04-06-2009, 21:20
petronius schrieb:Presbyter schrieb:Aus meine Stellungnahmen geht dies sehr wohl hervor. Meine These ist, das Religion ein immanenter Teil einer jeden Kultur ist. Dies ist auch ein geschichtliches Faktum. Jede menschliche Kultur hat Religion hervorgebracht, seien es Hochkulturen oder Stammeskulturen, Naturvölker oder Imperien. Die Tatsache das Religion Bestandteil einer jeden Kultur war und ist, lässt durchaus den Schluss ziehen, dass der Mensch als kulturschaffendes Wesen sich immer auch religiös entfaltet
nein, dieser schluß ist nicht zulässig
es gibt genügend kulturschaffende, die mit religion nichts am hut haben
daß es immer auch menschen gegeben hat und gibt, die religiös empfinden, besagt nicht, daß jeder mensch das tut
Du tust ja gerade so, als wäre Religiosität ein Randphänomen der Geschichte oder Gegenwart. Es dürfte wohl eher so sein, dass Personen die mit "Religion nichts am Hut haben" die geschichtliche Minderheit waren. Du hast meiner These bisher nichts argumentativ entgegen gesetzt, dass Religion ein immanenter Bestandteil einer jeden Kultur ist.
petronius schrieb:Presbyter schrieb:Das allgemein konstiutierende Credo des Atheismus: "Nein, ich glaube nicht..."
...gibt es nicht. dieses glaubensbekenntnis hast du frei erfunden. was soll es denn auch konstituieren?
Es ist sinngemäß gemeint und nicht als Bekenntnisschrift. So wirst du dennoch nicht leugnen können, dass das wesentliche des A-Theismus, die Leugnung des Glaubens an Gott ist, das sich daran vollzieht, das man einfach nicht an Gott glaubt. Wenn man also von Atheismus und nicht nur zwei, drei Atheisten sprechen möchte, dann wird man wohl als Konstituens dieser Gemeinschaft annehmen dürfen und müssen, dass sie alle nicht an Gott glauben. Da die Frage des Glaubens an Gott aber genau das ist, eine Glaubensfrage, so ist auch ihre Negierung selbst nur durch Glaube zu rechtfertigen, in diesem Fall der Nicht-Glaube. Denn es gibt keinen empririschen Beweis, und somit auch keine Widerlegung, Gottes!
petronius schrieb:ich sehe keine atheistische "bewegung", die auch nur irgendwie mit euren kirchlichen machtstrukturen vergleichbar wäre oder eine ähnlich gesellschaftsdurchdringende infrastruktur aufwiese
Was ist das denn für ein Argument? Das Judentum in Deutschland hat auch keine den Kirchen vergleichbare Struktur. Überhaupt ist die kirchliche Struktur eine typische Form des Christentums. Du würdest ja auch nicht sagen, der Shivaismus sei keine "Bewegung" oder religiöse Gemeinschaft, weil es keine kirchliche Struktur besitzt.
Omnis mundi creatura quasi liber et pictura nobis est et speculum.
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Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)
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