08-04-2009, 15:36
(08-04-2009, 09:00)Sonne schrieb: @Epicharm
Ist das nicht ein bisschen so,wie wenn ich die Zitate von Franz von Assisi, Augustinus und Origenes fürs Christentum heranziehe? Nicht alles wird so gesehen, wie die es gedacht hatten.
Es geht nicht um Zitate und Meinungen von Kirchenmännern oder muslimischen Gelehrten, sondern um das, was für die Gläubigen Glaubenspflicht ist.
Augustinus war der Ansicht, dass Teufel und Hölle geschaffen wurden, weil sie sie zur Besserung der Welt nötig waren. An die unendlichen Höllenqualen zu glauben ist in der kath. Kirche Glaubenspflicht!
Gleichermaßen für Muslime, mit der Einschränkung, dass die Unendlichkeit der Qualen nur für Ungläubige sicher ist.
Für den Muslim ist es Pflicht, an alles zu Glauben, was der Koran offenbart, für den Katholiken, was die Kirche an dogmatischen Lehrsätzen verkündet.
Dass da eine Menge Unsinn dabei ist, davon werden wir beide uns gegenseitig nicht überzeugen müssen.
Zur Unendlichkeit der Höllenqualen aus kath. Sicht:
Kirchenversammlung Konstantinopel (543)
9. Lehrsatz
Wer sagt oder glaubt: die Strafe der bösen Geister und gottlosen Menschen sei nur zeitlich und werde nach bestimmter Zeit ein Ende nehmen, und dann komme eine völlige Wiederherstellung (Apokatastasis) der bösen Geister und gottlosen Menschen, der sei ausgeschlossen.
Dieser Lehrsatz richtete sich ganz besonders gegen Lehren von Origenes und gegen Anhänger dieser Lehren.
Origenes war ein großer, fortschrittlicher Theologe. Seine Allversöhnungslehre, die mir gut gefällt, war der Kirche bis in die jüngste Zeit ein Dorn im Auge. Die Theologie des Origenes ist meiner Meinung nach kein gutes Beispiel für überkommene theologische Wahrheiten.
MfG B.

