04-12-2008, 07:25
Hallo, ndt :)
Es gibt einen Weisheitsrat in diesem Sinne: "der ganze Mensch betet an", also auch der Leib beteiligt sich im Gebet.
Die Katholiken knien sich frueher immer wieder hin, an bestimmten Stellen der Liturgie - damit "verkleinert man sich aus Respekt, um den Verehrten noch mehr optisch Groesse einzuraeumen", andere tun das nicht, auch nicht beim Anbeten G0TTES
- auch ist es verbreitet, zu stehen, die Arme dabei zu erheben - vor sich oder ausgebreitet oder nicht besonders
- Franzosen hatten es - zumindest in Mitte 20.Jhd. dass man fast leger dastand, die Arme verschraenkt, aber diese Koerpersprach-Gebaerde besagt "Sprich mich nicht an" fuer andere Menschen soll sie abschotten, weil derjenige gerade innerlich intensiv mit G0TT spricht
- dies fortsetzend kommt es auch vor, dass man mit beiden Haenden das eigne Gesicht verdeckt, um in tiefster Andacht "nicht gesehen zu werden" - also scheu ist, es heisst ja auch in der Hl.Schrift, dass Moses, nachdem ihn G=TT gesprochen hatte, so aufgeregt strahlte, dass er sich schliesslich verschleierte - bei einer gewissen Gebets-Intensitaet wird man scheu, andere sollen einen nicht anstarren
- oder man verbeugt sich betend, tief, tiefer, bis hin zum Niederwerfen auf Knie und Haende, wie stellenweise im islamischen Ritus
- dahinter steckt oft, dass im sozialen Alltag einer, der geehrt wurde, zu sitzen pflegte - je tiefer der Lehrende sich befindet, z.B.im Auditorium, desto mehr Sitzreihen um ihn herum koennen ihn sehen,
- und eine andere Situation ist auch mal Alltag gewesen, sich zu bild-deutlich dem Ueberlegenen zu "unterwerfen", sodass der z.B.seinen Fuss auf den Nacken stellen und ausruhen koennte - wenn jemandem, dann steht das doch G0TT zu, soll das bedeuten, und das Wort Islam kann man ausser auf die Wortwurzel "quitt mit jemand sein" auf die Worte "sich ergeben" zurueckfuehren
- aus juedischer Sicht verlangt G0TT das so nicht, also knien wir nicht hin und werfen uns nicht nieder wie Unterworfene es taten -
- oder es ist Brauch, die Haende auf unterschiedliche Art zu "falten"
- indische Begruessung ist das Zusammenlegen der flachen Haende vor sich
- germanische Gefolgs-Gebaerde war das Verschraenken der Finger, sodass die Haende sich selber "fesseln"
- sumerische Art war es, beim Sitzen im eigenen Schoss eine Art Wuerfel aus beiden Haenden zu formen
- auch legte man damals mitunter zum Beten oder zum Reden mit einem Koenig die Hand an die Nase und bog sie zur Seite, "appu labanu", als Ausdruck dafuer, bestimmt nicht "naseweis" sein zu wollen, und man schaute auch dem nicht direkt ins Gesicht oder die Augen, wenn man ihn wirklich demuetig (=dienstwillig) verehrte
- darum schliessen auch manche die Augen oder senken zum Beten den Blick
Man sieht auch Beter, die mit dem Gesicht zur Erde ganz flach liegen, das ist die Haltung voelligen Verzichtes auf Abwehr - also begeistertes Vertrauen.
Gebetshaltungen sind also kulturell daher entstanden, dass man im Alltag bestimmten Raengen der Gemeinschaft bestimmte Gebaerden zueignete.
