21-01-2009, 15:56
Hi allerseits :)
ach, das wuerde ich nicht so eng sehen
- denn wenn man sich in der Welt und Geschichte umschaut, oblag es gewoehnlich den Muettern, sich taeglich darum zu kuemmern, dass es immer zu essen gibt, also sie bauen Gaerten an, versorgen Aecker, fabrizieren das Essbare
- mitunter extrem anstrengend und umstaendlich, aber eben das, was es dort an Nahrungen gibt. - In der Lebensform Sammler und Jaeger bleibt das Thema "Sammler" an den Muettern und Frauen haengen, und Maenner jagen, sofern da etwas ist, dann trotzdem nur zugabeweise und oft ueber grosse Distanzen - ein indianischer Bueffeljaeger war eventuell wochenlang weg, aber die Familie musste taeglich versorgt sein, blieb er aus, ging die Mutter allein los, um zu sehn, ob er verletzt sei, kamen auch mit Essen fuer sofort lange Strecken allein durch die Wildnis dem Jaeger entgegen, falls ihn der Hunger umgerafft hatte, und schleppte ihn notfalls auch selbst auf dem Ruecken oder mit einem improvisierten Schlitten heim. - Oft gaben sie einem Jungen die besten Tips zur Jagd. Bedient man beim Essen, kann man sehr vieles lernen und hoeren. Auch das Heilen von Erfrierungen und Wunden und das Pflegen bei Fiebern, erlernt von wiederum ihren Muettern, taten oft die Muetter fuer sich, das Frauenhaus, und die eigenen Maenner, und fuer Gaeste.
- Frauen berechnen den Familienbedarf und die Ressourcen, bereiten Produkte zu Tauschwaren und Markt-Ueberschuss zu, schleppen die Waren zu Markte und stehn dann da zum Verkaufen und bringen das Ertauschte nachhause, pflegen Kranke und betreuen Sterbende, holen gewaltige Kruege mit Wasser von Fluessen und Tuempeln nachhause, hacken Brennholz, richten Behausungen ein oder stellen die Zelte auf, wenn man familiaer wandert.
Witwen in Familienbetrieben zumal haben schon immer fast alle Berufe selbst uebernommen, auch "zuenftige", mitunter nur kaufmaennisch, mittels Beschaeftigung von Facharbeitern, bis das naechste Soehnchen gross genug war, es wieder zu uebernehmen, teilweise aber auch bis zum Lebensende auf Dauer, auch als Geschaeftsfrauen und gewiefte Baenkerinnen mit erheblich guten Nerven dabei.
Frauen, als Sklavinnen ins Ausland verschleppt, gruendeten sogar die ersten dt.Juedischen Gemeinden am Rhein, weil sie die gesamten Basis-Kenntnisse auch mit ihren Maennern, Vaetern oder Soehnen gelernt hatten und dann ihren Kindern selber weitergaben.
Bei funktionierenden Sippen besuchte mitunter nur einer eine Schule, und wenn das Norm war, dann ein Junge, und z.B.Umm Kol Sum, die grosse Saengerin Aegyptens, wo nur der Bruder sich den Schulbesuch leisten konnte (das kostete auch Geld), sie hat ihn beaufsichtigt, abgehoert, angetrieben und alles vom Bruder gelernt, mit mehr Spass daran als er selber, suchte sich ausgebildete Menschen als Freundeskreis und lernte bei diesen dann immer weiter. Zum Thema koerperlicher Fitness: als 70 Jaehrige stand sie noch Mitte der 1970er Jahre den ganzen Ramadan hindurch jede Nacht singend in Kairo auf der Buehne und sang im Verse-Wechsel zum Orchester, fast ohne Unterbrechung!
Das oeffentlich-politische Leben der Maenner faellt nach aussen hin mehr auf, man sagt scherzweise: "Ja, mach Du mal die wichtigen Dinge: geh dich beraten, wer in die naechste Regierung gewaehlt wird - ich mach inzwischen die Nebensachen: wie wir wohnen, was wir anziehn, was wir essen, welche Schule gut ist fuer die Kinder, welches Personal wir einstellen, und wie man den Schuldenberg abzahlt."
