15-06-2009, 17:00
(14-06-2009, 19:13)huephap schrieb: … Jedes neugeborene Baby dass ich persönlich kennengelernt habe hatte verschiedene Tendenzen und Eigenschaften. Meinem Verständnis nach würde dies bedeuten dass somit jedes Wesen bereits "vorprogrammiert" wäre, was ich nicht nachvollziehen kann.
(15-06-2009, 14:13)huephap schrieb: Ich bin der Meinung dass jedes neugeborene bereits einen eigenen Charakter hat. Verschiedene Vorlieben und Abneigungen. Die müssten doch dann aus dem "Nichts"? geschaffen sein? Oder sehe ich etwas verkehrt?Ja, das siehst du „verkehrt“. Ein Kind erscheint nicht aus dem Nichts! Den Sachverhalt hat Petronius bereits erklärt: Das Kind ist tatsächlich genetisch vorgeprägt; d. h. gewisse sehr grundlegende Eigenschaften, die auch die Gehirnstrukturen betreffen, werden durch die so genannte Keimbahnen (elterliches Erbgut) an das neue Wesen vererbt. Ein menschliches Lebewesen muss von der Zeugung an in allen nachfolgenden Situationen leben können. Das heißt: Es muss alle Funktionen dafür mitbringen – auch im Gehirn. Es muss saugen können, atmen, Schmerz empfinden. Dazu kommen weitere kommunikative Möglichkeiten: Lachen, Schreien, Weinen, Wimmern, Gestikulieren, Strampeln.
Alles das ist im Genpool der Eltern bereits gespeichert und du nimmst es als „Charakter“ wahr. Das ist auch der Zweck. Du sollst ebenfalls aus deinem Genom heraus ein Kind akzeptieren, nähren, zärtlich zu ihm sein, damit es überlebt.
(15-06-2009, 14:13)huephap schrieb: (Ich) frage … einfach noch mal: Wenn wir sterben und aus deiner Sicht in das Reich Gottes gelangen, was von uns genau gelangt dorthin? Und ich "bestehe" nicht auf die "himmlische Reinheit", das war ein Missverständnis meinerseits.Was aus unserem elterlichen Genpool geht auf unsere Kinder über? Was aus unserem kulturellen Dasein geht auf unser Volk über? Was aus unserer Körperchemie geht auf den Mutterboden, die Luft, das Meer über? Gibt es irgendetwas, was nicht übergeht in das ewige Sein?
Deine Frage unterstellt eine gedankliche Beschränkung und dabei leuchtet deine Vorstellung von Reinheit durch. Die Ewigkeitsdimension darf man sich wohl nicht im irdischen Sinne beschränkt vorstellen. Alle „Weltlinien“ unseres Daseins sind in unserem irdischen Leben besonders eng verknüpft, agieren schnell, den Bedürfnissen entsprechend und damit gelegentlich sündig (ich wiederhole jetzt nicht die Einzelheiten). Diese Weltlinien finden sich in der Ewigkeit natürlich wieder. Was sie dort tun, das tun sie im Potenzial (Feld, Feldstärke, entlang der Feldlinien, in den Freiräumen) des nach unseren Anschauungen Ewigen, Überzeitlichen, Überräumlichen. Huephap, das ist selbstverständlich meine Spekulation. Im Christentum heißt es dazu einfach: Im Tode fallen wir in die Hand Gottes.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard