04-09-2003, 14:32
Selamun Aleyküm
Zum Thema Demokratie habe ich das gefunden:
Zitat aus www.islamauskunft.de
0009.) Wie sieht ein islamischer Staat aus ?
Der Islam möchte einen Staat haben, aber wie dieser Staat geführt werden soll, also welche Staatsform dort herrschen soll, das hat der Islam den Menschen überlassen. Es soll also einen islamisch geführten Staat geben; solange dieser Staat islamische Regeln und Gesetze befolgt, kann er eine Republik, eine Monarchie sein oder ähnliches.
Es kann also ein vom Volk gewähltes Oberhaupt diesen Staat leiten, ein demokratisch geführter Staat also, es kann aber auch ein monarchisch geführter Staat sein. Von einem Staat möchte der Islam nur, daß seine Regeln und Gebote befolgt werden und das alle Angelegenheiten des Volkes im Einklang mit dem Qur'an und der Sunna des Propheten gelöst werden. Aber das Staatsmodell an sich ist nicht klar definiert, das kann variieren und deshalb ist der Islam eine Religion, die auch in allen Zeiten praktiziert werden kann.
Beantwortet von Recep Katirci (Ehem. Imam der Fatih Moschee Lübeck)
das habe ich zum Thema Trennung von religion und Politik (wobei es hier um den staat geht, was ich nicht unbedingt mit Politik identisch sehe)
Zitat:
0010.) Warum gibt es im Islam keine Trennung von Religion und Politik ?
Das ist nicht möglich. Nach dem Islam kann man die Staatsangelegenheiten nicht von der Religion trennen, denn dann könnte man nicht mehr von einem islamisch geführten Staat reden. Der Islam möchte von einem Staat, daß die Angelegenheiten des Volkes im Einklang mit dem Qur'an und der Sunna gelöst werden. Wenn man jetzt Staat und Religion trennt, so kann dann keine Rede mehr davon sein und dann kann man auch nicht mehr von einem islamisch geführten Staat sprechen.
Das heißt aber nicht, daß es in einem islamischen Staat nur Qur'an und die Sunna gibt und daß es dann keine anderen Gesetze und Regeln geben kann. Man kann Beschlüsse festlegen und neue Gesetze bestimmen, es kann auch eine Verfassung geben, aber all dies darf nicht im Widerspruch zu zum Qur'an oder zur Sunna stehen. Schließlich gibt es ja Themen, die weder im Qur'an noch in der Sunna angesprochen werden. Hier kann man natürlich neue Gesetze beschließen.
Wie aber bereits gesagt, man kann die Staatsangelegenheiten von der Religion nicht trennen, denn dann werden die Angelegenheiten des Volkes nicht mehr islamisch geregelt. Der Islam aber umfaßt alle Dinge und so muß er auch praktiziert werden.
Beantwortet von Recep Katirci (Ehem. Imam der Fatih Moschee Lübeck
Zum Thema Shari`a: (Wenn dies auf die Grundrechte des Menschen, also allen Menschen bezogen ist....gebe ich mich geschlagen! Es ist hier auch von religiöser und politischer Freiheit die Sprache....! was eben wiederum nur geschehen kann, wenn man eine demokratie hat, denn durch eine Monarchie ist dies wohl unmöglich und wiederspricht Punkt 9) )
Zitat:
0011.) Was ist die Scharia ?
Die Scharia ist das umfassende Gesetz der Muslime, das von zwei Quellen abgeleitet wird:
a) dem Qur'an und
b) der Sunna, den Handlungen des Propheten Muhammed.
Sie umfaßt alle Bereiche des persönlichen und gesellschaftlichen Lebens im Alltag. Das Ziel des islamischen Gesetzes ist der Schutz der Grundrechte des Menschen als Individuum. Dies schließt das Recht auf Leben und Besitz, auf politische und religiöse Freiheit, sowie den Schutz der Rechte der Frau und von Minderheiten mit ein. Die niedrige Verbrechensrate in muslimischen Gesellschaften ist auf die Anwendung des islamischen Gesetzes zurückzuführen.
Beantwortet von Recep Katirci (Ehem. Imam der Fatih Moschee Lübeck) und
Fatima Grimm (islam. Schriftstellerin
Hm.....solange die Demokratie islamisch geführt wird.....Demokratie wird hier neu definiert! Aber es ist ja schon mal ein Anfang! Aber warum dürfen keine unislamischen Gesetze erlassen werden, wenn doch die Shari`a jedem Menschen das Recht auf freie Meinungsäusserung und Politik, wie Religion zusichert? Sogar wird dem Ungläubigen Schutz von ihr gewährt?
Zitat:
0012.) Was ist der Unterschied zwischen Islam und Demokratie?
Sind Muslime für den Islam oder für die Demokratie ?
Ein islamisches System und ein demokratisch geführter Staat stehen nicht im Widerspruch zueinander, denn wir sehen, daß die Kalifen nach dem Tod des Propheten demokratisch gewählt wurden und auch demokratisch regiert haben.
Bei der Wahl des ersten Kalifen Hazrat Abu Bakr hat zum Beispiel jeder in einer offenen Wahl gewählt und Hazrat Abu Bakr hat gewonnen. Weil die Mehrheit sich für ihn entschied, wurde der Wille der Mehrheit ausgeführt und deshalb steht ein demokratischer Staat nicht im Widerspruch zum Islam. In einem demokratisch geführten Staat kann der Islam praktiziert werden. Man kann nicht beides getrennt betrachten und sich fragen, für welchen von beiden man sich entscheiden würde. Man kann auch beides praktizieren. Im Islam wurden Provinzgouverneure, Richter oder Beamte bestimmt; es wurden Staatspräsidenten entfernt, es wurden Verordnungen bestimmt, die Angelegenheiten regeln sollten, die weder im Qur'an noch in der Sunna vorkamen.
Islam und Demokratie sind also keine Widersprüche; solange die Angelegenheiten islamisch gelöst werden, kann dies auch ein demokratisch geführter Staat sein. Allerdings muß hier ein wichtiger Unterschied betont werden, um eventuelle Mißverständnisse aus dem Weg zu räumen. Unter Demokratie verstehen wir nicht, daß die Menschen nach ihrem Belieben Gesetze verabschieden können, die beispielsweise unislamisch sind. Der Demokratiebegriff bezieht sich unter anderem auf die freie Wahl und die Ernennung von Ministern und die Bildung von Provinzen (zum Beispiel Bundesländern). Richtiger wäre es also zu sagen, daß im Islam demokratische Prinzipien vorhanden sind und nicht, daß der Islam mit der Demokratie, wie sie von den meisten Menschen gesehen wird, im Einklang steht.
Beantwortet von Recep Katirci (Ehem. Imam der Fatih Moschee Lübeck
naja, auch wenn es nur 5 menschen waren, waren es 5 zuviel!!!! das ist nicht human und wiederspricht sich wieder mit den oben genannten Punkten die die Shari`a zu erfüllen hat!
Es wird erwähnt, dass nicht das Leiden bezweckt war, sondern die Abschreckung....also wird durch Angst des Einzelnen ausgenutzt! Will jmd in einem staat leben, der einem Angst einjagt???? Wie geht es den Familienangehörigen dabei? Wer kann beurteieln, warum diese Person diese Tat begangen hat???? Wenn er ein Dieb ist, wird er vielleicht auch lügen! Er hat ja so oder so gegen das gesetz verstoßen und weiss was ihm geschehen wird! Aber er hat vielleicht Reue in sich, nur keiner glaubt ihm????
Zitat:
0013.) Warum wird den Dieben die rechte Hand abgeschnitten ?
Wenn es ein Gebot des Qur'an oder der Sunna ist, dann ist das für uns Muslime entscheidend. Daß dem Dieb aber die Hand abgeschnitten wird, ist nicht so ein einfacher Vorgang, wie viele denken oder denken wollen. Es darf also nicht bei jedem Dieb diese Strafe vollzogen werden. Dafür gibt es Regeln und Einschränkungen.
