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Was haben wir gesät? Ein Beitrag zum Nachdenken
#14
Hallo, m_Atheist,
bist Du es wieder, oder nochmal das "Kaliber"?
Zitat:Matheist... argumentieren können, ohne zu beleidigen.
Mir fällt das extrem schwer. Wenn jemand mit Phrasen aus Koran,Tora oder Bibel argumentiert, halte ich ihn für ein a@d@A@
Also ich meine, es gibt auch Atheisten von weitaus sachlicherer Qualitaet, als dieser pauschal abqualifizierende Beitrag von Dir, hier.
Speedy hat einen Beitrag vorgeschlagen, drueber zu reden, dass es unter den vielen Menschen, die mal zufaellig (Geburt) oder freiwillig Muslime wurden, doch auch genauso viele gute Menschen, denkende Menschen guten Willens, Suchende und Findende. Es gibt wlche, die das Optimum ihrer Konfession nicht kennen, andere, die danach streben und andere, die es als Schild vor sich und ihre persoenliche Unzufriedenheit mit irgendwem oder irgendetwas missbrauchen, dass es aus der Entfernung, je weniger man sich je menschlich beteiligt hatte, eine "Masse" Menschen sind, die auch nach bestimmten anerkannten Regeln dasselbe Glaubensbekenntnis ueberdacht.
Das ist aber doch mit dem "Atheismus" nicht anders.
Diese Entscheidung, sich militant dagegen zu stellen, dass Leute an ein Jenseits von hier glauben und sich Hoffnungen auf einen G*tt machen, ist auch schon eine Form des Bekenntnisses, die ihre "grosse" Historie gerade im 19./20.Jhd. hatte, und ihre Katastrophen doch wohl auch in besonderer Frische zum erinnern verbrochen hat, um ein Datum zu nennen, war es etwa 1940, dass Stalin fuer seine Sowjetunion den "Verein fuer bekennenden Atheismus" geschlossen hat, nachdem er beschloss, dass sich von den Religionen, die man in seinem Machtbereich vorher hatte, nichts mehr merklich ruehrte.
Polizeilich und zeitlich ueberwiegend "in tiefstem Frieden" sind ja zwischen der Macht-Uebernahme der russischen Lande und dem Einmarsch der NS-Regierung in diese Lande etwa 1/3 aller Untertanen physisch vernichtet worden, verhoehnt, verachtet und mithilfe darauf angesetzter wissenschaftlicher Psychologie und Publizistik zu Tode erschreckt und veraengstigt der Rest.
Er hielt diese Dinge fuer genug abgeschafft und hatte ausserdem nun diesen angefangenen Krieg und einen neuen Nationalismus ("Vaterlands-Verteidigung") nach auch der Niederknueppelung des Gedankens internationaler Bruederlichkeit aller Menschen, die irgendwo gegen Lohn arbeiteten (Moskauer Schauprozesse zur Verfolgung der russischen Altkommunisten und frueh-kommunistischen Idealisten).
Also mich als dabei nachhaltig mitbeschaedigten Menschen hat das nicht sehr vom Vorteil einer nur auf das Diesseits gerichteten Sicht der Welt ueberzeugt, die dem Menschen zutraute, auf gezielt a_theistische Weise, jede Hoffnung auf jenseitigen oder hoeheren Gerechtigskeits-Ausgleich abzuschaffen.
Was hast Du denn hier an Nicht-Arroganz anzubieten, dass Du etwa 9 von 10 Menschen zu arroganten-d@A@ erklaerst, mit solchem Pathos auch noch (Zitat: "Mir wird übel, wenn betende Menschen um mich sind, oder ein predigender Pfarrer. Ich werde dann scheinbar zum Handy greifen, und bei der nächsten Nervenklinik anrufen" - zum Anlass dessen, dass Dein Arbeitskollege tot ist und nach Mitmenschen-Sitte hierzulande religioes christlich bestattet wird!)
Wenn jemand beschlossen hat, dass es keinen G0TT gebe, und auch sonst keine Vereins-Geister (G*tter) geben duerfe, glaubt er doch auch etwas und hat auch schon wieder einen Verein aehnlich entschieden Habender, dem er sich anschliessen oder ausschliessen kann.
