(09-05-2009, 16:50)Reni schrieb: Ich möchte deshalb eine Frage in den Raum stellen. Ist "An allem ist zu zweifeln" ein Glaubensgrundsatz?
Mich würde auch interessieren, wo diese Wertschätzung des kritischen Denkens eigentlich herkommt? Hatte gelesen, dass es römischen Ursprungs ist. Aber auch in der griechischen Philosophie gibt es das ja.
Hallo Reni,
vorerst einmal herzlich willkommen!
Ein prominentes Beispiel für einen Zweifler aus der frühen griechischen Philosophie ist Protagoras. Er schrieb: Über die Götter habe ich keine Möglichkeit zu wissen, weder dass sie sind, noch dass sie nicht sind, noch wie sie etwa an Gestalt sind; denn vieles gibt es, was das Wissen hindert: die Nichtwahrnehmbarkeit (adēlotēs) des Gegenstandes, und dass das Leben des Menschen kurz ist.
Protagoras begrenzt das, was wir Wissen können, auf das, was wir wahrzunehmen in der Lage sind. Was nicht empirisch (er)fassbar ist, an dem ist zu zweifeln.
MfG E.
MfG B.