05-02-2009, 17:19
Hallo, Jam :)
- ich hab mir mal die Frage gestellt, setzen wir mal den Fall - zwischen Abraham's Tod und Mose's Ereignis G0TTES am Horeb, ungefaehr text-intern mitrechnend, kommt man auf ca 230 Jahre. Und wenn ich ab heute rueckwaerts 230 Jahre rechne, 1779, dass damals mein Urahn gestorben waere, nachdem ihm "JEMAND" fuer ihn wahrnehmbar versprochen hatte, seine saemtlichen Nachkommen wuerden zu dem Dorf, wo er lebte, wiederkommen, nachdem sie eine Zeitlang Sklaven anderer gewesen waeren
- da hatte ich jedenfalls den Eindruck, dass kein Mensch dies Kunststueck fertigbraechte, die aufzutreiben und zu einer gemeinsamen Entscheidung zu bringen, eine Menge mehr Leute als die, die es damals waren, als man in Urgrossvaters Dorf vor Hunger hatte auswandern muessen, ausgerechnet nun dort wieder hin zu ziehen.
Trotzdem wird immer wieder der "Ausbruch" aus der Sklaverei als Tat unter der Anfuehrung von Mr.Mose hineingedeutet und scheint den Lesern dann keinen Gedanken mehr wert zu sein.
Normale Ausbrueche aus Notsituationen kommen ja vor, aber oft wird dann erstmal eine Art Buergerkrieg der Unterdrueckten ausbrechen, sich erstmal an den Peinigern zu raechen, sodann die Rollen zu tauschen, gleich wo man ist und selbst in die besseren Haeuser einzuziehn, also nur umgedreht der Zustand, unter dem man litt.
Oder man zieht eine Weile gemeinsam und rennt dann auseinander.
Ein Teil der Leute wird auch finden, dass es immer noch bekannter und sicherer waere, da zu bleiben, wo es am Nil bekanntermassen jedes Jahr fast zum Ernten genug zu essen gab, als mit Brotteig fuer vielleicht eine Woche auf dem Buckel in eine voellig unbekannte Gegend zu ziehn, mit nur noch soviel Handwerkskenntnis, dass es zum Ziegelmachen reicht, keiner ist mehr Bauer, kaum einer war noch selber Hirte, bis auf die, die schon die Rinder hatten, die laut Text ja mitziehn mussten, was das Par'O so sehr irritierte.
(alles wie im Text gesagt, und gesetzt den Fall, es sei so)
Die Welt ist heute noch voller Lager mit Vertriebenen oder Geflohenen, mit Slums an Grosstaedten voller Leute, die woanders weggelaufen waren, aber jede Art Zustand ertragen wuerden - und es kann im Slum erheblich brutaler, hungriger, lebensverderblicher sein als zuvor, als man noch Knecht bei Leuten war - kaum einer kehrt zurueck, nichtmal um mit seinen Kindern zu ueberleben.
Es muss nicht einer Knecht gewesen sein, und auch nicht richtig schlimm dran - nur weggegangen sein, um anderswo es besser zu treffen - die Schwelle ist erheblich hoch, zuruekzugehn, aber noch unmoeglicher ist es, Leute zusammenzuhalten, die nicht irgendetwas wirklich zieht.
Gesetzt den Fall, mein Urgrossvater hat was ins Tagebuch geschrieben von seiner Zuversicht, wir als Nachkommen kaemen dorthin wieder, DENN, Der, Den er nicht beschreiben, aber hoeren kann, habe es ihm versprochen - 1779 halt - und jetzt ist es 2009.