Im Unterschied zu A_religioesen, die noch nie von Religionen Naeheres hoerten, entscheiden A_theisten sich bewusst dagegen, sich einer Gemeinschaft zurechnen zu lassen, die an irgendetwas haengt, was er /sie materiell-wissenschaftlich nicht anfassen, kontrolliert zur Rede stellen und lokalisieren kann, "G0tt" genannt, allgemein gesagt ist das etwas am Menschen Charakteristisches: Gemeinschaftsgeist zu finden, sei es eine hilflose gemeinsame Nacht in einem ueberfluteten Hause (in Situation einer Panne) oder ein Goldrausch, der Leute ein gemeinsames Ziel erleben laesst - was davon in ihnen hinterbleibt, stammt aus ihnen zusammen, aus all dem, was sie waehrend dieser Gemeinsamkeit an Regeln ueber jeden Einzelnen gueltig akzeptierten. Es "ueberkommt" Leute bei ersten nachschulischen Klassentreffen noch einmal deutlich, wie jeder sich automatisch wieder in einer Rolle spuert, die sich in Jahren gemeinsamen Erzogen-und-ausgebildet-Werdens ausgeregelt hatten, "es" bekleidet jeden, der fuer sich den schon von anderen mal gebrauchten Titel Atheist auswaehlt. So jemand muss dann auch dafuer gradestehen, was "solche" an Erinnerungen und Vorstellungen in nicht-solchen oder auch-solchen wecken.
Falls es Dich troestet, galten im Roemerreich die Juden und Christen als die A_theisten, weil wir das Gemeinsame nicht an eine Statue hefteten und unser Selbstbewusstsein nicht vom Schicksal eines Gegenstandes abhaengig machten. Bei anderen Vereinigungen konnte man die Statue erobern, oder deren Fetisch, Vereins-Maskottchen, und dann waren sie geknickt zu Sklaven, von denen man vieles verlangen konnte, nur damit sie wieder ihr Wir zugestanden bekommen.
Juden, Christen und nachher auch Muslime sind also aeltere und kluegere a_theistische Gemeinschaften als das, was sich in der Neuzeit so nennt, sie unterstellen ihre generell einklagbare Moral, Ethik und Bereitwilligkeit, Gesetze und Vertraege zu achten, einem nicht sichtbaren Hoechsten Wesen, Der aber unabhaengig von der Natur der sozialen Vereinsbildung schon vor aller Zeit und Welt existiert, ohne all das auch dasein kann, und - das ist das hier fuer uns Wesentliche - alle Menschen einheitlich fordert, einander zu Diensten zu sein, denn niemand sei im Grunde wertvoller, niemand wertloser, auch wenn sich die Einzelnen Raenge erarbeiten und es unterschiedlich gut hinkriegen, sicher und wohlhabend eine Lebensmoeglichkeit zu finden.
Dieser G0TT habe sich einmal ausfuehrlich gemeldet, vor den am Sinai versammelten Jakobs-Kinder (Israeliten), und damals einen Modell-Satz an Geboten mitgeteilt, mitsamt einer Abmachung, an der jeder nachpruefen kann, ob ER ein real-existenter Vertragspartner ist, was ich zum Beispiel gut akzeptieren kann als faire Bedingung, die allen Menschen eine Chance gab, selbst nachzupruefen, ob es so ein nicht sichtbares, aber eingreif-maechtiges Wesen (G0TT) gibt - solange es noch diese menschliche Koerperschaft, heute "Juden" genannt, gibt.
An dem damals gegebenen Satz Gebote darf und soll mit menschlicher Denkkraft ja auch juristisch weiter entwickelt werden, wie das real zu praktizieren ist, und insgesamt spricht das alle Ebenen des Menschseins an und nimmt uns ernst, als Einzelne, egal welchen sozialen Rangs und physischen Kraeftezustands, als Lebewesen, die essen, trinken, sich kleiden, schlafen und heizen muessen, immer mal wieder und jeder auf der Basis gleicher Wertigkeit, zu leben und sein Glueck zu versuchen.
Dazu gehoert dann eben auch, dass eine Gemeinschaft sich auf verschiedene Weise Sitten und Braeuche zulegt, auch Redewendungen und Rituale, an denen man einander kennt, und ueber dem, was dann immer wieder Sippen und Bekanntenkreise fuer einander in Gegenseitigkeit an Hilfen erschaffen, steht das Gebot, auch immer weiter andere Menschen nicht damit derselben Existenz-Moeglichkeiten zu berauben.
Also ein Gebotssystem der Gerechtigkeit fuer Menschen generell, das sogar Tiere unter menschlicher Obhut mit in die Fuersorge einbezieht, in ein paar wesentlichen Punkten immer wieder Anstoesse gibt, etwas ueberhaupt zu beruecksichtigen und allein weiterzufolgern, wie es zu optimieren ist, und zwar ein Gebotssystem, das sogar von vornherein eingebaut die immer wieder noetige Kritik an der eigenen Institution enthaelt, denn wer sich gegen diese Regeln verging und andere oder sich selber beschaedigte, ist aufgefordert, dazu auch selber zu stehen und jeden Verdacht von seiner Gemeinschaft als solcher zu nehmen, wenn klar ist, wer da was tat und dass es gegen diese Regeln war, und dass der, wenn noetig, bestraft wurde, und Wiedergutmachung des Schadens plus good-will-Zugabe an die Gemeinschaft zum Zeichen, es kuenftig besser mitmachen zu wollen.