Oft blieb am Haushalt das Frauenhaus sehr fuer sich, in Afrika haben bei Mehr-Ehe mitunter alle Ehefrauen jede ein Haus oder eine Huette um den Hof fuer sich, ihre Muetter, Tante, verwitwete oder ledige Schwester, ihrer aller Dienerinnen, ihre Toechter und die kleinen Soehne, und sofern darauf keine Ausgangs-Beschraenkung lag - wie bei Nobelfamilien im Jemen - mit einer eigenen Art oeffentlichen Austauschs in der Dorf-Politik.
Sie setzen auch Braeuche und Normen selbstbewusst unter sich fest, bestimmt auch die Frauen-Beschneidung, wogegen ihre Maenner oft auch machtlos waren (z.B.die schreckliche Fuss-Verstuemmelung der chines.Damen wurde beharrlich durch die Frauenhaeuser fortgesetzt, solange Mandschuren regierten, als eine Form von Besatzungs-Protest, anscheinend, denn es wurde mehrmals vergeblich gesetzlich verboten). Sie sind da mitunter viel haerter im Nehmen, nur um diese Macht nicht abzutreten.
Wenn die koerperliche Arbeit schwer ist, sind die Frauen so stark wie man es braucht, und z.B.die staendige Arbeit des Waschens fuer die Familie ist im Urverfahren ein Kraftakt fuer sich, z.B.im Norden war dazu noetig, die Waesche an den Strand zu schleppen, waschen rubbeln, Sommer wie Winter, sofern es nicht gefroren war, das nasse schwere Zeug sodann zurueck zu schleppen, auf Leinen zu wuchten, damit es trockne, und dann zu buegeln oder glaetten, was je nach Groesse des Haushalts die aermere Mutter allein zu tun hatte, die reichere hatte dann Hilfspersonal, die ganze war zusaetzlich zur Eigenversorgung dann noch bei anderen Hilfs-Personal.
Und wenn industrielle Arbeit unangenehm ist, eine dauernde Leistung erfordert, uninteressant aber gleichmaessig taeglich dieselbe, findet man am ehesten Frauen, dass sie das tun. Gemein daran ist nur, dass das dann auch noch ganz schwach bezahlt wurde.
Aber die Familie muss essen und wohnen, sich etwas anziehen, braucht Geraete, Werkzeug und Moebel - wenn es kein anderer tut, besogten das immer die Frauen.
Der Gedanke, die Frau sei viel zarter an Seele und Leib, ist ganz neu, aus dem Anfang des 19.Jhds.
In der vorchristlichen Aera gingen die Frauen auch mit ins Schlachtfeld und "mischten" mit, und Roms Feldherr Konsul Marius sah sich das an, wie energisch Teutoninnen draufdreschen konnten und musste die eigenen Truppen schnell darauf vorbereiten, was auf sie zukam. Bei Roemern 102 vdZ liess man Frauen nicht mitkaempfen, um sich die Nachkommenschaft zu schonen, indem man die Frauen von einigem, was toedlich oder invalidisierend zu enden pflegt, raushaelt.
Bei mehr staendischen Ritter-Kaempfen spazierten die Muetter, Frauen und Toechter auch einfach dazwischen und versorgten die Maenner mit Essen, Trinken und Erfrischungen, trugen Verletzte vom Platz (auch bei Mohammeds Kaempfen) und uebernahmen dann nachher das Flicken der Kleider und Pflegen.
Als unter stark patriarchalischer Obhut absolutistisch nuechterner Koenige und Fuersten wie dem Preussenkoenig den Frauen Schulbesuch und Berufs-Ausuebungen sowie ausser-haeusliches Arbeiten untersagt wurde, betraf das an sich nur die Buergerschicht.
