18-06-2009, 23:40
(18-06-2009, 19:42)Mattheist schrieb: @ekkard: Hast Du Dich vielleicht mal irgendwo Deine Dawkins-Kritik näher erläutert?Ich nicht, aber es gibt Gegenüberstellungen von Dawkins und anderen Autoren. Sollte mir davon mal wieder etwas in die Hände fallen, dann werde ich mich hier melden.
(18-06-2009, 19:42)Mattheist schrieb: Man weiß heute, dass die Bergpredigt nicht von Jesus war, sondern ihm von Lukas und Mattheus ca. 150 Jahre nach seinem Tod ihm angedichtet wurde.Im Grunde ist dies gleichgültig. Ich sehe bei vielen Mitchristen eine "bedingte Gläubigkeit"; d. h. die Umsetzung biblischer Lehren in den eigenen Glauben unter der Bedingung, dass Jesusworte, die Evangelien, die Auferstehung etc. historisch wahr sind. Wer so denkt, wird je nach Forschungsstand ganz massive Probleme, sprich Zweifel, bekommen. Das ist nach meiner Meinung ein für den Glauben gefährlicher Irrweg.
Gesetzt den Fall, alles, was in der Bibel steht, ist eher Literatur als Bericht. Was ist das Wesen dessen, was diese Literatur vermittelt?
Beispiele: Gegenseitige Achtung, Freiräumen für andere, Schutz des Lebens, Achtung des Eigentums, Hilfe, Gleichheit vor den Gesetzen, Anstand, ...
So, und wenn wir dies heraus gefunden haben, dann kann uns alles andere als theologischer Überbau, können uns die Autoren, können uns Einzelheiten über Jesus gleichgültig sein. Es macht uns nicht zu besseren Menschen und es bringt uns sozial nicht weiter, ob wir an die eine oder andere Story der Bibel als "historische Wahrheit" glauben.
(18-06-2009, 19:42)Mattheist schrieb: Aber irgendetwas sagt mir, das Du wohl lieber Dein gewohntes Jesus-Bild behalten willst.Wie gesagt, mir ist das Wesen des Christentums wichtiger als historische Einzelheiten - die glaube ich ohnehin nicht. Da soll sich die Forschung drum kümmern. Darum geht es mir nicht. Meinetwegen kannst du auch sagen: Das alles können Atheisten auch denken. Recht haben sie!
Mir ist der historische Jesus weitaus sympathischer, als die Figur, die die Bibel aus ihm gemacht hat.
Den Unterschied sehe ich allein an der Freude, eingebunden zu sein in die große, ewige Welt des Glaubens voller Mythen und anschaulicher Bilder. Wahr daran ist nichts, außer es macht uns zu verantwortungsvollen Menschen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

