19-12-2008, 23:44
(18-12-2008, 22:36)Petrus schrieb: ... ich habe Probleme damit, einfach zu glauben und zu sagen "Gott=Liebe". Das ist mir zu wage, zu unklar, irgendwie zu "wenig"... Es ist schwer auszudrücken, was ich sagen möchte, aber ich kann Deinen Worten nur zustimmen.Irgendwie habe ich den Eindruck, dass ich "zu kopfig" oder zu "akademisch" schreibe. Marlene hat ein morgenschwangeres Neuschneebild entworfen, das sehr viel meditativer und unmittelbarer ausgedrückt, was ich mit "Heimat in der Welt" meine. Ohne diese "Heimat in der Welt" bleiben unsere Beziehungen "oberirdisch", flach, unverbindlich und werden nicht lebendig. Auch 'atman' bat darum, solche meditative Stimmungen nicht durch Fragen zu (zer-)stören.
Aber ich fühle, dass all' dies für Skeptiker keine befriedigende Antwort ist. Ich persönlich misstraue Gefühlen aufs Äußerste, weil sie mich manipulieren z. B. etwas zu kaufen, eine Meinung zu vertreten, ja sogar Menschen ungerecht zu beurteilen.
Deshalb glaube ich auch nicht an etwas, welches man mit "die Liebe" bezeichnet - so schön es auch sein mag, sich in ihr geborgen zu fühlen.
Meine Gottesbilder habe ich alle abgeschafft oder genauer gesagt, an den Rand meines Glaubens verbannt. Im Zentrum steht eine "operative Leerstelle", etwas, das ähnlich den vielfältigen menschlichen Beziehungen mal hier mal dort zu Berührungen und damit zu Veränderungen und zu Erkenntnissen führt. Aus diesem den gesamten Kosmos umfassenden Netzwerk fallen wir nie heraus weder in unseren vernunft- noch in unseren gefühlsbetonten Stunden, weder im Leben noch im Sterben.
Das ist vielleicht ein Bisschen poetischer ausgedrückt, als mein allgemein gehaltener Beitrag (#10).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