Wenn jemand auf der Straße, etwa weil er hungrig ist, etwas stiehlt, wird ihm nicht die Hand abgehackt. Der Dieb muß zunächst klar denken können und muß wissen, was er gerade tut.
Er muß also einen bestimmten Reifegrad erreicht haben. Er muß sehen können und er muß imstande sein, seine Tat als etwas Schändliches zu erkennen. Er muß also wissen, daß im Islam Stehlen verboten ist. Es gibt noch viele andere Kriterien. Nicht jeder Dieb wird so bestraft. Von Diebstahl spricht man, wenn eine bestimmte Sache unrechtmäßig entwendet, gestohlen wird. Wenn ein Dieb nach einem Diebstahl erwischt wird und das Gestohlene zurückgeben kann und seine Tat ausdrücklich bereut und verspricht, es nie wieder zu tun, dann wird er nicht auf diese Weise bestraft.
Wenn aber alle oben genannten Kriterien zutreffen, etwas Wertvolles gestohlen und bereits weitergegeben wurde und kein Zeichen von Reue zu erkennen ist, dann wird ihm die Hand abgeschnitten, weil er diese Tat mit seiner Hand begangen hat. Ist diese Strafe nicht zu hoch?
Sinn des Bestrafens ist nicht, den Schuldigen zu quälen oder ihm Leid zuzufügen. Wenn jemand bestraft wird, dann mit der Absicht, daß andere durch die Art der Strafe von solch einer Tat abgeschreckt werden sollen. Eine Strafe muß abschreckend sein. Wenn eine Strafe nicht so ist, dann heißt das, daß den Tätern der Weg zu dieser Tat geebnet wird. Im Islam wird nur bestraft, wenn eine Handlung schädlich für die Gesellschaft ist. Wenn aber eine Tat negative Auswirkungen auf die Gesellschaft hat, dann wird diese Person zum Schutz der Gesellschaft bestraft und nicht deswegen, weil man dem Betreffenden Schmerzen zufügen möchte. Wenn dem so ist, müssen Strafen abschreckend sein. Wenn Sie einem Dieb für ein paar Tage ins Gefängnis stecken, wird er seine Handlung nach seiner Entlassung wieder ausführen. Und andere Mitglieder der Gesellschaft, die dieses beobachten, werden sich auch den Mut nehmen und beginnen zu stehlen.
Viele befürchten, daß - wenn der Islam praktiziert wird - viele Menschen ihre Hände verlieren werden. Das war aber nie so und wird auch nicht so sein. Während der Regierungszeit unseres Propheten wurden im großen islamischen Staat fünf Menschen die Hand abgeschnitten. Innerhalb von zehn Jahren wurden in einem so großen Land also nur fünf Menschen auf diese Weise bestraft. Das macht alle zwei Jahre eine solche Bestrafung. Das heißt, ein Mensch wird für seine schlechte Tat bestraft und innerhalb der nächsten 2 Jahre hat niemand den Mut aufgebracht, eine ähnliche Tat zu begehen. Die Waren der Händler wurden draußen stehengelassen, aber niemand faßte sie an.
Während heute Wertgegenstände in Tresoren versteckt werden und sie auch da vor Dieben nicht sicher sind. Wenn sich heutzutage Menschen dazu entschließen, ihr Vermögen in Tresoren und ähnlichem unterzubringen, dann zeigt dies nur, daß innerhalb dieser Gesellschaft kein Frieden herrscht und daß die allgemeine Sicherheit nicht gewährleistet ist. Hier wird es immer Streit, Kampf und Anarchie geben. Wenn wir die heutigen Staaten und Länder betrachten, müssen wir feststellen, daß allein während eines Diebstahls, Einbruchs oder Überfalls viele Menschen vor Ort durch Kämpfe umkommen; daß Tausende Menschen in Gefängnissen landen und immer wieder friedliche Bürger ihr ganzes Vermögen verlieren.