Regierende Damen wie Queen Victoria oder vorher Kaiserin Theresia, waren eventuell permanent schwanger, und ohne Mutterschutz-Zeit auch durchgehend im Dienst, aber mit massenhaft Personal dabei und zivilisatorischer Schonung. Erst jetzt machte man sich so etwas wie Muehe, um ihnen nun noch zu "beweisen", dass man als Weib ein zartes und schutzbeduerftiges Wesen zu sein habe und sich auch muskulaer usw vom Manne stark unterscheide. Ausser Frauen wurden auch Kinder zu "Kindern" als Rolle ernannt, und auch alte Menschen, koerperlich oder geistig Behinderte, kurzerhand alle, die nicht Soldaten sein konnten, sowohl von der Ausbildung als auch vom industriellen Berufsleben ausgeschlossen. Die Familien wurden immer winziger, das soziale Netz und die Treue-Vernetzung der Sippen-Gemeinschaft entfiel durch die industrielle Fluktuation und Haeufung der Menschen in rasant wachsenden Zentren.
Das das keinen Unterschied darstellt, ist einzuflechten, dass im Kriege anzetteln die Frauen nicht zarter vorgehn als die Maenner - jeder auf eigene Weise. Auch in punkto Jaehzorn und koerperlicher Gewalt daheim gibt es immer einen nicht geringen Anteil (man vermutet, 1/5 aller haeuslichen Misshandlungsfaelle), wo der Mann mit oder ohne Nebentreffer auf die Kinder misshandelt wird, weil seine Frau ihre Faeuste und was sie da grad in der Hand haelt, wenn sie wuetet, nicht bei sich halten kann.
Waehrend im 19.Jhd. einerseits einzelne Kinder ab 5j schon in Weberei und im Bergwerk, ab 10-12 in Scharen zu hunderten als Saisonarbeiter wanderten und arbeiteten, um die Familien zu ernaehren, und tgl.14-16 Std ungelernt arbeitende Muetter als Witwen oder Ehefrauen (von lange abwesenden Soldaten mit extrem niedrigem Sold) dann auf staedtische Art, ohne Acker und Garten immer kaerglicher von taeglich zu kaufen noetigem Essen den Haushalt ernaehrten, war es staatlich geradezu unsinnig, die zu allem allein ausgebildeten Maenner ins Feld oder die Kasernen zu schicken, sodass sie am Ende im Kriegsfall noch fallen.
Aber das war auch noch 1950 nicht voellig behoben, waehrend vor 1945 noch der Frau und Mutter wer weiss was fuer eine Rolle, die sie immer schon wahrnahmen, an Lob geschmeichelt wurde, war doch bald, sowie Krieg war, die Frau fuer jeden Arbeitsplatz willkommen und geeignet, auch mit Kindern, und zugleich hatte man, schon um der zuerst noch noetigen Waehler willen, die emanzipierte, sich scheidende oder gleich ledige Mutter gefoerdert.
Diese konnten dann ja auch nachher zumeist die Last der Versorgung waehrend Bomben-Evakuierungen, Flucht, Vertreibung, Verarmung und Neu-Anfang tragen und die vielen Truemmer des Krieges wegraeumen. Auch wurden sie als von Sowjets Gefangene mit zu Sklaven-Arbeiten verschleppt, nach biologisch bedingt einer sehr schlimmen Behandlung in einer Weise, die Maennern nicht passieren wuerde, und dermassen verwundet dann an schwerste Arbeiten wie Baeume faellen und Strassen und Eisenbahn-Trassen-Bau fern der Heimat gestellt, und dabei ein Unsinn ueber ihre Rollenbefreiung gepredigt, als sei ausgerechnet ihnen schwere Arbeit ganz neu. Wer sich damit wirklich schwer tat, war die relativ kleine Schicht Buergerfrauen, denn Adlige, Baeuerinnen und Arbeiterfrauen stellten sich seelisch schnell um, denn wer intellektuell noch zusaetzlich daran seelisch litt und sich straeubte, war schneller tot.
Das meiste gilt religions-unabhaengig, der Antrieb, zu dulden und fuer noch jemanden mit zu sorgen, dass man lebe, ist uns mit der Natur des Mutter-Werden-Koennens angeboten, wenn auch das sich nicht bei allen Frauen verwirklicht.
