14-08-2003, 08:03
Hallo Forum,
Die Bergpredigt beschäftigt mich sehr, ich persönlich halte sie für die Essenz der christlichen Botschaft.
Hier ein paar persönliche Gedanken zur ersten Seligpreisung:
Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.
Leid tragen:
- Das Bedauern menschlicher Unfreiheit - äußerlich und innerlicher Art -
und die Erkenntnis Opfer zu sein, eben auch Opfer seiner selbst.
- Innere Betroffenheit über menschliches Unvermögen, das ehrliche
Eingeständnis der Ohnmacht allen leidvollen Lebensumständen gegenüber.
- Das unvermittelt harte und schicksalhafte Hereinbrechen schwerwiegender Lebensumstände, die menschliche Tragik, in den unschönen Geschehnissen des Lebens keinen Sinn und keine Bedeutung zu finden.
- Das Festhalten an Wunschvorstellungen die mit dem Leben nicht in Einklang stehen.
Getröstet werden:
- Die Erkenntnis, daß Leid in höchstem Maße bedeutungsvoll ist daß es eben nicht sinnlos widerfährt sondern daß Leid (zum Umdenken) bewegen will.
- Die verborgene Stärke der Verwandlung eines so neu verstandenen Leides erkennen: Das Ablegen von Zorn, Rache und Vergeltung, das Erlernen neuer geistiger Verhaltensweisen wie: Flexibilität und Beweglichkeit, Formbarkeit, Nachgiebigkeit, Sanftmütigkeit - dem Leben gegenüber.
- Das Bewußtsein, daß alles Leidvolle dazu dienen soll, alte starre und ausgediente Weltbilder, fallen zu lassen und damit die Distanz erkennbar wird, die daran hindert, den Geschehnissen mit einem neuen, ideellen Lebensverständnis zu begegnen.
- Das Verständnis, daß es sich bei Leid stets um ein geistiges Privileg handelt, in dem das Leben es möglichen machen möchte, Überholtes aufzugeben und mit Hinderlichem zu brechen.
- In Leid den Umstand erkennen, daß der Vater alles Lebendige fortwährend zu sich zieht, indem er es (unser Leben) sich - gleich, - das heißt; äußerlich unabhängig und frei machen will.
- Wer sich nun nicht mehr durch seinen Feind, sondern - durch Gott - aller Dinge beraubt sieht, ist getröstet und ist empfänglich geworden für Neues.
- Die Gewißheit, daß Leid wandelbar werden muß, wo es in einer neuen, veränderten Geisteshaltung getragen wird, jener Geisteshaltung, in der auch Christus sein Leid trug. Das heißt, dort, wo man in widerfahrenem Leid, trotz allem, Gottes Immanenz findet - seine schöpferische Kraft darin erkennt, dort wird man sich, selbst im Leide stehend, doch immer getröstet finden,
Gruß Uruk
Die Bergpredigt beschäftigt mich sehr, ich persönlich halte sie für die Essenz der christlichen Botschaft.
Hier ein paar persönliche Gedanken zur ersten Seligpreisung:
Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.
Leid tragen:
- Das Bedauern menschlicher Unfreiheit - äußerlich und innerlicher Art -
und die Erkenntnis Opfer zu sein, eben auch Opfer seiner selbst.
- Innere Betroffenheit über menschliches Unvermögen, das ehrliche
Eingeständnis der Ohnmacht allen leidvollen Lebensumständen gegenüber.
- Das unvermittelt harte und schicksalhafte Hereinbrechen schwerwiegender Lebensumstände, die menschliche Tragik, in den unschönen Geschehnissen des Lebens keinen Sinn und keine Bedeutung zu finden.
- Das Festhalten an Wunschvorstellungen die mit dem Leben nicht in Einklang stehen.
Getröstet werden:
- Die Erkenntnis, daß Leid in höchstem Maße bedeutungsvoll ist daß es eben nicht sinnlos widerfährt sondern daß Leid (zum Umdenken) bewegen will.
- Die verborgene Stärke der Verwandlung eines so neu verstandenen Leides erkennen: Das Ablegen von Zorn, Rache und Vergeltung, das Erlernen neuer geistiger Verhaltensweisen wie: Flexibilität und Beweglichkeit, Formbarkeit, Nachgiebigkeit, Sanftmütigkeit - dem Leben gegenüber.
- Das Bewußtsein, daß alles Leidvolle dazu dienen soll, alte starre und ausgediente Weltbilder, fallen zu lassen und damit die Distanz erkennbar wird, die daran hindert, den Geschehnissen mit einem neuen, ideellen Lebensverständnis zu begegnen.
- Das Verständnis, daß es sich bei Leid stets um ein geistiges Privileg handelt, in dem das Leben es möglichen machen möchte, Überholtes aufzugeben und mit Hinderlichem zu brechen.
- In Leid den Umstand erkennen, daß der Vater alles Lebendige fortwährend zu sich zieht, indem er es (unser Leben) sich - gleich, - das heißt; äußerlich unabhängig und frei machen will.
- Wer sich nun nicht mehr durch seinen Feind, sondern - durch Gott - aller Dinge beraubt sieht, ist getröstet und ist empfänglich geworden für Neues.
- Die Gewißheit, daß Leid wandelbar werden muß, wo es in einer neuen, veränderten Geisteshaltung getragen wird, jener Geisteshaltung, in der auch Christus sein Leid trug. Das heißt, dort, wo man in widerfahrenem Leid, trotz allem, Gottes Immanenz findet - seine schöpferische Kraft darin erkennt, dort wird man sich, selbst im Leide stehend, doch immer getröstet finden,
Gruß Uruk