Aus diesem Grund hat Allah, der Seine Geschöpfe besser als jeder Staat kennt, so eine abschreckende Strafe für Diebe eingeführt.
Beantwortet von Recep Katirci (Ehem. Imam der Fatih Moschee Lübeck)
Dazu muss ich nichts mehr hinzufügen......
Zitat:
0014.) Gibt es im Islam die Todesstrafe ?
Ja, aber wieder nur unter ganz bestimmten Umständen. Wenn jemand zum Beispiel einen anderen Menschen tötet, ohne daß dieser etwas verschuldet hat. Wenn er also absolut unschuldig war, dann wird der Mörder zur Sühne mit seinem Leben bezahlen müssen. Auch hier ist wieder von Abschreckung die Rede.
Wenn der Staat diese Person nicht tötet, wird vielleicht ein Familienangehöriger des Getöteten aus Rache den Mörder selber oder einen aus seiner Familie töten, so wird eine zweite Straftat begangen und der Teufelskreis nimmt seinen Lauf. In einigen Ländern sterben durch sich immer wiederholende gegenseitige Racheakte Dutzende von Menschen. Aber wenn der Staat diese Strafe ausführt, dann ist die Sache dort beendet. Ansonsten hat auch die Todesstrafe viele Bedingungen, die erst einmal allesamt eintreten müssen, um sie ausführen zu können.
Ich könnte noch mehr kopieren, aber ich denke das reicht erst einmal! Wei ich das sehe, ist die Shari`a in sich wiedersprüchlich! Der Islam ist friedlich und wundervoll, aber ich kann einfach nicht diese menschenunwürdigen Gesetzte (Nicht alle.......natürlich) mit dem Koran bzw meinem Glauben gleichsetzten! Nur, wenn die Shari`a modernisiert wird in dem Sinne, das sie wirklich das hält, was sie in Punkt 11) verspricht!
Beantwortet von Recep Katirci (Ehem. Imam der Fatih Moschee Lübeck)
Zum Thema Demokratie habe ich das gefunden:
Zitat aus www.islamauskunft.de
0009.) Wie sieht ein islamischer Staat aus ?
Der Islam möchte einen Staat haben, aber wie dieser Staat geführt werden soll, also welche Staatsform dort herrschen soll, das hat der Islam den Menschen überlassen. Es soll also einen islamisch geführten Staat geben; solange dieser Staat islamische Regeln und Gesetze befolgt, kann er eine Republik, eine Monarchie sein oder ähnliches.
Es kann also ein vom Volk gewähltes Oberhaupt diesen Staat leiten, ein demokratisch geführter Staat also, es kann aber auch ein monarchisch geführter Staat sein. Von einem Staat möchte der Islam nur, daß seine Regeln und Gebote befolgt werden und das alle Angelegenheiten des Volkes im Einklang mit dem Qur'an und der Sunna des Propheten gelöst werden. Aber das Staatsmodell an sich ist nicht klar definiert, das kann variieren und deshalb ist der Islam eine Religion, die auch in allen Zeiten praktiziert werden kann.
Beantwortet von Recep Katirci (Ehem. Imam der Fatih Moschee Lübeck)
das habe ich zum Thema Trennung von religion und Politik (wobei es hier um den staat geht, was ich nicht unbedingt mit Politik identisch sehe)
Zitat:
0010.) Warum gibt es im Islam keine Trennung von Religion und Politik ?
Das ist nicht möglich. Nach dem Islam kann man die Staatsangelegenheiten nicht von der Religion trennen, denn dann könnte man nicht mehr von einem islamisch geführten Staat reden. Der Islam möchte von einem Staat, daß die Angelegenheiten des Volkes im Einklang mit dem Qur'an und der Sunna gelöst werden. Wenn man jetzt Staat und Religion trennt, so kann dann keine Rede mehr davon sein und dann kann man auch nicht mehr von einem islamisch geführten Staat sprechen.