Es ist mehr im Unterschied der Temperamente und an der Erziehung zu Selbstbeherrschung aus Ruecksicht auf andere gelegen, wie hoch die Frustrations-Toleranz liegt, und da sieht man am Wegfall der Rollen-Erziehung von klein auf, das unter Umstaenden die ungefilterte Wut, oder Mangel an Uebung im Besaenftigen, anderer oder seiner selbst, in Ungeschick oder auch zielgerichtetem Streben nach Beherrschung anderer, Frauen und Maenner nicht wirklich sehr unterscheidet, was sie anrichten koennen.
Trotzdem gibt es auch nicht-erziehbare Unterschiede.
Die Frau kommt auf die Welt mit allen Zellen, aus denen Kinder werden koennten schon dabei - der Mann bildet sie erst im Moment, wo er auch zu dem Tun schreiten koennte, und das sind andere Zellen als die, aus denen der Koerper besteht, fremde. Der Organismus der Frau "duldet" die fremden Zellen also schon immer und schickt in der fruchtbaren Zeit jeweils eine nach vorn - und der Organismus des Manns wehrt sie gleich ab und schiesst sie regelrecht aus sich heraus, Millionen zugleich, so schnell wie moeglich, doch meist passt nur 1, wenn ueberhaupt. Aber nur so kommt auf die herkoemmliche Weise die jeweils naechste Generation zustande. Der Druck, den das fuer einen Mann, dem es "startet" bedeutet, kann bis zur Schmerzgrenze gehen und soll nicht unterschaetzt werden als Pein. Aber je weniger er es tut, desto nmmilder und seltener tritt es auf.
Daraus resultiert noch einiges mehr an Tendenzen im Befinden und Verhalten. Rollen-Erziehung kann das foerdern oder versucht es zu daempfen. Es gibt Epochen fuer Liebeswerbungen und hoher Kunst, dezent zu flirten, aber auch Epochen der simplen und plumpen Bedarfs-Saettigung bei Verlangen, knapp kaschiert durch den Druck der souzialen Umgebung.
Ein Problem der Migranten und hohen Bevoelkerungs-Fluktuationen entsteht dann, wenn die in der einen Weise auf Zeichen hin erzogenen Einen, die die feste Absicht haben, es dann mit dem 1 Partner lebenslaenglich zu gestalten, inmitten anderer landen, denen es wenig bedeutet, wielange. Dann zeigt sich bei Letzteren ein fuer den Moment hoch gereizt eifersuechtiges Verhalten und u.U.gleich nachher oder gegen jeden sonst, der so wirkt, als sei er /sie interessiert, die kalte und manchmal feindlichste Abfuhr, die den /die andere(n) zutiefst verunsichern kann. Das will ich aber hier nicht weiter ausbauen.
Nachdem sich die Mediizin lange Zeit damit abfand, dass Frauen gewoehnlich mehrere Jahre laenger leben als Maenner, und manche Diagnosen anscheinend weniger haben, ist nun genauer bekannt, dass sich Krankheiten oft nur einfach anders manifestieren, eben weil dieser Organismus mit veraenderten Zellen ohne Abwehrreaktionen hinkommt und der andere nicht.
Und seitdem sehr viel mehr Singles sehr viel oefter unter ganz denselben Umstaenden ihren Lebensunterhalt finden, gleicht sich vieles symptomatisch ein, auch diese Frauen leben dann kuerzer, und die Paare bekommen weit weniger Kinder, wenn es ihnen erst mittendrin einfaellt, nun koennte eins "passen".
Die Zeit, in der hierzulande die Geschwisterreihen nicht selten zwischen 12 und 16 Kinder lang wurden, wohlgemerkt: bei arm und reich, war die in der man lange und von Anfang an die Rollen unterschied, und auch schon spielend uebte, und mehr von einer Ehe erhoffte als nur die Vollziehung.