Also setzen wir mal den Fall, ein faszinierender Typ und diese unheimlichen Plagen haetten das noch identifizierbare Nachkommenvolk dazu gebracht, nun aber lozuzockeln - Verfolgung, Rettung, das mit dem Meer - soweit mag es reichen - aber nun drueben - man ist doch die Verfolger los und die Gefahr - ok, man ginge ggf noch mit zu dem bruellenden dampfenden Berg, kriegt gesagt, was "der Berg" gesagt habe, sagt "ok, wird gemacht und dann hoeren wir weiter" - weil noch ein Spannungsbogen da waere, seit man wegging, ab dann aber muesste alle paar zig Kilometer diese Leute verjagen, damit sie gezwungenerweise auf der Niemandes-Strasse in etwa zusammenbleiben, aber Druck verstreut, also die gemeldeten 40 Jahre lang - zum Bericht wichtig ist: nach 2 Jahren waren sie schon an der Landesgrenze, haben es aber verpatzt, und eine ganze Generation starb schon, ehe man von anderer Seite wieder dort ankam.
Also keiner wuesste mehr vom aegyptischen Bewaesserungs-Wesen selbst, und nichtmal mehr haetten sie ohne Weiteres Ziegelmachen koennen, es waren nur noch wenige, die einen "Fleischtopf Aegyptens" gegessen hatten - es gab jedenfalls nichts mehr zum Selber-Vergleichen, wie Sesshaftigkeit geht. Inzwischen wuerde es 2049 und "mein nun Ur-Urgrossvater" ist von da aus nochmal laenger her.
Also inzwischen hat man das Kaempfen lernen muessen, bezog aber keins der Laender unterwegs, die man besiegt hatte, sondern zog nur, wie gehabt, diesen Zickzack-Kurs hinter der Lade her.
Alle, die es fuer eine tolle Aktion der drei alten Geschwister ansehn, Moses, Aaron, Miriam - die gehn auch davon aus, besondeers modernerweise, dass dies Wandervolk einfach so gesammeltes Obdachlosen-Volk war, und denkt nicht dran, dass es einen Rechts-Titel haette haben koennen, in jenes gelobte Land (von Geluebde, Versprechen) als Alt-Eigentuemer einzuziehn.
Mich beschaeftigt immer wieder dies Wort "gelobtes" Land. Seinerzeit 1779 versprochen, es werde noch immer rechtlich meins sein, 2049, was die Vorfahren damals kauften oder beim Auszug nach Aegypten verliessen.
Also da haelt ER, um Den es geht, ein Versprechen ein, einem da bereits uralten Mann, der nun schon lange tot ist - einfach so, und wer haette es einklagen koennen, wenn nicht?
WER es versprach, DER realisierte es auch, denn da bin ich gnz sicher: dies war das eigentliche Ding zum Staunen.
Mir sagt das was, und ich hab mir nie vorgestellt, das mit etwas Krawall-Stimmung ("Sklaven, werfen wir die Ketten ab, juhu") und einem noch-so-hinreissenden Moses so etwas auch nur ansatzweise klappen koennte.
Es musste zumindest einen unglaublich starken Gemeinschafts-Geist geben, damit all diese Leute nicht so nach und nach wegdriften. Und, bitte, woher sollte der gekommen sein? - in den guten Tagen zur Zeit des Josef? - und das noch immer, nach der Schinderei und all den Sorgen?
Auch das pflegt von Natur aus nicht anzutreffen.
Nenn ich das mal einen "Fusstapfen G0TTES", dass es gegen jede Regel gelang, dass unser G0TT es schaffte, dass wir da selbst freiwillig gingen, damit ER Sein Versprechen an den alten Herrn nun puenktlich erfuellte, auch wenn es uns im Traum nicht selber eingefallen waere, diesen Weg zu diesem Ziel zu gehn.
:);) ich denk dann doch: ER wird auch fuer mich sorgen.
Klein Frage - eine Mendelssohn-Uebersetzung haett ich gar zu gerne mal gehabt - hast Du eine im Internet gefunden?
mfG WiT
Zitat:..., wollte er nur das ...-ja, das ist es. Jedesmal wenn die Hl.Schrift einfach als Buch aufgefasst wird wie irgendein Buch, kommt es zu solchen "nur"-Erklaerungen "nach meschlichem Ermessen" das zu sagen, was man fuer die am ehesten jedermann einleuchtende Trivial-Erlaeuterung haelt und stellt es auch bald hin als Leistung des im Text erwaehnten "Helden", zumal man die reale Anwesenheit Dessen, von Dem die Rede ist, G0TTES, einfach ausblendet.