Das heißt aber nicht, daß es in einem islamischen Staat nur Qur'an und die Sunna gibt und daß es dann keine anderen Gesetze und Regeln geben kann. Man kann Beschlüsse festlegen und neue Gesetze bestimmen, es kann auch eine Verfassung geben, aber all dies darf nicht im Widerspruch zu zum Qur'an oder zur Sunna stehen. Schließlich gibt es ja Themen, die weder im Qur'an noch in der Sunna angesprochen werden. Hier kann man natürlich neue Gesetze beschließen.
Wie aber bereits gesagt, man kann die Staatsangelegenheiten von der Religion nicht trennen, denn dann werden die Angelegenheiten des Volkes nicht mehr islamisch geregelt. Der Islam aber umfaßt alle Dinge und so muß er auch praktiziert werden.
Beantwortet von Recep Katirci (Ehem. Imam der Fatih Moschee Lübeck
Zum Thema Shari`a: (Wenn dies auf die Grundrechte des Menschen, also allen Menschen bezogen ist....gebe ich mich geschlagen! Es ist hier auch von religiöser und politischer Freiheit die Sprache....! was eben wiederum nur geschehen kann, wenn man eine demokratie hat, denn durch eine Monarchie ist dies wohl unmöglich und wiederspricht Punkt 9) )
Zitat:
0011.) Was ist die Scharia ?
Die Scharia ist das umfassende Gesetz der Muslime, das von zwei Quellen abgeleitet wird:
a) dem Qur'an und
b) der Sunna, den Handlungen des Propheten Muhammed.
Sie umfaßt alle Bereiche des persönlichen und gesellschaftlichen Lebens im Alltag. Das Ziel des islamischen Gesetzes ist der Schutz der Grundrechte des Menschen als Individuum. Dies schließt das Recht auf Leben und Besitz, auf politische und religiöse Freiheit, sowie den Schutz der Rechte der Frau und von Minderheiten mit ein. Die niedrige Verbrechensrate in muslimischen Gesellschaften ist auf die Anwendung des islamischen Gesetzes zurückzuführen.
Beantwortet von Recep Katirci (Ehem. Imam der Fatih Moschee Lübeck) und
Fatima Grimm (islam. Schriftstellerin
Hm.....solange die Demokratie islamisch geführt wird.....Demokratie wird hier neu definiert! Aber es ist ja schon mal ein Anfang! Aber warum dürfen keine unislamischen Gesetze erlassen werden, wenn doch die Shari`a jedem Menschen das Recht auf freie Meinungsäusserung und Politik, wie Religion zusichert? Sogar wird dem Ungläubigen Schutz von ihr gewährt?
Zitat:
0012.) Was ist der Unterschied zwischen Islam und Demokratie?
Sind Muslime für den Islam oder für die Demokratie ?
Ein islamisches System und ein demokratisch geführter Staat stehen nicht im Widerspruch zueinander, denn wir sehen, daß die Kalifen nach dem Tod des Propheten demokratisch gewählt wurden und auch demokratisch regiert haben.
Bei der Wahl des ersten Kalifen Hazrat Abu Bakr hat zum Beispiel jeder in einer offenen Wahl gewählt und Hazrat Abu Bakr hat gewonnen. Weil die Mehrheit sich für ihn entschied, wurde der Wille der Mehrheit ausgeführt und deshalb steht ein demokratischer Staat nicht im Widerspruch zum Islam. In einem demokratisch geführten Staat kann der Islam praktiziert werden. Man kann nicht beides getrennt betrachten und sich fragen, für welchen von beiden man sich entscheiden würde. Man kann auch beides praktizieren. Im Islam wurden Provinzgouverneure, Richter oder Beamte bestimmt; es wurden Staatspräsidenten entfernt, es wurden Verordnungen bestimmt, die Angelegenheiten regeln sollten, die weder im Qur'an noch in der Sunna vorkamen.