Dies vom Judentum begonnene und bis heute zu erbringende Modell einer Gesellschafts-Ordnung unterliegt jenem Vertrag, was seitens G0TT uns als Judenschaft passieren wird, wenn wir das in der Mehrheit nicht genug beachten, wurde eben in den ersten Jahrhunderten von andern Voelkern kaum bemerkt und erwies sich wohl erst als beachtlich, nachdem das ganze Volk in Babylonische Verbannung kam und seines Kultus-Zentrums beraubt war und sich eigentlich haette aufloesen muessen in die Laender und Voelker der Verbannungen, so wie die 10 Staemme ja dann verschollen waren, die gemeint hatten, dass sie nicht am ganzen Gebot gemeinsamen Kultes festhalten muessten, indem sie ein tuechtiges Voelkchen geworden waren wie andere auch.
Das Christentum akzeptierte nun dies Experiment, sich ebenso als HERRN des Rechts und der Befindlichkeit auf diesen G0TT zu beziehen, und nachher der Islam auf andere Weise und vor anderen Umwelt-Bedingungen auch.
Bio-logisch erfolgreich war das dann ja auch, sonst haetten wir jetzt nicht eine Welt voller so vieler Menschen und Kulturen, Staaten und Gesetz-Systemen, die sich immer wieder auf dem wege des Verhandelns Frieden schaffen konnten.
Man kann einwenden, dass Fernost-Asien ja auch sehr viele Menschen und Kulturen ermoeglicht hat, ohne diese Grund-Ideen - aber sie waren nicht wirklich ohne Kontakte, und ausserdem traegt auch sie ein System aus Gesetzen und Geboten im Sinne dessen, was ich Noachiten nenne. Der Bibel nach ordneten sich seit Noah die Menschen Gebiete und Schutz durch Rechte und Gesetze schulisch zu.
Historiker schreiben ja eher etwas auf ueber Kriege und Katastrophen, Zeitungen ja auch, aber der Blick auf die Existenz, die dazwischen aufgebaut wurde, auf Gemeinschaft, die funktionierte, beweist, dass der Wille zur Eintracht allen Menschen gemeinsam moeglich ist und dies uns von Tieren unterscheidet, da wir mithilfe dieser Kunst gestaffelter Hilfe und Arbeitsteilungen in jedem Klima unterkommen koennen, also auch gegen Wechsel des Erdklimas an-leben koennen, an denen Saurier zerschellten.
Wenn auch heute Arme und Reiche nicht als solche ausgeglichen sind, kann man doch objektiv nachzaehlen, um wieviel mehr Menschen an Zahl heute taeglich satt werden, zu wohnen Platz und Ausstattung haben, an Krankheiten nicht verzweifeln muessen als vor 150 oder 1'500 oder 15'000 Jahren.
Das gilt auch fuer den - wie ich gern sage - subtropischen Klimaguertel der Erde, unter dessen Bedingungen anscheinend der Islam sich gut eignete, um da schoepferisch und zivilisatorisch durchzukommen und mit vielen Menschen Heimat zu haben. Es sind auch hier die Faehigkeit zu Recht und Vertragstreue, die Gemeinschaftsdienste fuer Verarmte, und dass alle sich kultisch Dem EINEN G0TT widmen, der uns fordert, geordnet und ruecksichtsvoll zu leben.
Wenn also jemand hier seine Seite, wo er seinen Islam als gut fuer sich und viele, die err in dieser Hinsicht kennt, schildern mag, seh ich keinen Grund, ihn damit so grob zu verdammen oder vor den Kopf zu stossen - und gleich noch im Rundumschlag uns andere Glaeubige auch
- und das im Namen einer Gewalt-und Hass predigenden a_theistischen Lehre.
Speedy deutete an, uns mit dem islamischen Sufismus bekanntzumachen, einer Weisheitslehre, die das sein kann, mit der ein Mensch bei Froemmigkeit und Vertrauen viel Gutes erreicht - einige setzen sich damit ja auch detailliert und etwas klagend auseinander, hier, weil sie vom Islam inzwischen andere Eindruecke hatten, die uns alle zu Recht erschrecken
(Islamismus ist ja kein Ruhmesblatt, weil die anderen Muslime sich nicht so einheitlich davon distanzieren konnten, sind sie doch auch davon Bedrohte in erster Linie)
Die Reaktion von Matheist ist aber wirklich unwuerdig und absolut unverdient von der besprochenen Sache her.
Wer so vorgeht, verbietet dem Mitmenschen es, sich selbst zu achten und sein Nicht-boese-Sein auch nur irgendwie zu illustrieren. Was soll das?

mfG WiT
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RE: Was haben wir gesät? Ein Beitrag zum Nachdenken - von petronius - 28-04-2009, 18:27
RE: Was haben wir gesät? Ein Beitrag zum Nachdenken - von petronius - 29-04-2009, 17:03
RE: Was haben wir gesät? Ein Beitrag zum Nachdenken - von petronius - 01-05-2009, 22:05
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