Das ganze Augenmerk richtete sich damals vorrangig auf ganz andere Qualitaeten, denn man sieht doch heute: wenn jeder, der Lust kriegt, gleich "darf", dann ist das weder neu noch fuer Dauer, man braucht es ja immer oefter, das ist kein Hinweis fuer laengere Treue-Beduerfnisse grosser Familien, deren Beteiligte auch mal berufs-oder schicksals-bedingt lange getrennt leben koennten.
mfG WiT
ach, das wuerde ich nicht so eng sehen
- denn wenn man sich in der Welt und Geschichte umschaut, oblag es gewoehnlich den Muettern, sich taeglich darum zu kuemmern, dass es immer zu essen gibt, also sie bauen Gaerten an, versorgen Aecker, fabrizieren das Essbare
- mitunter extrem anstrengend und umstaendlich, aber eben das, was es dort an Nahrungen gibt. - In der Lebensform Sammler und Jaeger bleibt das Thema "Sammler" an den Muettern und Frauen haengen, und Maenner jagen, sofern da etwas ist, dann trotzdem nur zugabeweise und oft ueber grosse Distanzen - ein indianischer Bueffeljaeger war eventuell wochenlang weg, aber die Familie musste taeglich versorgt sein, blieb er aus, ging die Mutter allein los, um zu sehn, ob er verletzt sei, kamen auch mit Essen fuer sofort lange Strecken allein durch die Wildnis dem Jaeger entgegen, falls ihn der Hunger umgerafft hatte, und schleppte ihn notfalls auch selbst auf dem Ruecken oder mit einem improvisierten Schlitten heim. - Oft gaben sie einem Jungen die besten Tips zur Jagd. Bedient man beim Essen, kann man sehr vieles lernen und hoeren. Auch das Heilen von Erfrierungen und Wunden und das Pflegen bei Fiebern, erlernt von wiederum ihren Muettern, taten oft die Muetter fuer sich, das Frauenhaus, und die eigenen Maenner, und fuer Gaeste.
- Frauen berechnen den Familienbedarf und die Ressourcen, bereiten Produkte zu Tauschwaren und Markt-Ueberschuss zu, schleppen die Waren zu Markte und stehn dann da zum Verkaufen und bringen das Ertauschte nachhause, pflegen Kranke und betreuen Sterbende, holen gewaltige Kruege mit Wasser von Fluessen und Tuempeln nachhause, hacken Brennholz, richten Behausungen ein oder stellen die Zelte auf, wenn man familiaer wandert.
Witwen in Familienbetrieben zumal haben schon immer fast alle Berufe selbst uebernommen, auch "zuenftige", mitunter nur kaufmaennisch, mittels Beschaeftigung von Facharbeitern, bis das naechste Soehnchen gross genug war, es wieder zu uebernehmen, teilweise aber auch bis zum Lebensende auf Dauer, auch als Geschaeftsfrauen und gewiefte Baenkerinnen mit erheblich guten Nerven dabei.
Frauen, als Sklavinnen ins Ausland verschleppt, gruendeten sogar die ersten dt.Juedischen Gemeinden am Rhein, weil sie die gesamten Basis-Kenntnisse auch mit ihren Maennern, Vaetern oder Soehnen gelernt hatten und dann ihren Kindern selber weitergaben.
Bei funktionierenden Sippen besuchte mitunter nur einer eine Schule, und wenn das Norm war, dann ein Junge, und z.B.Umm Kol Sum, die grosse Saengerin Aegyptens, wo nur der Bruder sich den Schulbesuch leisten konnte (das kostete auch Geld), sie hat ihn beaufsichtigt, abgehoert, angetrieben und alles vom Bruder gelernt, mit mehr Spass daran als er selber, suchte sich ausgebildete Menschen als Freundeskreis und lernte bei diesen dann immer weiter. Zum Thema koerperlicher Fitness: als 70 Jaehrige stand sie noch Mitte der 1970er Jahre den ganzen Ramadan hindurch jede Nacht singend in Kairo auf der Buehne und sang im Verse-Wechsel zum Orchester, fast ohne Unterbrechung!
Das oeffentlich-politische Leben der Maenner faellt nach aussen hin mehr auf, man sagt scherzweise: "Ja, mach Du mal die wichtigen Dinge: geh dich beraten, wer in die naechste Regierung gewaehlt wird - ich mach inzwischen die Nebensachen: wie wir wohnen, was wir anziehn, was wir essen, welche Schule gut ist fuer die Kinder, welches Personal wir einstellen, und wie man den Schuldenberg abzahlt."