Islam und Demokratie sind also keine Widersprüche; solange die Angelegenheiten islamisch gelöst werden, kann dies auch ein demokratisch geführter Staat sein. Allerdings muß hier ein wichtiger Unterschied betont werden, um eventuelle Mißverständnisse aus dem Weg zu räumen. Unter Demokratie verstehen wir nicht, daß die Menschen nach ihrem Belieben Gesetze verabschieden können, die beispielsweise unislamisch sind. Der Demokratiebegriff bezieht sich unter anderem auf die freie Wahl und die Ernennung von Ministern und die Bildung von Provinzen (zum Beispiel Bundesländern). Richtiger wäre es also zu sagen, daß im Islam demokratische Prinzipien vorhanden sind und nicht, daß der Islam mit der Demokratie, wie sie von den meisten Menschen gesehen wird, im Einklang steht.
Beantwortet von Recep Katirci (Ehem. Imam der Fatih Moschee Lübeck
naja, auch wenn es nur 5 menschen waren, waren es 5 zuviel!!!! das ist nicht human und wiederspricht sich wieder mit den oben genannten Punkten die die Shari`a zu erfüllen hat!
Es wird erwähnt, dass nicht das Leiden bezweckt war, sondern die Abschreckung....also wird durch Angst des Einzelnen ausgenutzt! Will jmd in einem staat leben, der einem Angst einjagt???? Wie geht es den Familienangehörigen dabei? Wer kann beurteieln, warum diese Person diese Tat begangen hat???? Wenn er ein Dieb ist, wird er vielleicht auch lügen! Er hat ja so oder so gegen das gesetz verstoßen und weiss was ihm geschehen wird! Aber er hat vielleicht Reue in sich, nur keiner glaubt ihm????
Zitat:
0013.) Warum wird den Dieben die rechte Hand abgeschnitten ?
Wenn es ein Gebot des Qur'an oder der Sunna ist, dann ist das für uns Muslime entscheidend. Daß dem Dieb aber die Hand abgeschnitten wird, ist nicht so ein einfacher Vorgang, wie viele denken oder denken wollen. Es darf also nicht bei jedem Dieb diese Strafe vollzogen werden. Dafür gibt es Regeln und Einschränkungen.
Wenn jemand auf der Straße, etwa weil er hungrig ist, etwas stiehlt, wird ihm nicht die Hand abgehackt. Der Dieb muß zunächst klar denken können und muß wissen, was er gerade tut.
Er muß also einen bestimmten Reifegrad erreicht haben. Er muß sehen können und er muß imstande sein, seine Tat als etwas Schändliches zu erkennen. Er muß also wissen, daß im Islam Stehlen verboten ist. Es gibt noch viele andere Kriterien. Nicht jeder Dieb wird so bestraft. Von Diebstahl spricht man, wenn eine bestimmte Sache unrechtmäßig entwendet, gestohlen wird. Wenn ein Dieb nach einem Diebstahl erwischt wird und das Gestohlene zurückgeben kann und seine Tat ausdrücklich bereut und verspricht, es nie wieder zu tun, dann wird er nicht auf diese Weise bestraft.
Wenn aber alle oben genannten Kriterien zutreffen, etwas Wertvolles gestohlen und bereits weitergegeben wurde und kein Zeichen von Reue zu erkennen ist, dann wird ihm die Hand abgeschnitten, weil er diese Tat mit seiner Hand begangen hat. Ist diese Strafe nicht zu hoch?
Sinn des Bestrafens ist nicht, den Schuldigen zu quälen oder ihm Leid zuzufügen. Wenn jemand bestraft wird, dann mit der Absicht, daß andere durch die Art der Strafe von solch einer Tat abgeschreckt werden sollen. Eine Strafe muß abschreckend sein. Wenn eine Strafe nicht so ist, dann heißt das, daß den Tätern der Weg zu dieser Tat geebnet wird. Im Islam wird nur bestraft, wenn eine Handlung schädlich für die Gesellschaft ist. Wenn aber eine Tat negative Auswirkungen auf die Gesellschaft hat, dann wird diese Person zum Schutz der Gesellschaft bestraft und nicht deswegen, weil man dem Betreffenden Schmerzen zufügen möchte. Wenn dem so ist, müssen Strafen abschreckend sein. Wenn Sie einem Dieb für ein paar Tage ins Gefängnis stecken, wird er seine Handlung nach seiner Entlassung wieder ausführen. Und andere Mitglieder der Gesellschaft, die dieses beobachten, werden sich auch den Mut nehmen und beginnen zu stehlen.
