09-06-2009, 06:39
(09-06-2009, 00:10)melek schrieb: Nun , über die Funktion der Sinnstiftung hatten wir noch gar nicht diskutiert.
Es ging um die "Transzendenz" , und ich nehme nicht an , daß du "Transzendenz" als notwendige Voraussetzung für Sinnstiftung betrachtest ; Petronius sicher auch nicht
die "sinnstiftung" von religionen allerdings findet über das transzendente statt. das ist ja auch viel praktischer - wie will man einen solchen sinn bzw. dessen basis bezweifeln - wenn sie eben transzendent, also nicht greifbar, ist?
Mein Beispiel "Strings" war nur im Rahmen des Modellcharakters gemeint .
Inwieweit so ein "Modell" Emotionen an sich bindet, und zum Kultobjekt wird , ist eine andere Frage .
Grundsätzlich halte ich aber eine Religion der "Stringiten" , die in Konkurrenz zu Andersdenkenden steht, durchaus für möglich .
(09-06-2009, 00:10)melek schrieb:(08-06-2009, 21:42)Ekkard schrieb: Ich habe mal im Großen Meyer eine Definition gelesen, die von Religion dann spricht, wenn es etwas Heiliges gibt, das der Beurteilung durch die Anhänger entzogen erscheint. Das gilt z. B. auch für "Personenkult" oder den "Geldwert" (gemeint ist die Macht und das Prestige reicher Leute, die vor allem selbst von dieser Macht geblendet werden - aber egal!)
Interessanter Ansatz, nur daß er m.E. die Schamanen, Propheten und Priester ausklammert, die eben sehr wohl eine Beurteilung vorgenommen haben
diese werden imho nicht ausgeklammert, sondern sind genauso "anhänger", wenn auch privilegierte
(09-06-2009, 00:10)melek schrieb: Im Endeffekt geht es bei diesem Ansatz um eine emotionale Begeisterung, bei der das Zielobjekt als "erhaben" angesehen wird.
Das kann man allerdings auf alles mögliche anwenden.
Ein musikalischer Künstler als "Gott"? Sicher lässt sich das ins Religiöse ziehen, aber da wird Petronius wohl noch lauter aufschreien.
richtig. wie du aber von "heilig" auf schnöde "erhabenheit" kommst, erschließt sich mir nicht