Oft blieb am Haushalt das Frauenhaus sehr fuer sich, in Afrika haben bei Mehr-Ehe mitunter alle Ehefrauen jede ein Haus oder eine Huette um den Hof fuer sich, ihre Muetter, Tante, verwitwete oder ledige Schwester, ihrer aller Dienerinnen, ihre Toechter und die kleinen Soehne, und sofern darauf keine Ausgangs-Beschraenkung lag - wie bei Nobelfamilien im Jemen - mit einer eigenen Art oeffentlichen Austauschs in der Dorf-Politik.
Sie setzen auch Braeuche und Normen selbstbewusst unter sich fest, bestimmt auch die Frauen-Beschneidung, wogegen ihre Maenner oft auch machtlos waren (z.B.die schreckliche Fuss-Verstuemmelung der chines.Damen wurde beharrlich durch die Frauenhaeuser fortgesetzt, solange Mandschuren regierten, als eine Form von Besatzungs-Protest, anscheinend, denn es wurde mehrmals vergeblich gesetzlich verboten). Sie sind da mitunter viel haerter im Nehmen, nur um diese Macht nicht abzutreten.
Wenn die koerperliche Arbeit schwer ist, sind die Frauen so stark wie man es braucht, und z.B.die staendige Arbeit des Waschens fuer die Familie ist im Urverfahren ein Kraftakt fuer sich, z.B.im Norden war dazu noetig, die Waesche an den Strand zu schleppen, waschen rubbeln, Sommer wie Winter, sofern es nicht gefroren war, das nasse schwere Zeug sodann zurueck zu schleppen, auf Leinen zu wuchten, damit es trockne, und dann zu buegeln oder glaetten, was je nach Groesse des Haushalts die aermere Mutter allein zu tun hatte, die reichere hatte dann Hilfspersonal, die ganze war zusaetzlich zur Eigenversorgung dann noch bei anderen Hilfs-Personal.
Und wenn industrielle Arbeit unangenehm ist, eine dauernde Leistung erfordert, uninteressant aber gleichmaessig taeglich dieselbe, findet man am ehesten Frauen, dass sie das tun. Gemein daran ist nur, dass das dann auch noch ganz schwach bezahlt wurde.
Aber die Familie muss essen und wohnen, sich etwas anziehen, braucht Geraete, Werkzeug und Moebel - wenn es kein anderer tut, besogten das immer die Frauen.
Der Gedanke, die Frau sei viel zarter an Seele und Leib, ist ganz neu, aus dem Anfang des 19.Jhds.
In der vorchristlichen Aera gingen die Frauen auch mit ins Schlachtfeld und "mischten" mit, und Roms Feldherr Konsul Marius sah sich das an, wie energisch Teutoninnen draufdreschen konnten und musste die eigenen Truppen schnell darauf vorbereiten, was auf sie zukam. Bei Roemern 102 vdZ liess man Frauen nicht mitkaempfen, um sich die Nachkommenschaft zu schonen, indem man die Frauen von einigem, was toedlich oder invalidisierend zu enden pflegt, raushaelt.
Bei mehr staendischen Ritter-Kaempfen spazierten die Muetter, Frauen und Toechter auch einfach dazwischen und versorgten die Maenner mit Essen, Trinken und Erfrischungen, trugen Verletzte vom Platz (auch bei Mohammeds Kaempfen) und uebernahmen dann nachher das Flicken der Kleider und Pflegen.
Als unter stark patriarchalischer Obhut absolutistisch nuechterner Koenige und Fuersten wie dem Preussenkoenig den Frauen Schulbesuch und Berufs-Ausuebungen sowie ausser-haeusliches Arbeiten untersagt wurde, betraf das an sich nur die Buergerschicht.
