06-06-2009, 17:51
Schmettermotte schrieb:Abgesehen davon halte ich eine Ernährung mit wenig oder keinen tierischen Produkten für gesünder. Aber das ist meine persönliche Einstellung.
Diese Aussage halte ich für nicht richtig. (Un)Gesund ist nicht was man persönlich dafür hält, sondern faktisch dem Körper nützt oder schadet. Was gesund oder ungesund ist, gilt es klinisch nachzuweisen. Persönliche Vorurteile haben da wenig Beweiskraft.
Schmettermotte schrieb:Wenn man aber das Verdauungssystem eines Raubtieres mit dem eines Menschen vergleicht kommt man schon zu dem Eindruck, dass unserer Verdauungstrakt eigentlich nicht für die Verwertung von Fleisch gedacht ist. Wir können es und unsere Vorfahren fraßen Fleisch, aber der Mensch hat sich weiter entwickelt und wenn du mit deinem Körper optimal umgehen willst mußt du ihn dir jetzt ansehen und nicht nur seine Entwicklung. Ja, wir sind Allesfresser.
Du widersprichst dir selbst. Erst sagst du unser Verdauungstrakt sei nicht dafür geeignet, dann aber gestehst du zu, dass es doch möglich ist und gibst dir am Ende selbst die richtige Antwort!
Schmettermotte schrieb:Klar, das ist alles subjektiv, aber das waren mitunter meine Kriterien. Ich will mich mit meinem Körper gut fühlen und das kann ich nicht, wenn ich ihm Nahrung liefere, die entweder aus Müll besteht (FastFood) oder ihm die Verdauung erschwert (Fleisch, Käse, Sahne).
Das einzelne Menschen und ihre Körper durchaus unterschiedlich auf diverse Produkte reagieren ist bekannt. Das liegt an ihrer trotz der grundsätzlichen übereinstimmenden, doch auch im Einzelfall unterschiedlichen Physiognomie. Das ein Produkt nur weil es schwerverdaulich ist auch schädlich sei, ist eine unbewiesene Behauptung. Schließlich müssten Wiederkäuer dann eine schlechte Gesundheit haben, weil pflanzlische Produkte nun einmal sehr viel schwerer zu verdauen sind, als tierische. Da dies aber offensichtlich nicht der Fall ist, auch nicht beim Menschen, ist deine These wohl nicht haltbar.
Schmettermotte schrieb:Ja, aber welches fleischfressende Tier jagt/produziert soviel Nahru8ng, dass ein großer Teil verdirbt? Raubtiere jagen im Durchschnitt nur das, was sie jetzt oder ein wenig später zu fressen gedenken.
Das ist ein altes Todschlagargument. Interessanterweise habe ich demletzt eine Doku über Biber gesehen. Zugegeben kein Raubtier. Aber die Art wie er Hölzer und Stämme hortet entspricht prinzipiell dem menschlichen Vorratsverhalten. Die Auswirkungen auf die Umwelt sind dabei enorm. Sowohl für den Wald, was den Holzbestand betrifft, als auch für die Böden, bzgl. der Überschwemmung.
Dennoch haben die auf den ersten Blick katastrophalen Auswirkungen ein ganz eigenes, artenreiches Ökosystem zur Folge. Was ich damit sagen will ist, dass der grundsätzliche Drang des Menschen zur Vorratshaltung weder ohne Äquivalent in der Natur ist, noch das er notwendig schädlich sein muss. Das industrieller Missbrauch zu Schaden führt ist unbestritten. Nicht aber notwedinger Weise, die Art der menschlichen Nutztierhandlung, auch im Hinblick auf deren Verzehr.
Schmettermotte schrieb:Ein wenig klingt das so, als wollest du sagen, dass der Mensch subjektiv darüber entscheidet, was gut und schlecht für diesen menschen ist und von aher nichts schlecht für den Planeten ist... vll verstehe ich das gerade falsch aber Fakt ist doch, dass die Wissenschaft schon lange erkannt hat, dass der Mensch den Planeten, seine Ressourcen und seinen Tierbestand ausbeutet und dieses harmonische System kaputt macht.
Nein! Ich wollte nur darauf aufmerksam machen, dass es schon auf eine philosophische Vorentscheidung zurückgeht, wenn man sagt das etwas besser oder schlechter für diesen Planeten sei. Rein naturalistisch gesehen ist dies nämlich nicht möglich. Da muss ich petronius recht geben wenn er sagt: "diese art "zerstörung" hat in der geschichte des planeten immer wieder stattgefunden. kein ökosystem ist jemals musealisiert worden, die ökosysteme hane sich entsprechend z.b. der klimaschwankungen ständig neu geordnet, mit teils (für die betroffenen lebewesen) katastrophalen übergängen vom einen zum nächsten. was wir zerstören, ist das für uns menschen angenehmste system, aber nicht "die erde"."
Man verstehe mich nicht falsch. Ich bin durchaus für eine Bewahrung der Natur und stemme mich gegen jede unangemessene Ausbeutung natürlicher Ressourcen oder einer Zerstörung des menschlichen Lebensraumes. Der Kulturauftrag des Menschen ist nach christlicher Lehre kein Freibrief zum beliebigen Eingriff in die Natur, sondern muss sich nachhaltig an der Ordnung der Schöpfung orientieren. Was gut und richtig dabei ist, ist aber dennoch eine Wertung des Menschen über die bestehenden Verhältnisse, nicht ein objektives Geschehen an der Natur oder dem Planeten, die sich beständig weiterentwickelt und verändert.
Omnis mundi creatura quasi liber et pictura nobis est et speculum.
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Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)
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Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)