07-11-2008, 18:15
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07-11-2008, 18:33 von Alanus ab Insulis.)
Mandingo schrieb:Noch einmal mein Hinweis:
Jesus ging da genau in entgegengesetzter Weise vor und wurde von allen verstanden. Er hatte vor allem verstanden, das Wesen Gottes in seinen Geschichten und Gleichnissen so lebensnah aufleuchten zu lassen, wie es kein theologisches Begriffe-Klopfen erreichen kann.
"Deshalb rede ich zu ihnen in Gleichnissen, weil sie sehen und doch nicht sehen, weil sie hören und doch nicht hören und nichts verstehen. An ihnen erfüllt sich die Weissagung Jesajas: Hören sollt ihr, hören, aber nicht verstehen; sehen sollt ihr, sehen, aber nicht erkennen." (Mt 13, 13f)
"Und er sagte zu ihnen: Wenn ihr schon dieses Gleichnis nicht versteht, wie wollt ihr dann all die anderen Gleichnisse verstehen?" (Mk 4, 13)
Nur damit wir hier mal die Evangelien auszugsweise sprechen lassen, wie alle Jesus immer verstanden haben. Ich denke andere Stellen, die ähnlich Charakter haben sind dir durchaus geläufig!
Im übrigen wage ich auch zu Bezweifeln, dass jeder hier deinen Hinweis zur narrrativen Theologie verstanden hat, geschweige denn, dass sie einordnen konnten was damit gemeint ist. Nicht weniger theologisch fachsimpelst du mit deinem Bezug auf die jüdischen Haggadah (schönes hebräisches Fachwort) und den Exodus-Bericht. Ebenso wenig dürfte die Bultmannsche Theologie bekannt sein.
Aber vielen Dank für deine brüderliche Zurechtweißung!
Indessen schließe ich mich azad an: Wer Fragen hat möge sie stellen, dann kann man Probleme klären.
P.S.
Die apophatische Theologie (negativ, verneinend) -> via negationis
Die kataphatische Theologie (positiv, bejahend) -> via affirmationis
"Dritte" Weg -> via eminentiae: durch Steigerung der an einem Ding oder am Menschen gebildeten Eigenschaften erlangte Superlativ. Durch sie werden Idealbegriffe gebildet (z.B. von Gott: Über-Vater, Über-Gute, usw.).
docta ignorantia -> eine belehrte Unwissenheit
Omnis mundi creatura quasi liber et pictura nobis est et speculum.
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Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)
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Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)