15-12-2008, 23:36
So habe nochmal alles bearbeitet :
Mt 8,14-15
Und Jesus kam in das Haus des Petrus und sah, dass dessen Schwiegermutter zu Bett lag und hatte das Fieber. Da ergriff er ihre Hand und das Fieber verließ sie. Und sie stand auf und diente ihm.
Mk 1,29-31
Und alsbald gingen sie aus der Synagoge und kamen in das Haus des Simon und Andreas mit Jakobus und Johannes. Und die Schwiegermutter Simons lag danieder und hatte das Fieber; und alsbald sagten sie ihm von ihr. Da trat er zu ihr, fasste sie bei der Hand und richtete sie auf; und das Fieber verließ sie und sie diente ihnen.
Lk 4,38-39
Und er machte sich auf aus der Synagoge und kam in Simons Haus. Und Simons Schwiegermutter hatte hohes Fieber und sie baten ihn für sie. Und er trat zu ihr und gebot dem Fieber und es verließ sie. Und sogleich stand sie auf und diente ihnen.
Textkritik: In einer solchen Geschichte wird zunächst die Art des Leidens beschrieben, dann erfolgt der heilende Eingriff und schließlich wird der Heilerfolg festgestellt.
1. Art des Leidens
Die Schwiegermutter des Petrus ist fieberkrank
2. Heilender Eingriff
Jesus fasst sie aber bei der Hand und richtet sie auf.
3. Feststellung des Heilerfolgs
Das Fieber verlässt sie; sie steht auf und bedient.
Formkritik: Es handelt sich um eine Wundergeschichte in Form eines Heilberichts
Wundergeschichten sind oftmals eine bildliche Darstellung für Gottes Gegenwart und sollen Gewissheit und Hoffnung vermitteln.
Die Form dieses Textes sind 2 Sätze, also handelt es sich um ein Fragment, das der Verfasser wie eine Aufzählung in eine Reihe von Wunderberichten stellt.
Die Sprache ist einfach und deshalb kann man den Text recht gut verstehen.
Gattungskritik: Evangelien sind Erzähltexte, die in theologischer Absicht vom Leben, Sterben und Auferstehung Jesus sprechen.
Die Gattung ist vordergründig ein Erlebnisbericht. Genauer gesagt: der Autor beschreibt eine Heilung durch Berührung Jesu so, als habe er daneben gestanden.
Hier kann man über die Absicht bei Wahl einer derartigen Textgattung nachdenken und folgenden Satz einflechten:
Solche Texte bekennen sich zu der wundervollen Wirkung Jesu auf seine Mitmenschen, indem sie in einfachen Worten ein bestimmtes Ereignis erzählen (erzählender Stil).
Überlieferungskritik: Man nimmt an, dass der Inhalt der Erzählungen mündlich überliefert und einem Zeitraum von zwanzig bis siebzig Jahren aufgeschrieben wurden. Alle Urschriften sind verloren gegangen und liegen nur in Abschriften vor.
Der Text wurde mehrfach überliefert, zunächst bei Matthäus, dann bei Markus (das älteste Evangelium und meist Quelle für Matthäus) 1, 30-31 und nochmals bei Lukas 4,38-39.
Kompositionskritik: Inhaltlich stimmen alle drei Texte weitgehend überein. Die Texte von Mk und Lk sind einander auch in der Form ähnlich.
Bei Mt fällt auf, dass schon der Name Petrus (für Simon) gewählt und die Anwesenheit anderer Personen (außer der Schwiegermutter) nicht erwähnt wird.
Weiteres erfahren wir aus den Texten, dass Simon (Petrus) ein verheirateter Mann war (weil er sonst keine Schwiegermutter hätte).
Bei dem oben aufgeführten Matthäustext lässt sich auf den ersten Blick ein großer Unterschied zum vorherigen Text erkennen.
Das Markusevangelium diente Matthäus zur Vorlage, stellt sich aber bei Matthäus in einer verkürzten Form dar.
