16-12-2008, 00:44
(15-12-2008, 23:36)Nancynice schrieb: So habe nochmal alles bearbeitet :Das Ganze Referat ist "Textkritik". Das ist ein Oberbegriff, der sich aus den anderen "Kritiken" ergibt. Hier vorne gibst du den "inhaltlichen Kern der Geschichte" wieder. Das ist soweit in Ornung, muss halt nur "Inhaltlicher Kern" heißen.
...
Textkritik:
In einer solchen Geschichte wird zunächst die Art des Leidens beschrieben, dann erfolgt der heilende Eingriff und schließlich wird der Heilerfolg festgestellt.
1. Art des Leidens
Die Schwiegermutter des Petrus ist fieberkrank
2. Heilender Eingriff
Jesus fasst sie aber bei der Hand und richtet sie auf.
3. Feststellung des Heilerfolgs
Das Fieber verlässt sie; sie steht auf und bedient.
Nancynice schrieb:Formkritik: (...)Die Form dieses Textes sind einige Sätze, also handelt es sich um ein Fragment, das der Verfasser wie eine Aufzählung in eine Reihe von Wunderberichten stellt.
Die Sprache ist einfach und deshalb kann man den Text recht gut verstehen.
Gattungskritik: Evangelien sind Erzähltexte, die in theologischer Absicht vom Leben, Sterben und Auferstehung Jesus sprechen.
Die Gattung ist vordergründig ein Erlebnisbericht. Genauer gesagt: der Autor beschreibt eine Heilung durch Berührung Jesu so, als habe er daneben gestanden.
(... steichen! weil Sinndoppelung ..., weiter bei:).
Es handelt sich um eine Wundergeschichte in Form eines Heilberichts
Wundergeschichten sind oftmals eine bildliche Darstellung für Gottes Gegenwart und sollen Gewissheit und Hoffnung vermitteln (erzählender Stil).
Überlieferungskritik: Man nimmt an, dass der Inhalt der Erzählungen mündlich überliefert und einem Zeitraum von zwanzig bis siebzig Jahren aufgeschrieben wurden. Alle Urschriften sind verloren gegangen und liegen nur in Abschriften vor.
Der Text wurde mehrfach überliefert, zunächst bei Matthäus, dann bei Markus (das älteste Evangelium und meist Quelle für Matthäus) 1, 30-31 und nochmals bei Lukas 4,38-39.
Kompositionskritik: Inhaltlich stimmen alle drei Texte weitgehend überein. Die Texte von Mk und Lk sind einander auch in der Form ähnlich.
Bei Mt fällt auf, dass schon der Name Petrus (für Simon) gewählt und die Anwesenheit anderer Personen (außer der Schwiegermutter) nicht erwähnt wird.
Weiteres erfahren wir aus den Texten, dass Simon (Petrus) ein verheirateter Mann war (weil er sonst keine Schwiegermutter hätte).
Bei dem oben aufgeführten Matthäustext lässt sich auf den ersten Blick ein großer Unterschied zum vorherigen Text erkennen.
Das Markusevangelium diente Matthäus zur Vorlage, stellt sich aber bei Matthäus in einer verkürzten Form dar.
Zum einen lässt er die Einleitung weg, dass Jesus von der Synagoge aus zum Haus des Petrus kam. Damit verzichtet er auf die Rahmenhandlung dieser Geschichte.
(stimmt das??? lies mal einen Vers vorher!)
Des weiteren lässt er es unerwähnt, dass Jünger bei ihm sind, die ihn auf die kranke Frau und ihre Heilungsbedürftigkeit aufmerksam machen.
Diese Unterschiede sind keineswegs nur Zufall, sondern ganz bewusst von dem Evangelisten so verfasst. Denn ohne diese Nebeninformationen bleibt in der Geschichte nur das Wesentliche übrig, nämlich der kranke Mensch und der heilende Christus. Somit wird der Leser nicht abgelenkt von der eigentlichen Botschaft des Textes.
Einen auffälligen Unterschied stellt allerdings die Beschreibung des Fiebers dar, dass bei Lukas mit dem Zusatz „hoch“ beschrieben ist.
Damit verstärkt Lukas den Schweregrad der Erkrankung und das Heilungsbedürfnis.
Außerdem bitten bei ihm die Anwesenden ausdrücklich um die Heilung der Frau, was bei den anderen Evangelien nicht formuliert wird.
Ein anderer entscheidender Aspekt ist die Personifizierung des Fiebers. Es heißt: Jesus „ gebot dem Fieber, und es verließ sie.“
Das Fieber wird als dämonische Kraft interpretiert, die durch das machtvolle Wort des Gottessohnes weichen muss.
Lukas lässt durch diese Beschreibung den Unterschied zwischen der guten göttlichen Macht und der bösen, aber schwächeren dämonischen Macht deutlich werden.
Literarkritik: (Matthäus (8,14-15) und Lukas (4,38-39) von Markus (1,30-31) sind die Quellen --- stimmt meiner Meinung nach nicht!)
(Dabei ... streichen ...) Vorlage und Quelle ist sowohl für Matthäus als auch für Lukas das [color]älteste, das [/color]Markus-Evangelium. Im Übrigen handelt es sich um eine der 'Heilungsgeschichten', die mit vielerlei Inhalten überliefert werden.
Nancynice schrieb:Ist das jetzt so gut ?Nun, streiche bitte meine "Regieanweisungen" und ergänze die rot gekennzeichneten Worte/Teile. Und nochmal bitte auf Doppelungen durchlesen.
So, das war's in der Kürze der Zeit.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

