(17-06-2009, 15:24)petronius schrieb:Für mich ist es Böse, wenn ich grundlos einem Menschen Leid an Leib, Eigentum, oder Ego zufüge. was soll denn sonst "böse" sein?(17-06-2009, 11:57)Ekkard schrieb: Diese Einschätzung beruht auf einem Missverständnis dessen, was "Entwicklung von Wissenschaft, Forschung Technik" zu leisten im Stande ist. Nichts in diesem Konglomerat von Wissen und Weltbeschreibung ist in der Lage, uns zu sagen, was "gut und böse" ist - auch den Atheisten unter uns nicht.
Dass es die Gesellschaftswissenschaften auch nicht können, zeigt der Fall der kommunistischen Weltanschauung.
da muß ich dich korrigieren
nichts ist einfacher als sich hinzustellen und zu behaupten, man wisse genau, was "gut und böse" ist. egal, ob man sich dabei auf naturwissenschaft, geisteswissenschaft oder religion beruft
nur wird die naturwissenschaft einen solchen anspruch gar nicht erheben (einzelne knallköppe, die sich bei so was fälschlich auf die naturwissenschaft berufen, wird es natürlich immer geben), die gesellschaftswissenschaft tut das imho auch nicht (zumindest ist mir als - zugegebenermaßen - laien in diesen wissenschaften nicht klar, inwiefern eine "kommunistische Weltanschauung" endgültig "gut und böse" festlegen will)
die religion aber tut das mit größter selbstverständlichkeit - obwohl auch sie keine andere grundlage dafür hat als eben die behauptete autorisierung durch "gott"
also: in der lage, einfach zu sagen, was "gut und böse" ist, ist jeder, der einfach die chuzpe dazu hat
das aber zweifelsfrei festzulegen und für alle verbindlich vorzuschreiben - dazu ist niemand imstande
Es gilt immer noch das alte Kant- Zitat. Der kategorische Imperativ:
"„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“
Naturgesetzformulierung: „Handle so, als ob die Maximen deiner Handlung durch deinen Willen zu einem Naturgesetz werden solle.“
Davon soll es noch vier weitere Variationen geben.
an Ekkard. Bei Dawkins wird ständig der Schreibstil kritisiert, statt auf seine Argumentaion einzugehen. Dein Bild von Jesus könnte vielleicht, genauso wie meines, von der Lektüre des Codex Atheus von Paul Schulz korrigiert werden.
In der Jüdisch, christlichen Religion war nichts mehr freier Glaube, seit dem Punkt an dem Moses vom Berg herabgestiegen und das erste Gebot verkündet hat.
Wieso richte ich Barrieren auf, wenn ich absolute Gedankenfreiheit fordere, ohne heilige Strafandrohungen vom Höllenfeuer?