott wie einen Engel vor, der sie leitet, und sie werden dann auch geleitet werden. Die Religionen haben uns viele solcher Manifestationen überliefert, und sei gehören zu unserem Besitz, wir können daraus schöpfen. Und wir können neue bilden.
Und wer sagt: das ist gar nicht das Göttliche, sondern einfach nur die normale überall herumfliegende Energie - man nehme nur mal die vielen Managerkurse, die darin ausbilden, diese Energie anzuzapfen, um erfolgreich im Beruf zu sein - hat dann auch wieder Recht. Der Aspekt ist dann eben auch da.