06-11-2008, 14:53
(06-11-2008, 14:27)Petrus schrieb: Ein Bekannter von mir, der evangelischer Pfarrer ist, ist ein Vertreter der sogenannten "Negativen Theologie". Wenn ich ihn richtig verstanden habe, versteht er darunter eine Theologie, die sich damit befasst, was Gott NICHT ist. Ja, er geht sogar so weit, dass er meint, dass man mehr über Gott gar nicht sagen könne als das, was er NICHT ist, da jede positive Äusserung, also eine Ist-Aussage ("Gott ist xyz") unmöglich sei.Ich finde eine solche Auffassung gerade für die praktische Ausübung des Pfarrersberuf spannend: Wie kann man von etwas auftragsgemäß (werbend) sprechen, von dem man meint, nichts positiv aussagen zu können?
Schließt diese Selbstverweigergung positiver Seins-Aussagen nicht logischerweise gleichzeitig auch Nicht-Seins-Aussagen aus, weil sie implizit einen Mengenraum übrigbleibender möglicher Vorstellungen beschreiben?
Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)
Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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