Regierende Damen wie Queen Victoria oder vorher Kaiserin Theresia, waren eventuell permanent schwanger, und ohne Mutterschutz-Zeit auch durchgehend im Dienst, aber mit massenhaft Personal dabei und zivilisatorischer Schonung. Erst jetzt machte man sich so etwas wie Muehe, um ihnen nun noch zu "beweisen", dass man als Weib ein zartes und schutzbeduerftiges Wesen zu sein habe und sich auch muskulaer usw vom Manne stark unterscheide. Ausser Frauen wurden auch Kinder zu "Kindern" als Rolle ernannt, und auch alte Menschen, koerperlich oder geistig Behinderte, kurzerhand alle, die nicht Soldaten sein konnten, sowohl von der Ausbildung als auch vom industriellen Berufsleben ausgeschlossen. Die Familien wurden immer winziger, das soziale Netz und die Treue-Vernetzung der Sippen-Gemeinschaft entfiel durch die industrielle Fluktuation und Haeufung der Menschen in rasant wachsenden Zentren.
Das das keinen Unterschied darstellt, ist einzuflechten, dass im Kriege anzetteln die Frauen nicht zarter vorgehn als die Maenner - jeder auf eigene Weise. Auch in punkto Jaehzorn und koerperlicher Gewalt daheim gibt es immer einen nicht geringen Anteil (man vermutet, 1/5 aller haeuslichen Misshandlungsfaelle), wo der Mann mit oder ohne Nebentreffer auf die Kinder misshandelt wird, weil seine Frau ihre Faeuste und was sie da grad in der Hand haelt, wenn sie wuetet, nicht bei sich halten kann.
Waehrend im 19.Jhd. einerseits einzelne Kinder ab 5j schon in Weberei und im Bergwerk, ab 10-12 in Scharen zu hunderten als Saisonarbeiter wanderten und arbeiteten, um die Familien zu ernaehren, und tgl.14-16 Std ungelernt arbeitende Muetter als Witwen oder Ehefrauen (von lange abwesenden Soldaten mit extrem niedrigem Sold) dann auf staedtische Art, ohne Acker und Garten immer kaerglicher von taeglich zu kaufen noetigem Essen den Haushalt ernaehrten, war es staatlich geradezu unsinnig, die zu allem allein ausgebildeten Maenner ins Feld oder die Kasernen zu schicken, sodass sie am Ende im Kriegsfall noch fallen.
Aber das war auch noch 1950 nicht voellig behoben, waehrend vor 1945 noch der Frau und Mutter wer weiss was fuer eine Rolle, die sie immer schon wahrnahmen, an Lob geschmeichelt wurde, war doch bald, sowie Krieg war, die Frau fuer jeden Arbeitsplatz willkommen und geeignet, auch mit Kindern, und zugleich hatte man, schon um der zuerst noch noetigen Waehler willen, die emanzipierte, sich scheidende oder gleich ledige Mutter gefoerdert.
Diese konnten dann ja auch nachher zumeist die Last der Versorgung waehrend Bomben-Evakuierungen, Flucht, Vertreibung, Verarmung und Neu-Anfang tragen und die vielen Truemmer des Krieges wegraeumen. Auch wurden sie als von Sowjets Gefangene mit zu Sklaven-Arbeiten verschleppt, nach biologisch bedingt einer sehr schlimmen Behandlung in einer Weise, die Maennern nicht passieren wuerde, und dermassen verwundet dann an schwerste Arbeiten wie Baeume faellen und Strassen und Eisenbahn-Trassen-Bau fern der Heimat gestellt, und dabei ein Unsinn ueber ihre Rollenbefreiung gepredigt, als sei ausgerechnet ihnen schwere Arbeit ganz neu. Wer sich damit wirklich schwer tat, war die relativ kleine Schicht Buergerfrauen, denn Adlige, Baeuerinnen und Arbeiterfrauen stellten sich seelisch schnell um, denn wer intellektuell noch zusaetzlich daran seelisch litt und sich straeubte, war schneller tot.
Das meiste gilt religions-unabhaengig, der Antrieb, zu dulden und fuer noch jemanden mit zu sorgen, dass man lebe, ist uns mit der Natur des Mutter-Werden-Koennens angeboten, wenn auch das sich nicht bei allen Frauen verwirklicht.