Das "Wippen und Nicken" im Judentum gibt es einmal von rechts nach links, was der Schreib-und-Lese-Richtung entspricht und das Gelesene vielleicht besser einpraegt - oder es den Augen erleichtert - frueher gab es nicht so gute Beleuchtungen, und wenn, dann flackerten sie - im Orient ist es aber um 18 Uhr schon dunkel, grad wenn man nach des Tages Arbeiten zum ebnensunterhalt anfangen konnte, zu Lesen und Lernen - da hat es sich einfach eingebuergert - ich meine, ich sah auch buddhistische Kinderklassen sich beim lesenden Lernen hin-und-her wiegen, dabei wird der Text zugleich hoerbar abgelesen, in einem bestimmten Singsang, der je zu seinem typischen Text gehoert
- das Schaukeln in vertikaler Richtung koennte aus Aegypten her stammen, wo man sich religioes sehr bemuehte, es im Meditieren zu bildhaften "Inneren Reisen" zu bringen, also "nach Jenseits auf Besuch zu schauen" - dazu geht man dicht vor eine Wand, um nichts Anderes zu sehn, das ablenken koennte. Es ist eine Natur-Bewegung, die es bei Menschen und Tieren gibt, dass sie, wenn Null zu sehen ist (was an Ermuedung von Augenmuskulatur liegen koennte) zu Nicken beginnen
- das sieht man auch an Kleinkindern, die achtlos in einem weissgetuenchten Raum allein gelassen werden - die Sehnsucht etwas zu sehen, ist koerper-innerlich, und ehe man denkt, da sei auch nichts zu sehen, wuerde der Organismus vermuten, dass die Augen bewegt werden muessen und die vorhandene bunte Umgebung wird dann erscheinen.
Eine Stufe intensiver, dann geht der Organismus dazu ueber, zu entwerden, was er mal gesehen hatt, um z.B.zu sehen geglaubte Spuren zu ergaenzen, und sowie man etwas "passend" verstaerkt sieht, setzt das Tagtraum-Oneiroid ein, also etwas Aehnliches wie eine Vision, eine lebhafte bildhafte Vorstellung, die sich intensivieren kann zu richtigen "Filmen" eigenstaendigen "Drehbuchs".
An der Mauer des Westwalls von Jerusalem ist Letzteres sicher nicht mehr die Regel, aber was an Gebaerden schon einmal ueblich war, setzt sich in den Familien-und-Schul-Traditionen fort.
Wir beten nicht nur hier so, sondern auch zuhause in den Gemeinden und taeglich jeder alleine, ein "18-Gebet", welches auch "Amidah" (Stehen) heisst. Es ist nicht ganz kurz, aber man moechte es halt ohne Unterbrechung beten, und da ist es praktisch, dass es von aussen zu sehn ist, was man da grade betet: das "18-Gebet". Eigentlich hat man dazu immer auch den Text vor sich, also "schaukelt" man im Steh-Gebet.
Weil es nun jeder nach eigenem privat-Tempo macht und nach eignem Temperament waehrend des fast immer gleichen Normtextes im "Hinterkopf" Gebet-Gespraeche zu G0TT laufen lassen kann und laesst (das funktioniert beim Text-Genormten "Rosenkranz-Gebet" auch so), sieht es fuer Fremde verwirrend aus, an der Mauer, geradezu etwas "wimmelig", weil es sich so vielfaeltiig mischt, wie es die Beter jeder fuer sich machen - es wird traditionell nie zum Chor gleichgeschaltet, sondern jeder nach seiner Art ist dafuer ja auch selber zustaendig, sein "18-Gebet" zu erbringen.
Als ich erstmals an der Mauer war, war ich innerlich so aufgeregt, ein bisschen, dass mir zu Beten auch erstmal gar nichts Anderes einfiel als einmal das "18-Gebet" hier zu erbringen - kuenftig wuerde ich dann, wo immer ich bin, etwas von hier mit dabei spueren. Darueber hinaus ist es jedem frei, ob er nur stumm hier steht, sich die 3000 Jahre vergegenwaertigend, in denen kontinuierlich hier einer von uns gebetet hat, auch in boesen Zeiten ist der Ort immer aufgesucht worden.
