04-06-2009, 23:56
(04-06-2009, 23:28)Epicharm schrieb:(04-06-2009, 21:35)Presbyter schrieb: Im Übrigen war der Ablasshandel keine Glaubensaussage, sondern ein kirchl. Missstand, der vom Trienter Konzil abgeschafft und verboten wurde.
Dass der Missbrauch des Ablasswesens mit Trient aus der Welt war, ist richtig.
Der Ablasshandel war keine Glaubensaussage, der Ablass selbst (als Kirchenschatz) schon.
Soviel ich zu weiß, hat sich die Kirchenversammlung zu Trient (in der 25. Sitzung) darauf beschränkt, die Leugnung der kirchlichen Vollmacht, Ablässe zu gewähren, und den Nutzen von Ablässen für das gläubige Volk zu leugnen, zu verurteilen. Dazu wurde festgehalten, dass Missbräuche abzustellen sind und die Gewinnsucht ausgeschlossen sein soll.
Der Text des Dekrets, wie er mir vorliegt, lautet:
Da von Christus der Kirche die Vollmacht gegeben wurde, Ablässe mitzuteilen, und da die Kirche diese von Gott gegebene Vollmacht seit den ältesten Zeiten gebrauchte, so lehrt und gebietet die heilige Kirchenversammlung, dass der Gebrauch von Ablässen, der für das christliche Volk überaus segensvoll ist und durch Entscheidungen der heiligen Kirchenversammlung gutgeheißen wurde, in der Kirche beibehalten werden muss. Und sie verurteilt diejenigen mit Ausschluss, die sie für unnütz erklären oder die der Kirche das Recht absprechen, sie zu verleihen.
Doch wünscht die heilige Kirchenversammlung, dass man bei der Verleihung von Ablässen nach altem bewährtem Brauch der Kirche Maß halte, damit nicht bei zu großer Nachgiebigkeit die kirchliche Zucht entkräftet werde.
Änderungen der Normen im Ablasswesen der kath. Kirche wurden, soweit ich weiß, erst am 1. Jänner 1967 mit der "Apostolischen Konstitution über die Neuordnung des Ablasswesens" geschaffen.
MfG E.
Dem ist nichts hinzuzufügen! Petronius bezog sich auf den Handel mit Geld für Ablässe, d.h. den Ablasshandel und dieser Missstand wurde beseitigt mit dem Trienter Konzil. Obwohl das für Petronius sicher keinen Unterschied macht, weil für ihn beides gleich aberwitzig sein dürfte!
Omnis mundi creatura quasi liber et pictura nobis est et speculum.
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Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)
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