- ich hab mir mal die Frage gestellt, setzen wir mal den Fall - zwischen Abraham's Tod und Mose's Ereignis G0TTES am Horeb, ungefaehr text-intern mitrechnend, kommt man auf ca 230 Jahre. Und wenn ich ab heute rueckwaerts 230 Jahre rechne, 1779, dass damals mein Urahn gestorben waere, nachdem ihm "JEMAND" fuer ihn wahrnehmbar versprochen hatte, seine saemtlichen Nachkommen wuerden zu dem Dorf, wo er lebte, wiederkommen, nachdem sie eine Zeitlang Sklaven anderer gewesen waeren
- da hatte ich jedenfalls den Eindruck, dass kein Mensch dies Kunststueck fertigbraechte, die aufzutreiben und zu einer gemeinsamen Entscheidung zu bringen, eine Menge mehr Leute als die, die es damals waren, als man in Urgrossvaters Dorf vor Hunger hatte auswandern muessen, ausgerechnet nun dort wieder hin zu ziehen.
Trotzdem wird immer wieder der "Ausbruch" aus der Sklaverei als Tat unter der Anfuehrung von Mr.Mose hineingedeutet und scheint den Lesern dann keinen Gedanken mehr wert zu sein.
Normale Ausbrueche aus Notsituationen kommen ja vor, aber oft wird dann erstmal eine Art Buergerkrieg der Unterdrueckten ausbrechen, sich erstmal an den Peinigern zu raechen, sodann die Rollen zu tauschen, gleich wo man ist und selbst in die besseren Haeuser einzuziehn, also nur umgedreht der Zustand, unter dem man litt.
Oder man zieht eine Weile gemeinsam und rennt dann auseinander.
Ein Teil der Leute wird auch finden, dass es immer noch bekannter und sicherer waere, da zu bleiben, wo es am Nil bekanntermassen jedes Jahr fast zum Ernten genug zu essen gab, als mit Brotteig fuer vielleicht eine Woche auf dem Buckel in eine voellig unbekannte Gegend zu ziehn, mit nur noch soviel Handwerkskenntnis, dass es zum Ziegelmachen reicht, keiner ist mehr Bauer, kaum einer war noch selber Hirte, bis auf die, die schon die Rinder hatten, die laut Text ja mitziehn mussten, was das Par'O so sehr irritierte.
(alles wie im Text gesagt, und gesetzt den Fall, es sei so)
Die Welt ist heute noch voller Lager mit Vertriebenen oder Geflohenen, mit Slums an Grosstaedten voller Leute, die woanders weggelaufen waren, aber jede Art Zustand ertragen wuerden - und es kann im Slum erheblich brutaler, hungriger, lebensverderblicher sein als zuvor, als man noch Knecht bei Leuten war - kaum einer kehrt zurueck, nichtmal um mit seinen Kindern zu ueberleben.
Es muss nicht einer Knecht gewesen sein, und auch nicht richtig schlimm dran - nur weggegangen sein, um anderswo es besser zu treffen - die Schwelle ist erheblich hoch, zuruekzugehn, aber noch unmoeglicher ist es, Leute zusammenzuhalten, die nicht irgendetwas wirklich zieht.
Gesetzt den Fall, mein Urgrossvater hat was ins Tagebuch geschrieben von seiner Zuversicht, wir als Nachkommen kaemen dorthin wieder, DENN, Der, Den er nicht beschreiben, aber hoeren kann, habe es ihm versprochen - 1779 halt - und jetzt ist es 2009.