- Manchmal stand es unter Todesstrafe, als Jude hier den Ort auch nur zu betreten - dann versuchten es immer noch welche, notfalls verkleidet, und wenn sich dabei 2-3 zusammengruppieren, sieht es nur aus wie Diskutierende
- manchmal musste man irre viel Eintritt zahlen, um einmal bis an die Mauer fuer 20 Minuten heranzukommen. Dann schuftete man eben und wenn man das Geld beisammen hatte, bezahlte man eben.
Die Steine, die man heute sieht, sind aus dem Herodesbau die aeusserste Wand westseitig, das war der 3.Tempelbau der Judenschaft an dieser Staette, sseit Salomo - nicht der 2., wie man oft liest, denn bei der Verbannung durch Babylon wurde ja alles hier abgerissen und ausgebrannt, die Heimkehr unter pers.Regierung ermoeglichte uns den 2.Bau des Heiligtums - in der Roemerzeit war das Gebaeude aber schon auch wieder an die 450 Jahre alt, teils baufaellig, und mit einem Gewirr von Nebengebaeuden zusammengehaeuft nicht mehr direkt stattlich, daher baute Herodes als Koenig von Roms Gnaden ein 3.Gebaeude, wofuer er alles, was da stand, abriss und aus dem Schutt eine Aufschuettung machte, die den Platz zuoberst erweiterte - etwa dahin wo heute die Al-Aqsa-Moschee steht, die ist direkt oberhalb der heutigen Gebetsmauer. Religioes gelehrte fromme Juden wuerden nicht auf die obere Ebene des Tempelbergs gehen, weil niemand heute mehr weiss, wo da oben genau das Allerheiligste stand, dass nur einal im Jahr der Hohepriester zu betreten ein Recht und die Pflicht hatte.
Die Roemer rissen nach der Besiegung Judaias im Jahr 70 ndZ das Gebaeude des Herodes ab, ein oder zwei Versuche, hier etwas fuer Jupiter hinzustellen, scheiterten, aber nachher die Christen erstellten eine schoene Kirche da oben, wo heute der schoene Felsendom steht, der ist die umgebaute Kirche.
Juedischerseits ist es nicht unser Problem, wer da oben etwas baut, denn denen waren nicht unsere Gebote geboten, die koennten also nach Belieben auch am Ort des einstigen Allerheiligsten etwas hinbauen, so gesehn ist es noch ok, dass es wenigstens Gebaeude zur Anbetung DIESES EINEN G0TTES wurden und blieben.
Ende 1999 kamen einige sektiererische Verrueckte (man mag sich nichtmal "Christen" nennen), die wollten zu Silvester 2000 den Messias zwingen, das 3.Millenium durch sein Kommen einzuleiten, also die brachten heimlich Sprengstoff mit, um den Hl.Tempelberg insgesamt zu sprengen, wodurch die den "Endkrieg" zu starten gedachten - und dann, meinten sie, muesste der Messias aktiviert werden, oder so - jedoch ein paar von ihnen waren etwas eher angereist und fielen auf durch ihr freudige Erwartung, und wie sie sich alles schonmal daraufhin ansahen und natuerlich zu diesem Thema redeten und beteten
- sie konnten noch rechtzeitig verhaftet und das "pseudo-messianische Sprengkommando" abgefangen werden und wieder nachhause exportiert werden, unter Bewachung
Sieht man es auch mal unter diesem Sicherheits-Aspekt, so ist es auch ein klein bisschen zu verstehen, dass jede Beter-Gemeinschaft eigene Traditionen pflegt, wie sie sich dabei koerperlich verhalten, und das geht bis zur Fingerhaltung von Priestern, denen man auf Bildern und Ikonen jeweils die Konfession direkt zuordnen kann.
Bei allen betet also der ganze Leib mit.
mfG WiTaimre :.)
