31-03-2009, 17:49
(31-03-2009, 17:19)Ekkard schrieb: Das ist so eine seltsame Sicht von Glaube, dass ich doch nochmal in die Tasten greife
welche sicht genau?
(31-03-2009, 17:19)Ekkard schrieb: "Glaube" sammelt Konventionen, die erforderlich sind, eine Gesellschaft am Leben zu erhalten, und bindet diese Konventionen in mythische Geschichten ein
kann ich so nicht stehen lassen. um konventionen für ein gedeihliches zusammenleben zu sammeln, bedarf es keines rückgriffs auf das transzendente. und glaubenskonventionen gehen sehr oft weit über das hinaus, was "eine gesellschaft am leben erhält". deine definition ist mir zu blauäugig und unkritisch, blendet etwa den glauben (als trukturelement der gesellschaft, nicht als individuelle überzeugung) als macht- und unterdrückungsmittel zu sehr aus (es sei denn, du verstehst eine religiöse diktatur als sehr effektiv "am leben erhaltene" gesellschaft)
(31-03-2009, 17:19)Ekkard schrieb: Es gibt nichts, was der Glaube über "jenseitige Welten", Gott oder Heiliges sagen könnte als dies: Unser Handeln verhalte sich so, als seien wir verantwortlich vor den geglaubten heiligen Dingen oder Personen
bißchen dürftig, nicht wahr?
(bzw. eine bankrotterklärung des menschen: weil er nicht aus einsicht dazu fähig ist, das eigene wohl im wohl des ganzen zu sehen, erfindet man sich einen imaginären zuchtmeister)
und weil das so dürftig ist, belassen es die religionen ja auch nicht dabei, sondern befrachten ihre lehre mit tausenden effektiv sinnlosen dogmen. merke: je größer der aufwand, den man treiben muß, um den regeln "gottes" genüge zu tun, desto weniger kommt man zum selber denken
(31-03-2009, 17:19)Ekkard schrieb: Der Glaube hat nichts anderes im Sinn als die (notwendige) Mitmenschlichkeit bis hin in ihre Perversionen (z. B. Machtmissbrauch)
schön wärs. allein: grau mein freund, ist alle theorie
glaube als soziales strukturelement hat meist machterhalt im sinn, glaube als persönliche lebensweise die funktion der krücke, auf die man sich stützen kann, um nicht auf sich allein angewiesen zu sein
(31-03-2009, 17:19)Ekkard schrieb: Aussagen über das Heilige sind grundsätzlich sachfremde, unbegründbare Spekulationen (, an denen ich mich immer wieder gerne beteilige)
da hast du meine volle zustimmung