Viele befürchten, daß - wenn der Islam praktiziert wird - viele Menschen ihre Hände verlieren werden. Das war aber nie so und wird auch nicht so sein. Während der Regierungszeit unseres Propheten wurden im großen islamischen Staat fünf Menschen die Hand abgeschnitten. Innerhalb von zehn Jahren wurden in einem so großen Land also nur fünf Menschen auf diese Weise bestraft. Das macht alle zwei Jahre eine solche Bestrafung. Das heißt, ein Mensch wird für seine schlechte Tat bestraft und innerhalb der nächsten 2 Jahre hat niemand den Mut aufgebracht, eine ähnliche Tat zu begehen. Die Waren der Händler wurden draußen stehengelassen, aber niemand faßte sie an.
Während heute Wertgegenstände in Tresoren versteckt werden und sie auch da vor Dieben nicht sicher sind. Wenn sich heutzutage Menschen dazu entschließen, ihr Vermögen in Tresoren und ähnlichem unterzubringen, dann zeigt dies nur, daß innerhalb dieser Gesellschaft kein Frieden herrscht und daß die allgemeine Sicherheit nicht gewährleistet ist. Hier wird es immer Streit, Kampf und Anarchie geben. Wenn wir die heutigen Staaten und Länder betrachten, müssen wir feststellen, daß allein während eines Diebstahls, Einbruchs oder Überfalls viele Menschen vor Ort durch Kämpfe umkommen; daß Tausende Menschen in Gefängnissen landen und immer wieder friedliche Bürger ihr ganzes Vermögen verlieren.
Aus diesem Grund hat Allah, der Seine Geschöpfe besser als jeder Staat kennt, so eine abschreckende Strafe für Diebe eingeführt.
Beantwortet von Recep Katirci (Ehem. Imam der Fatih Moschee Lübeck)
Dazu muss ich nichts mehr hinzufügen......
Zitat:
0014.) Gibt es im Islam die Todesstrafe ?
Ja, aber wieder nur unter ganz bestimmten Umständen. Wenn jemand zum Beispiel einen anderen Menschen tötet, ohne daß dieser etwas verschuldet hat. Wenn er also absolut unschuldig war, dann wird der Mörder zur Sühne mit seinem Leben bezahlen müssen. Auch hier ist wieder von Abschreckung die Rede.
Wenn der Staat diese Person nicht tötet, wird vielleicht ein Familienangehöriger des Getöteten aus Rache den Mörder selber oder einen aus seiner Familie töten, so wird eine zweite Straftat begangen und der Teufelskreis nimmt seinen Lauf. In einigen Ländern sterben durch sich immer wiederholende gegenseitige Racheakte Dutzende von Menschen. Aber wenn der Staat diese Strafe ausführt, dann ist die Sache dort beendet. Ansonsten hat auch die Todesstrafe viele Bedingungen, die erst einmal allesamt eintreten müssen, um sie ausführen zu können.
Ich könnte noch mehr kopieren, aber ich denke das reicht erst einmal! Wei ich das sehe, ist die Shari`a in sich wiedersprüchlich! Der Islam ist friedlich und wundervoll, aber ich kann einfach nicht diese menschenunwürdigen Gesetzte (Nicht alle.......natürlich) mit dem Koran bzw meinem Glauben gleichsetzten! Nur, wenn die Shari`a modernisiert wird in dem Sinne, das sie wirklich das hält, was sie in Punkt 11) verspricht!
Beantwortet von Recep Katirci (Ehem. Imam der Fatih Moschee Lübeck)