Es gibt einen Weisheitsrat in diesem Sinne: "der ganze Mensch betet an", also auch der Leib beteiligt sich im Gebet.
Die Katholiken knien sich frueher immer wieder hin, an bestimmten Stellen der Liturgie - damit "verkleinert man sich aus Respekt, um den Verehrten noch mehr optisch Groesse einzuraeumen", andere tun das nicht, auch nicht beim Anbeten G0TTES
- auch ist es verbreitet, zu stehen, die Arme dabei zu erheben - vor sich oder ausgebreitet oder nicht besonders
- Franzosen hatten es - zumindest in Mitte 20.Jhd. dass man fast leger dastand, die Arme verschraenkt, aber diese Koerpersprach-Gebaerde besagt "Sprich mich nicht an" fuer andere Menschen soll sie abschotten, weil derjenige gerade innerlich intensiv mit G0TT spricht
- dies fortsetzend kommt es auch vor, dass man mit beiden Haenden das eigne Gesicht verdeckt, um in tiefster Andacht "nicht gesehen zu werden" - also scheu ist, es heisst ja auch in der Hl.Schrift, dass Moses, nachdem ihn G=TT gesprochen hatte, so aufgeregt strahlte, dass er sich schliesslich verschleierte - bei einer gewissen Gebets-Intensitaet wird man scheu, andere sollen einen nicht anstarren
- oder man verbeugt sich betend, tief, tiefer, bis hin zum Niederwerfen auf Knie und Haende, wie stellenweise im islamischen Ritus
- dahinter steckt oft, dass im sozialen Alltag einer, der geehrt wurde, zu sitzen pflegte - je tiefer der Lehrende sich befindet, z.B.im Auditorium, desto mehr Sitzreihen um ihn herum koennen ihn sehen,
- und eine andere Situation ist auch mal Alltag gewesen, sich zu bild-deutlich dem Ueberlegenen zu "unterwerfen", sodass der z.B.seinen Fuss auf den Nacken stellen und ausruhen koennte - wenn jemandem, dann steht das doch G0TT zu, soll das bedeuten, und das Wort Islam kann man ausser auf die Wortwurzel "quitt mit jemand sein" auf die Worte "sich ergeben" zurueckfuehren
- aus juedischer Sicht verlangt G0TT das so nicht, also knien wir nicht hin und werfen uns nicht nieder wie Unterworfene es taten -
- oder es ist Brauch, die Haende auf unterschiedliche Art zu "falten"
- indische Begruessung ist das Zusammenlegen der flachen Haende vor sich
- germanische Gefolgs-Gebaerde war das Verschraenken der Finger, sodass die Haende sich selber "fesseln"
- sumerische Art war es, beim Sitzen im eigenen Schoss eine Art Wuerfel aus beiden Haenden zu formen
- auch legte man damals mitunter zum Beten oder zum Reden mit einem Koenig die Hand an die Nase und bog sie zur Seite, "appu labanu", als Ausdruck dafuer, bestimmt nicht "naseweis" sein zu wollen, und man schaute auch dem nicht direkt ins Gesicht oder die Augen, wenn man ihn wirklich demuetig (=dienstwillig) verehrte
- darum schliessen auch manche die Augen oder senken zum Beten den Blick
Man sieht auch Beter, die mit dem Gesicht zur Erde ganz flach liegen, das ist die Haltung voelligen Verzichtes auf Abwehr - also begeistertes Vertrauen.
Gebetshaltungen sind also kulturell daher entstanden, dass man im Alltag bestimmten Raengen der Gemeinschaft bestimmte Gebaerden zueignete.
