27-01-2009, 09:06
Zitat:Man könnte davon lernen, was es heisst, auch den Schatten zu integrieren. Das ist vielleicht kein Skandal, sondern ein gut durchdachtes Handeln. Was integriert wird, wuchert nicht wild - extern - vor sich hin. Integration wirkt wie eine Befriedung und Harmonisierung extremer Kräfte. Leicht hingegen, aber wirkungslos, die moralische Verwerfung der Äusserung, welche der besagte Herr tat. Von Zustimmung oder Lob war ja nicht die Rede. Das Binden destruktiver Kräfte ist allemal besser - zumal die interne Auseinandersetzung wahrscheinlich fortgesetzt wird - als ein Zuschauen, wie sich eventuell diese Positionen ausbreiten und die Gruppierung auch noch Zulauf gewinnt.
So schwer das auf Anhieb zu verstehen und sympathisch sein mag, ich glaube, hier wird eher Frieden gesichert und dem ein Riegel vorgeschoben, was sich in Form von Radikalisierung und Separierung ausweiten könnte.
Liebe Marlene,
interessant ist nur, dass solche "gut durchdachten" "Befriedungen" NIEMALS mit linken Abweichlern (?) der katholischen Kirche versucht wurden. Weder die lateinamerikanische Befreiungstheologie noch die Theologen Küngscher Prägung durften und dürfen mit solcher Milde rechnen.
Ich sehe das NICHT als Harmonisierungs-Versuch. Selbst Johannes Paul II, der ja sicherlich "linker Umtriebe" unverdächtig war, wollte diese Pius-Bruderschaft-Leute in offizieller Funktion (z.B. als Bischof) nicht in der Kirche haben, aber Ratzinger führt die Kirche milden Lächelns ins Mittelalter zurück. Ja, ich bleibe dabei, es ist schrecklich...
Lieben Gruss
DE
