17-06-2009, 15:51
(17-06-2009, 10:07)Ekkard schrieb:Saldo schrieb:Mein Fragen geht in die Richtung, ob dieser sogenannte Missbrauch nicht bereits im Wesen der Religion angelegt ist.Was ist denn das Wesen der Religion?
Genau das ist ja mein Fragen. Ich hoffe, mit der Zeit zu Antworten zu kommen, die nicht einfach bestimmte Bereiche per definitionem ausschließen.
Zitat:Weswegen äußert jemand Furcht (und wenn es nur leichte Befürchtungen sind) gegen Spiele, in denen der Spieler Allmachtsphantasien auslebt? Dasselbe kann man fragen hinsichtlich der Bibel als "Erziehungsbuch".
Sind es nicht vielmehr jene Leute, die sich, vorsichtig ausgedrückt: wenig um Theologie kümmern?
Richtig. Es sind Menschen, die keine Theologie studiert haben, sondern die Bibel einfach kaufen und lesen. So, wie es da steht. Egal auch, wie falsch die Übersetzung sein mag.
Immerhin ist die Bibel ein Volksbuch. Es steht da vorne nicht drin, dass man sie erst uminterpretieren muss, dass man erst mehrere Jahre an einer Hochschule studieren muss, bevor man etwas Relevantes über Moses erfährt.
Zitat:Sondern da steht in den Kernthesen des NT: Liebe deinen Nächsten, liebe Gott (was immer Letzteres bedeutet). Also: Wer interpretiert die Bibel nicht? Und wenn, in welcher Weise?
Eine klitzekleine Minderheit - zu der nicht einmal ich gehöre - hält das von Dir Genannte für die Kernthesen des NT.
Selbst wenn Du Recht hättest, wäre es irrelevant. Die Massen lesen die Bibel anders. Müssen sie auch anders lesen, denn es gehört viel Uminterpretiererei dazu, viel Augen-zu-Machen vor den meisten Texten des NT, um zu solchen Kernaussagen zu kommen.
Wohlgemerkt:
ich vertrete das Recht, sich aus der Bibel das rauszuholen, was für die heutige Zeit und einem selber relevant erscheint: da Bibeltreue jeder Art für mich absurd ist.
Aber ohne gründliches jahrelanges Studium - heutzutage kann man das auch mittels Internet - liest man die Bibel unbefangen als Heilige Schrift - denn so wird sie dargestellt.
Zitat:Wer Abgründe sehen will, der wird sie finden - aber dann bitte ehrlich
Ich bin kein verlogener Mensch, Ekkard, und ich versuche nicht, mich irgendwie durch Unehrlichkeit aus der Affäre zu ziehen.
Ich versuche meine ganze menschliche Erfahrung einzusetzen, um das Problem in allen seinen Aspekten auszuloten.
Du erzählst mir immer wieder, dass Bereiche davon als Gefahr nicht existieren, dass man Religion so zu definieren habe, dass diese Gefahrensbereiche außerhalb des Geltungsbereiches der Religion liegen, die Religion also nicht dafür verantwortlich ist, wenn Menschen mittels Religion seelisch krank werden.
Da hört für mich dann die Diskussionsmöglichkeit auf.
(17-06-2009, 10:07)Ekkard schrieb:(17-06-2009, 07:08)Saldo schrieb: Der Aberglaube fängt damit an, dass man als Grundlage für eine Religion ein einziges Buch setzt.Sorry Saldo; der Nachsatz ist auch so eine Pauschalaussage, die sich um moderne Theologie bestenfalls selektiv kümmert.
Du weißt ganz genau, dass ich hier im Forum permanent dafür werbe, die Ergebnisse der modernen Theologie zur Kenntnis zu nehmen. Nicht einmal hier im Forum habe ich damit Erfolg (außer bei denen, die es ohnehin schon tun).
Die Bibel kursiert aber ohne alle diese Erläuterungen.
Und sie wird nach wie vor als Heilige Schrift von den Kirchen verkauft. Ohne den Hinweis, dass sie ohne moderne Theologie ein aggressives und zerstörerisches Gottes- und Menschenbild verbreitet.
Und damit beende ich an dieser Stelle das Thema.
Ich hatte Dich wohl missverstanden in dieser Replik ->
Ekkard schrieb:Saldo hat vermutlich Recht: Es gibt Züge der christlichen Religionsausübung, die reinen Aberglauben darstellen und sich biblisch begründen lassen. Schaff' dies ab, ich bin dabei!
Ansichten kann ich nicht ändern und will es nicht. Ich glaubte eine Sekunde, Du signalisierst gemeinsame Überlegung.