Zum einen lässt er die Einleitung weg, dass Jesus von der Synagoge aus zum Haus des Petrus kam. Damit verzichtet er auf die Rahmenhandlung dieser Geschichte.
Des weiteren lässt er es unerwähnt, dass Jünger bei ihm sind, die ihn auf die kranke Frau und ihre Heilungsbedürftigkeit aufmerksam machen.
Diese Unterschiede sind keineswegs nur Zufall, sondern ganz bewusst von dem Evangelisten so verfasst. Denn ohne diese Nebeninformationen bleibt in der Geschichte nur das Wesentliche übrig, nämlich der kranke Mensch und der heilende Christus. Somit wird der Leser nicht abgelenkt von der eigentlichen Botschaft des Textes.
Einen auffälligen Unterschied stellt allerdings die Beschreibung des Fiebers dar, dass bei Lukas mit dem Zusatz „hoch“ beschrieben ist.
Damit verstärkt Lukas den Schweregrad der Erkrankung und das Heilungsbedürfnis.
Außerdem bitten bei ihm die Anwesenden ausdrücklich um die Heilung der Frau, was bei den anderen Evangelien nicht formuliert wird.
Ein anderer entscheidender Aspekt ist die Personifizierung des Fiebers. Es heißt: Jesus „ gebot dem Fieber, und es verließ sie.“
Das Fieber wird als dämonische Kraft interpretiert, die durch das machtvolle Wort des Gottessohnes weichen muss.
Lukas lässt durch diese Beschreibung den Unterschied zwischen der guten göttlichen Macht und der bösen, aber schwächeren dämonischen Macht deutlich werden.
Literarkritik: Matthäus (8,14-15) und Lukas (4,38-39) von Markus (1,30-31) sind die Quellen
Dabei geht es um Vorlagen und Quellen. Vorlage und Quelle ist sowohl für Matthäus als auch für Lukas das Markus-Evangelium. Im Übrigen handelt es sich um eine der 'Heilungsgeschichten', die mit vielerlei Inhalten überliefert werden.
Ist das jetzt so gut ?
Mt 8,14-15
Und Jesus kam in das Haus des Petrus und sah, dass dessen Schwiegermutter zu Bett lag und hatte das Fieber. Da ergriff er ihre Hand und das Fieber verließ sie. Und sie stand auf und diente ihm.
Mk 1,29-31
Und alsbald gingen sie aus der Synagoge und kamen in das Haus des Simon und Andreas mit Jakobus und Johannes. Und die Schwiegermutter Simons lag danieder und hatte das Fieber; und alsbald sagten sie ihm von ihr. Da trat er zu ihr, fasste sie bei der Hand und richtete sie auf; und das Fieber verließ sie und sie diente ihnen.
Lk 4,38-39
Und er machte sich auf aus der Synagoge und kam in Simons Haus. Und Simons Schwiegermutter hatte hohes Fieber und sie baten ihn für sie. Und er trat zu ihr und gebot dem Fieber und es verließ sie. Und sogleich stand sie auf und diente ihnen.
Textkritik: In einer solchen Geschichte wird zunächst die Art des Leidens beschrieben, dann erfolgt der heilende Eingriff und schließlich wird der Heilerfolg festgestellt.
1. Art des Leidens
Die Schwiegermutter des Petrus ist fieberkrank
2. Heilender Eingriff
Jesus fasst sie aber bei der Hand und richtet sie auf.
3. Feststellung des Heilerfolgs
Das Fieber verlässt sie; sie steht auf und bedient.
Formkritik: Es handelt sich um eine Wundergeschichte in Form eines Heilberichts
Wundergeschichten sind oftmals eine bildliche Darstellung für Gottes Gegenwart und sollen Gewissheit und Hoffnung vermitteln.
Die Form dieses Textes sind 2 Sätze, also handelt es sich um ein Fragment, das der Verfasser wie eine Aufzählung in eine Reihe von Wunderberichten stellt.
Die Sprache ist einfach und deshalb kann man den Text recht gut verstehen.
Gattungskritik: Evangelien sind Erzähltexte, die in theologischer Absicht vom Leben, Sterben und Auferstehung Jesus sprechen.
Die Gattung ist vordergründig ein Erlebnisbericht. Genauer gesagt: der Autor beschreibt eine Heilung durch Berührung Jesu so, als habe er daneben gestanden.
Hier kann man über die Absicht bei Wahl einer derartigen Textgattung nachdenken und folgenden Satz einflechten:
Solche Texte bekennen sich zu der wundervollen Wirkung Jesu auf seine Mitmenschen, indem sie in einfachen Worten ein bestimmtes Ereignis erzählen (erzählender Stil).
Überlieferungskritik: Man nimmt an, dass der Inhalt der Erzählungen mündlich überliefert und einem Zeitraum von zwanzig bis siebzig Jahren aufgeschrieben wurden. Alle Urschriften sind verloren gegangen und liegen nur in Abschriften vor.
Der Text wurde mehrfach überliefert, zunächst bei Matthäus, dann bei Markus (das älteste Evangelium und meist Quelle für Matthäus) 1, 30-31 und nochmals bei Lukas 4,38-39.
Kompositionskritik: Inhaltlich stimmen alle drei Texte weitgehend überein. Die Texte von Mk und Lk sind einander auch in der Form ähnlich.
Bei Mt fällt auf, dass schon der Name Petrus (für Simon) gewählt und die Anwesenheit anderer Personen (außer der Schwiegermutter) nicht erwähnt wird.
Weiteres erfahren wir aus den Texten, dass Simon (Petrus) ein verheirateter Mann war (weil er sonst keine Schwiegermutter hätte).
Bei dem oben aufgeführten Matthäustext lässt sich auf den ersten Blick ein großer Unterschied zum vorherigen Text erkennen.
Das Markusevangelium diente Matthäus zur Vorlage, stellt sich aber bei Matthäus in einer verkürzten Form dar.
Zum einen lässt er die Einleitung weg, dass Jesus von der Synagoge aus zum Haus des Petrus kam. Damit verzichtet er auf die Rahmenhandlung dieser Geschichte.
Des weiteren lässt er es unerwähnt, dass Jünger bei ihm sind, die ihn auf die kranke Frau und ihre Heilungsbedürftigkeit aufmerksam machen.
Diese Unterschiede sind keineswegs nur Zufall, sondern ganz bewusst von dem Evangelisten so verfasst. Denn ohne diese Nebeninformationen bleibt in der Geschichte nur das Wesentliche übrig, nämlich der kranke Mensch und der heilende Christus. Somit wird der Leser nicht abgelenkt von der eigentlichen Botschaft des Textes.
Einen auffälligen Unterschied stellt allerdings die Beschreibung des Fiebers dar, dass bei Lukas mit dem Zusatz „hoch“ beschrieben ist.
Damit verstärkt Lukas den Schweregrad der Erkrankung und das Heilungsbedürfnis.
Außerdem bitten bei ihm die Anwesenden ausdrücklich um die Heilung der Frau, was bei den anderen Evangelien nicht formuliert wird.
Ein anderer entscheidender Aspekt ist die Personifizierung des Fiebers. Es heißt: Jesus „ gebot dem Fieber, und es verließ sie.“
Das Fieber wird als dämonische Kraft interpretiert, die durch das machtvolle Wort des Gottessohnes weichen muss.
Lukas lässt durch diese Beschreibung den Unterschied zwischen der guten göttlichen Macht und der bösen, aber schwächeren dämonischen Macht deutlich werden.
Literarkritik: Matthäus (8,14-15) und Lukas (4,38-39) von Markus (1,30-31) sind die Quellen
Dabei geht es um Vorlagen und Quellen. Vorlage und Quelle ist sowohl für Matthäus als auch für Lukas das Markus-Evangelium. Im Übrigen handelt es sich um eine der 'Heilungsgeschichten', die mit vielerlei Inhalten überliefert werden.
Ist das jetzt so gut ?