Es ist mehr im Unterschied der Temperamente und an der Erziehung zu Selbstbeherrschung aus Ruecksicht auf andere gelegen, wie hoch die Frustrations-Toleranz liegt, und da sieht man am Wegfall der Rollen-Erziehung von klein auf, das unter Umstaenden die ungefilterte Wut, oder Mangel an Uebung im Besaenftigen, anderer oder seiner selbst, in Ungeschick oder auch zielgerichtetem Streben nach Beherrschung anderer, Frauen und Maenner nicht wirklich sehr unterscheidet, was sie anrichten koennen.
Trotzdem gibt es auch nicht-erziehbare Unterschiede.
Die Frau kommt auf die Welt mit allen Zellen, aus denen Kinder werden koennten schon dabei - der Mann bildet sie erst im Moment, wo er auch zu dem Tun schreiten koennte, und das sind andere Zellen als die, aus denen der Koerper besteht, fremde. Der Organismus der Frau "duldet" die fremden Zellen also schon immer und schickt in der fruchtbaren Zeit jeweils eine nach vorn - und der Organismus des Manns wehrt sie gleich ab und schiesst sie regelrecht aus sich heraus, Millionen zugleich, so schnell wie moeglich, doch meist passt nur 1, wenn ueberhaupt. Aber nur so kommt auf die herkoemmliche Weise die jeweils naechste Generation zustande. Der Druck, den das fuer einen Mann, dem es "startet" bedeutet, kann bis zur Schmerzgrenze gehen und soll nicht unterschaetzt werden als Pein. Aber je weniger er es tut, desto nmmilder und seltener tritt es auf.
Daraus resultiert noch einiges mehr an Tendenzen im Befinden und Verhalten. Rollen-Erziehung kann das foerdern oder versucht es zu daempfen. Es gibt Epochen fuer Liebeswerbungen und hoher Kunst, dezent zu flirten, aber auch Epochen der simplen und plumpen Bedarfs-Saettigung bei Verlangen, knapp kaschiert durch den Druck der souzialen Umgebung.
Ein Problem der Migranten und hohen Bevoelkerungs-Fluktuationen entsteht dann, wenn die in der einen Weise auf Zeichen hin erzogenen Einen, die die feste Absicht haben, es dann mit dem 1 Partner lebenslaenglich zu gestalten, inmitten anderer landen, denen es wenig bedeutet, wielange. Dann zeigt sich bei Letzteren ein fuer den Moment hoch gereizt eifersuechtiges Verhalten und u.U.gleich nachher oder gegen jeden sonst, der so wirkt, als sei er /sie interessiert, die kalte und manchmal feindlichste Abfuhr, die den /die andere(n) zutiefst verunsichern kann. Das will ich aber hier nicht weiter ausbauen.
Nachdem sich die Mediizin lange Zeit damit abfand, dass Frauen gewoehnlich mehrere Jahre laenger leben als Maenner, und manche Diagnosen anscheinend weniger haben, ist nun genauer bekannt, dass sich Krankheiten oft nur einfach anders manifestieren, eben weil dieser Organismus mit veraenderten Zellen ohne Abwehrreaktionen hinkommt und der andere nicht.
Und seitdem sehr viel mehr Singles sehr viel oefter unter ganz denselben Umstaenden ihren Lebensunterhalt finden, gleicht sich vieles symptomatisch ein, auch diese Frauen leben dann kuerzer, und die Paare bekommen weit weniger Kinder, wenn es ihnen erst mittendrin einfaellt, nun koennte eins "passen".
Die Zeit, in der hierzulande die Geschwisterreihen nicht selten zwischen 12 und 16 Kinder lang wurden, wohlgemerkt: bei arm und reich, war die in der man lange und von Anfang an die Rollen unterschied, und auch schon spielend uebte, und mehr von einer Ehe erhoffte als nur die Vollziehung.
Das ganze Augenmerk richtete sich damals vorrangig auf ganz andere Qualitaeten, denn man sieht doch heute: wenn jeder, der Lust kriegt, gleich "darf", dann ist das weder neu noch fuer Dauer, man braucht es ja immer oefter, das ist kein Hinweis fuer laengere Treue-Beduerfnisse grosser Familien, deren Beteiligte auch mal berufs-oder schicksals-bedingt lange getrennt leben koennten.
mfG WiT