Das "Wippen und Nicken" im Judentum gibt es einmal von rechts nach links, was der Schreib-und-Lese-Richtung entspricht und das Gelesene vielleicht besser einpraegt - oder es den Augen erleichtert - frueher gab es nicht so gute Beleuchtungen, und wenn, dann flackerten sie - im Orient ist es aber um 18 Uhr schon dunkel, grad wenn man nach des Tages Arbeiten zum ebnensunterhalt anfangen konnte, zu Lesen und Lernen - da hat es sich einfach eingebuergert - ich meine, ich sah auch buddhistische Kinderklassen sich beim lesenden Lernen hin-und-her wiegen, dabei wird der Text zugleich hoerbar abgelesen, in einem bestimmten Singsang, der je zu seinem typischen Text gehoert
- das Schaukeln in vertikaler Richtung koennte aus Aegypten her stammen, wo man sich religioes sehr bemuehte, es im Meditieren zu bildhaften "Inneren Reisen" zu bringen, also "nach Jenseits auf Besuch zu schauen" - dazu geht man dicht vor eine Wand, um nichts Anderes zu sehn, das ablenken koennte. Es ist eine Natur-Bewegung, die es bei Menschen und Tieren gibt, dass sie, wenn Null zu sehen ist (was an Ermuedung von Augenmuskulatur liegen koennte) zu Nicken beginnen
- das sieht man auch an Kleinkindern, die achtlos in einem weissgetuenchten Raum allein gelassen werden - die Sehnsucht etwas zu sehen, ist koerper-innerlich, und ehe man denkt, da sei auch nichts zu sehen, wuerde der Organismus vermuten, dass die Augen bewegt werden muessen und die vorhandene bunte Umgebung wird dann erscheinen.
Eine Stufe intensiver, dann geht der Organismus dazu ueber, zu entwerden, was er mal gesehen hatt, um z.B.zu sehen geglaubte Spuren zu ergaenzen, und sowie man etwas "passend" verstaerkt sieht, setzt das Tagtraum-Oneiroid ein, also etwas Aehnliches wie eine Vision, eine lebhafte bildhafte Vorstellung, die sich intensivieren kann zu richtigen "Filmen" eigenstaendigen "Drehbuchs".
An der Mauer des Westwalls von Jerusalem ist Letzteres sicher nicht mehr die Regel, aber was an Gebaerden schon einmal ueblich war, setzt sich in den Familien-und-Schul-Traditionen fort.
Wir beten nicht nur hier so, sondern auch zuhause in den Gemeinden und taeglich jeder alleine, ein "18-Gebet", welches auch "Amidah" (Stehen) heisst. Es ist nicht ganz kurz, aber man moechte es halt ohne Unterbrechung beten, und da ist es praktisch, dass es von aussen zu sehn ist, was man da grade betet: das "18-Gebet". Eigentlich hat man dazu immer auch den Text vor sich, also "schaukelt" man im Steh-Gebet.
Weil es nun jeder nach eigenem privat-Tempo macht und nach eignem Temperament waehrend des fast immer gleichen Normtextes im "Hinterkopf" Gebet-Gespraeche zu G0TT laufen lassen kann und laesst (das funktioniert beim Text-Genormten "Rosenkranz-Gebet" auch so), sieht es fuer Fremde verwirrend aus, an der Mauer, geradezu etwas "wimmelig", weil es sich so vielfaeltiig mischt, wie es die Beter jeder fuer sich machen - es wird traditionell nie zum Chor gleichgeschaltet, sondern jeder nach seiner Art ist dafuer ja auch selber zustaendig, sein "18-Gebet" zu erbringen.
Als ich erstmals an der Mauer war, war ich innerlich so aufgeregt, ein bisschen, dass mir zu Beten auch erstmal gar nichts Anderes einfiel als einmal das "18-Gebet" hier zu erbringen - kuenftig wuerde ich dann, wo immer ich bin, etwas von hier mit dabei spueren. Darueber hinaus ist es jedem frei, ob er nur stumm hier steht, sich die 3000 Jahre vergegenwaertigend, in denen kontinuierlich hier einer von uns gebetet hat, auch in boesen Zeiten ist der Ort immer aufgesucht worden.
- Manchmal stand es unter Todesstrafe, als Jude hier den Ort auch nur zu betreten - dann versuchten es immer noch welche, notfalls verkleidet, und wenn sich dabei 2-3 zusammengruppieren, sieht es nur aus wie Diskutierende
- manchmal musste man irre viel Eintritt zahlen, um einmal bis an die Mauer fuer 20 Minuten heranzukommen. Dann schuftete man eben und wenn man das Geld beisammen hatte, bezahlte man eben.
Die Steine, die man heute sieht, sind aus dem Herodesbau die aeusserste Wand westseitig, das war der 3.Tempelbau der Judenschaft an dieser Staette, sseit Salomo - nicht der 2., wie man oft liest, denn bei der Verbannung durch Babylon wurde ja alles hier abgerissen und ausgebrannt, die Heimkehr unter pers.Regierung ermoeglichte uns den 2.Bau des Heiligtums - in der Roemerzeit war das Gebaeude aber schon auch wieder an die 450 Jahre alt, teils baufaellig, und mit einem Gewirr von Nebengebaeuden zusammengehaeuft nicht mehr direkt stattlich, daher baute Herodes als Koenig von Roms Gnaden ein 3.Gebaeude, wofuer er alles, was da stand, abriss und aus dem Schutt eine Aufschuettung machte, die den Platz zuoberst erweiterte - etwa dahin wo heute die Al-Aqsa-Moschee steht, die ist direkt oberhalb der heutigen Gebetsmauer. Religioes gelehrte fromme Juden wuerden nicht auf die obere Ebene des Tempelbergs gehen, weil niemand heute mehr weiss, wo da oben genau das Allerheiligste stand, dass nur einal im Jahr der Hohepriester zu betreten ein Recht und die Pflicht hatte.
Die Roemer rissen nach der Besiegung Judaias im Jahr 70 ndZ das Gebaeude des Herodes ab, ein oder zwei Versuche, hier etwas fuer Jupiter hinzustellen, scheiterten, aber nachher die Christen erstellten eine schoene Kirche da oben, wo heute der schoene Felsendom steht, der ist die umgebaute Kirche.
Juedischerseits ist es nicht unser Problem, wer da oben etwas baut, denn denen waren nicht unsere Gebote geboten, die koennten also nach Belieben auch am Ort des einstigen Allerheiligsten etwas hinbauen, so gesehn ist es noch ok, dass es wenigstens Gebaeude zur Anbetung DIESES EINEN G0TTES wurden und blieben.
Ende 1999 kamen einige sektiererische Verrueckte (man mag sich nichtmal "Christen" nennen), die wollten zu Silvester 2000 den Messias zwingen, das 3.Millenium durch sein Kommen einzuleiten, also die brachten heimlich Sprengstoff mit, um den Hl.Tempelberg insgesamt zu sprengen, wodurch die den "Endkrieg" zu starten gedachten - und dann, meinten sie, muesste der Messias aktiviert werden, oder so - jedoch ein paar von ihnen waren etwas eher angereist und fielen auf durch ihr freudige Erwartung, und wie sie sich alles schonmal daraufhin ansahen und natuerlich zu diesem Thema redeten und beteten
- sie konnten noch rechtzeitig verhaftet und das "pseudo-messianische Sprengkommando" abgefangen werden und wieder nachhause exportiert werden, unter Bewachung
Sieht man es auch mal unter diesem Sicherheits-Aspekt, so ist es auch ein klein bisschen zu verstehen, dass jede Beter-Gemeinschaft eigene Traditionen pflegt, wie sie sich dabei koerperlich verhalten, und das geht bis zur Fingerhaltung von Priestern, denen man auf Bildern und Ikonen jeweils die Konfession direkt zuordnen kann.
Bei allen betet also der ganze Leib mit.
mfG WiTaimre :.)