03-04-2009, 09:23
(02-04-2009, 20:45)Ekkard schrieb: Sonne, kann es sein, dass du
Glaube(1) im weltanschaulichen Sinn als ein Vertrauen in Konventionen und
Glaube(2) im Sinne des für wahr Haltens von Tatsachenbehauptungen
durcheinander bringst?
Beides lässt sich recht einfach unterscheiden:
Glaube(1) ist subjektiv erfahrbar, indem ich am Leben einer Gesellschaft teilnehme, anderen zuhöre und dabei Regeln dessen, was man tut und was nicht erlerne. Im Prinzip handelt es sich um Konventionen einer Gesellschaft.
Das, lieber Ekkard, ist aber auch nicht Glauben. Das ist Akkulturation, nicht glauben.
(02-04-2009, 20:45)Ekkard schrieb: Glaube(2) ist im Prinzip objektiv, d. h. durch Versuch und Irrtum von jeder Person zu bestätigen oder zu widerlegen.
Hier schreibst du es selbst. Glauben ist ein eigenes trial and error system.
(02-04-2009, 20:45)Ekkard schrieb:(02-04-2009, 15:43)Sonne schrieb: Erlernter Glaube ist meines Erachtens nach also nicht weniger Glauben.Aller (religiöser) Glaube ist angelernt, auch dann, wenn uns gewisse Archetypen (nach C. G. Jung urtümliche Verhaltensmuster, gefühlsmäßig ausgelöst) angeboren sind. Wie man weiß, sind diese ambivalent, können also durch Lernen modifiziert werden.
C.G. Jung reicht nicht aus um deine These vom angelernten Glauben zu untermauern...
(02-04-2009, 20:45)Ekkard schrieb: Insofern halte ich "an gar nichts glauben" auch nicht für möglich. Denn "Glauben an gar nichts" bedeutet, außerhalb der Gemeinschaft zu leben, in der Einöde, jedes anderen Menschen Feind.
Ich stimme dir bei ersterem zu. Gar nichts glauben geht auch für mich nicht. Zweiteres bezweifle ich persönlich stark.
Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!