Also setzen wir mal den Fall, ein faszinierender Typ und diese unheimlichen Plagen haetten das noch identifizierbare Nachkommenvolk dazu gebracht, nun aber lozuzockeln - Verfolgung, Rettung, das mit dem Meer - soweit mag es reichen - aber nun drueben - man ist doch die Verfolger los und die Gefahr - ok, man ginge ggf noch mit zu dem bruellenden dampfenden Berg, kriegt gesagt, was "der Berg" gesagt habe, sagt "ok, wird gemacht und dann hoeren wir weiter" - weil noch ein Spannungsbogen da waere, seit man wegging, ab dann aber muesste alle paar zig Kilometer diese Leute verjagen, damit sie gezwungenerweise auf der Niemandes-Strasse in etwa zusammenbleiben, aber Druck verstreut, also die gemeldeten 40 Jahre lang - zum Bericht wichtig ist: nach 2 Jahren waren sie schon an der Landesgrenze, haben es aber verpatzt, und eine ganze Generation starb schon, ehe man von anderer Seite wieder dort ankam.
Also keiner wuesste mehr vom aegyptischen Bewaesserungs-Wesen selbst, und nichtmal mehr haetten sie ohne Weiteres Ziegelmachen koennen, es waren nur noch wenige, die einen "Fleischtopf Aegyptens" gegessen hatten - es gab jedenfalls nichts mehr zum Selber-Vergleichen, wie Sesshaftigkeit geht. Inzwischen wuerde es 2049 und "mein nun Ur-Urgrossvater" ist von da aus nochmal laenger her.
Also inzwischen hat man das Kaempfen lernen muessen, bezog aber keins der Laender unterwegs, die man besiegt hatte, sondern zog nur, wie gehabt, diesen Zickzack-Kurs hinter der Lade her.
Alle, die es fuer eine tolle Aktion der drei alten Geschwister ansehn, Moses, Aaron, Miriam - die gehn auch davon aus, besondeers modernerweise, dass dies Wandervolk einfach so gesammeltes Obdachlosen-Volk war, und denkt nicht dran, dass es einen Rechts-Titel haette haben koennen, in jenes gelobte Land (von Geluebde, Versprechen) als Alt-Eigentuemer einzuziehn.
Mich beschaeftigt immer wieder dies Wort "gelobtes" Land. Seinerzeit 1779 versprochen, es werde noch immer rechtlich meins sein, 2049, was die Vorfahren damals kauften oder beim Auszug nach Aegypten verliessen.
Also da haelt ER, um Den es geht, ein Versprechen ein, einem da bereits uralten Mann, der nun schon lange tot ist - einfach so, und wer haette es einklagen koennen, wenn nicht?
WER es versprach, DER realisierte es auch, denn da bin ich gnz sicher: dies war das eigentliche Ding zum Staunen.
Mir sagt das was, und ich hab mir nie vorgestellt, das mit etwas Krawall-Stimmung ("Sklaven, werfen wir die Ketten ab, juhu") und einem noch-so-hinreissenden Moses so etwas auch nur ansatzweise klappen koennte.
Es musste zumindest einen unglaublich starken Gemeinschafts-Geist geben, damit all diese Leute nicht so nach und nach wegdriften. Und, bitte, woher sollte der gekommen sein? - in den guten Tagen zur Zeit des Josef? - und das noch immer, nach der Schinderei und all den Sorgen?
Auch das pflegt von Natur aus nicht anzutreffen.
Nenn ich das mal einen "Fusstapfen G0TTES", dass es gegen jede Regel gelang, dass unser G0TT es schaffte, dass wir da selbst freiwillig gingen, damit ER Sein Versprechen an den alten Herrn nun puenktlich erfuellte, auch wenn es uns im Traum nicht selber eingefallen waere, diesen Weg zu diesem Ziel zu gehn.
:);) ich denk dann doch: ER wird auch fuer mich sorgen.
Klein Frage - eine Mendelssohn-Uebersetzung haett ich gar zu gerne mal gehabt - hast Du eine im Internet gefunden?
mfG WiT